Laserspielzeuge gefährden Augen
In Deutschland auch als Kinderspielzeug verkaufte
Laserpointer sind viel gefährlicher für die Augen als bislang
bekannt. Das ergaben jetzt Untersuchungen des Instituts für
Lasermedizin der Universität Düsseldorf und des Forschungsbereichs
Lasertechnik der Fachhochschule Köln.
Beide Institute untersuchten unabhängig voneinander eine
Stichprobe von zehn der meistverkauften Laserpointer, die im freien
Handel erhältlich sind. Professor Peter Hering, Direktor des
Instituts für Lasermedizin Düsseldorf: "Wir waren selbst erschrocken
über die Ergebnisse." Nach den Untersuchungen haben alle zehn
Laserpointer die nach der europäischen Norm vorgeschriebene
Bestrahlungsstärke deutlich überschritten und gehören in die
gefährliche Laserklasse 3b. Professor Hering: "Diese Laser gehören
auf keinen Fall in den freien Verkauf."
Laser der Klasse 3b können das Auge schon bei Bestrahlungen
unterhalb einer Viertelsekunde (Lidschlussreflex) schädigen und dürfen
deshalb in Betrieben nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen
benutzt werden. Warnschilder müssten aufgestellt, Schutzbrillen
getragen und ein ausgebildeter Laserschutzbeauftragter eingestellt
werden. Doch in Deutschland sind Laserpointer der Klasse 3b schon ab
30 Mark im Handel erhältlich und werden seit einigen Monaten
hunderttausendfach verkauft. Vor allem Kinder und Jugendliche machen
sich einen Spass daraus, mit den Mini-Lasern andere Leute zu blenden.
Das führt nicht nur zu kurzzeitigen Irritationen, sondern kann
hochgefährlich für die Augen sein. Dr. Otto Maubach, Facharzt für
Augenheilkunde an der Universitätsklinik Köln: "Wenn jemand durch so
einen Laserstrahl geblendet wird, also genau in den Laserstrahl
hineinschaut, dann könnte ein irreversibler Schaden an der Netzhaut
entstehen, d.h. die Sehschärfe würde herabgesetzt."
In England wurde der Verkauf von Lasern oberhalb der Laserklassen
1 und 2 im Oktober vergangenen Jahres verboten. Sämtliche Laser der
Klasse 3b mussten aus dem Handel genommen werden.
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