Unsichere Fahrradschlösser
Fahrradschlösser: Schon innert 30 Sekunden geknackt.
(ots) - Jede 5. Minute wird in der Schweiz ein Fahrrad
gestohlen: Insgesamt mehr als eine viertel Million pro Jahr. Geklaut
wird alles: vom simplen Drahtesel bis hin zur teuren Rennmaschine.
Und nur die wenigsten Schlösser bieten tatsächlich Schutz gegen
Fahrraddiebe. Die tester testeten elf handelsübliche Fahrradschlösser -
im Preis zwischen 6 und 150 Franken. Sieben davon konnten schon
innerhalb von 30 Sekunden bis zwei Minuten geknackt werden.
Diplom-Ingenieur Rüdiger Müller vom Prüfinstitut Türentechnik und
Einbruchsicherheit in Rosenheim Deutschland zieht das Fazit: "Finger weg von
Schlössern unter 50 bis 70 Franken." Nur vier Fahrradschlösser konnten
die Tester empfehlen - drei Bügelschlösser und ein Gliederschloss.
Für die Testsieger - Trelock Titan, Cryptonite Evolution 2000, Abus
Junior Spezial und Abus Steel-O-Flex Granit - müssen die Kunden aber
auch ziemlich tief in die Tasche greifen: 80 bis 140 Franken.
Die Testsieger widerstanden sogar brachialen Knackversuchen mit
Bolzen- und Seitenschneider, waren auch unter Zugbelastung noch
sicher.
Im Praxistest rückten die Prüfer den Fahrradschlössern mit
"normalem" Werkzeug zu Leibe: kleine Schraubenzieher, Dietriche,
Zange, Bolzenschneider, Akku-Bohrer. Für sieben Modelle gab es die
Note mangelhaft. Die anderen widerstanden den Aufbruchversuchen oder
kosten dem potentiellen Dieb viel zu viel Zeit.
Im Zugtest hielten die teuren Testmodelle einer Belastung von bis
zu fünf Tonnen stand. Das kann als ausreichend sicher gelten, denn
bei Diebstahlsversuchen mittels Wagenheber oder Hebel müssen die
Schlösser eine Belastung von ein bis zwei Tonnen aushalten. Im
Korrosionstest bestanden alle Modelle die sicherheitstechnische
Prüfung, auftretender Rost war lediglich ein Schönheitsmangel.
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