Fotos im Computer und keinen Drucker?
Ausdruck auf Fotopapier übers Internet.
Bis jetzt ist mir die Anschaffung und der Unterhalt eines fotorealistischen oder besseren
Druckers noch immer zu teuer. Mit interesse bin ich dann auch einem Hinweis der Kollegen im
Computerteil des TA nachgegangen. Fotowire ist eine Art Schnittstelle zwischen dem User, der
Fotos aus dem Computer ausdrucken will und den Fotolabors, die solche Dienste anbieten. Die Idee
Fotos günstig auf Fotopapier auszuprinten ist an sich gut. Beim Test vor einer Woche stand aber
gerade mal ein Labor in Genf zur verfügung und die Auswahl ist z.Z. auch noch auf Duoprints
im Format 9 x 13 cm beschränkt. Auch die Schnelligkeit lässt noch etwas zu wünschen über. Vier
Tage waren versprochen, acht Tage hat es gedauert, vieleicht sollten sie doch 20 Rappen mehr
für A-Post aufwenden ;-)
Doch nun zur Praxis: Um das System ziemlich idiotensicher zu machen, haben sich die Leute
von Fotowire ihr eigenes Uebermittlungsprogramm erstellt. Letzteres muss aber erst mal heruntergeladen
und installiert werden. Der Fotowire Client liegt in zwei Versionen für die neueren MS-IE und
Netscape vor. Trotz über 1.1 MB geht das runterladen der Netscape-Version ziemlich flott voran.
Die Installation ist auf absolute Anfänger ausgerichtet und lässt einem keine Mögichkeit irgendwie
ein Verzeichnis auszuwählen. Immerhin gibt es einen Uninstaller. Umständlicher ist dann die
Programmkonfiguration selbst, muss man doch online sein, um die aktuellsten Labordaten und auch
die Versionen des Clients runterzuladen.
Um DAU's (dümmste anzunehmende User) nicht zu verwirren ist das Programm ziemlich wortkarg.
Es hat z.B. auch kein Window, dass den Ladezustand eines Bildes anzeigt, man weiss bei einem
grösseren Bild (wie meinem 1.2 MB Test JPG) nicht, ob man nun hängt oder ob das Programm einfach
noch am arbeiten ist. Dafür wird man aber gewarnt, wenn das Bild zuwenig Auflösung für einen
anständigen Ausdruck hat. In Anbetracht des noch mageren Angebotes entscheide ich mich für Duoprints
in 9 x 13, womit ein Foto Fr. 1.- kostet.
Hat man alle seine Fotos in der Liste zum verschicken kann es losgehen. OOps was will den der
Requester noch? Ob ich das Copyright für die Fotos habe? Na klar, habe ich ja selbst im Studio
geschossen. Knauserig wie ich nun mal mit meiner Wählleitung von zu Hause aus bin, ist mein
Status immernoch offline. Irgendwie erwartet das Programm aber das Gegenteil und verabschiedet sich
sang und klanglos. Immerhin merkt es sich, dass der Auftrag noch nicht draussen ist und lässt mir
beim nächsten Start Gelegenheit mich aufs Netz einzuwählen.
Jetzt wird es spannend, die Datei, ein JPG-File mit 1.2 MB, muss übertragen werden. Hier zeigt sich,
ob es interessant ist Bilder dahin zu übertragen. In knapp vier Minuten (!) ist auch das geschafft.
Und schwupps ist das Programm auch schon wieder weg. Irgendwo stand, dass man eine E-Mail als
Bestätigung erhalte. Meine Auftragsnummer habe ich mir immerhin gemerkt, die E-Mail ist bis heute
nicht gekommen. Wie eingangs erwähnt hatte ich die Fotos nach etwa acht Tagen im Briefkasten. Diese
Zeit und die Portokosten von Fr. 4.- halten sich im Rahmen anderer Fotolabors für normale Arbeiten. Zahlen kann
man theoretisch in verschiedenen Varianten, möglich ist es z.Z. per Einzahlungsschein.
Zur Bildqualität: Für den vorliegenden Test hatte ich ein normales Farbnegativ mit einem
Nikon Coolscan eingescannt und dann mit Photoshop bearbeitet. Um die Dateigrösse, gegen 40 MB im Original,
im Rahmen des Speicherplatzes einer Diskette zu halten, enschied ich mich für Kompression mit JPG.
Kleine Verluste nahm ich somit in Kauf, das Ergebnis liess sich aber sehen. Wer keinen Scanner zur
Verfügung hat, kann sich die Scans auch per Foto-CD besorgen. Mal abgesehen davon, dass meine eigene
Farbkorrektur noch zu wünschen übrig lässt, kann sich das Ergebnis auf dem Print sehen lassen. Die
Auflösung ist annähernd so gut wie beim Print ab Negativ.
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Auswahl der möglichen Ausdruckarten ist
mit einem Labor und einem einzigen Format noch mickrig, Besserung wird versprochen und dann soll
man z.B. auch Prints auf Tassen etc. machen können. Das Userinterface ist mir zu beherrschend, hier wäre
etwas mehr Mitbestimmung, z.B. wohin ich das Zeug installieren möchte, ganz nett.
Hier noch der Link zu Fotowire
Fotowire Homepage.
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