Der Microsoft Internet Information Server
Internet- und Intranet-Server effizient realisieren.
Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Oder doch? Sicher kein
ungeschickter Schachzug von Billy Gates allen Käufern von Windows NT noch
einen kleinen Internet Server als nette Zugabe unterzujubeln. Ganz so uneigennützig,
wie es auf den ersten Blick aussieht, ist die Sache natuerlich auch nicht,
soll doch die Software Lust auf mehr machen. Mehr ist in diesem Fall die ganze
Familie der BackOffice Software. Nach einem Bericht bei unseren Kollegen vom
PC-Tip soll eben dieser MS-IIS die mittlerweilen
meist genutzte Serversoftware sein. Würde mich auch nicht besonders berühren, wenn
nicht auch der Server, auf den ich ab und zu aufpassen muss, mit dem IIS ausgerüstet
wäre.
Letzteres war auch der Grund für mich, einmal nach Büchern zu diesem Thema zu suchen.
Gefunden habe ich als erstes das Buch von Martin Kuppinger aus der Druckerpresse
von Microsoft selbst. Nachdem unser Server nun eine ganze Weile läuft, war ich
dann eigentlich auch an einigen speziellen Fragen mehr interessiert, als an den
Grundlagen. Was soll in dem Buch gezeigt werden? Der Autor will vor allem erst
einmal einen Ueberblick über die Konzeption und die Integration des IIS in
NT 4 und die BackOffice Familie geben. Natürlich sollen wir das Ding auch irgendwie
zum laufen bringen und dann womöglich noch sinnvolles damit anstellen ;-)
Auf mehr als 320 Seiten in neun Kapitel hatte ich mich nun eingelassen.
Wie erwähnt, beginnt das Buch mit den allgemeinen Erklärungen zu Software und
seiner Familie. Unter Installation erhält man dann rudimentäre Infos, wie man
NT 4.0 Server, IIS, SQL Server und die Web Services installiert. Zur Verwaltung
des IIS schreiten wir im Folgenden Kapitel zum Internet-Dienstmanager. Bis jetzt
bin ich von diesem Buch eher enttäuscht. Wer wie wir die grundlegenden Probleme
der Installation überwunden und den Server zum laufen gebracht hat, der findet
hier absolut nichts neues.
Am meisten Informationen hatte ich mir eigentlich zur Programmierung des IIS
erhofft. Aber auf gerade mal 9 Seiten wird erwähnt, dass man CGI, ISAPI-Anwendungen
und -Filter sowie ActiveX anwenden kann. Schwach! Etwas interessanter wird
es dann, wenn man mittels des Databaseconnectors seine Datenbanken anhängen kann.
Wer eine lokale Suchmaschine laufen lassen will, sollte sich den Index Server
einverleiben. Im nächsten Thema geht es um die Sicherheit. Also beispielsweise die
SSL-Technik, Firewalls und MS-Proxy-Server. Wer bis jetzt noch keine TCP/IP Verbindung
seines Servers eingerichtet hat (hmm, ist doch eigentlich der Witz am ganzen?), der
findet etsprechende Tips im neunten und letzten Kapitel.
Im Anhang finden wir ein paar praktische Fehlermeldungen, jetzt weiss ich
endlich, was diese mystischen Server-Errors bedeuten ;-) Ein Glossar rundet
den Anhang ab.
Auf der beiliegenden CD sind die entsprechenden Programme, allerdings
einmal mehr in älteren Versionen. Auf dieses Problem wird aber auch im Buch hingewiesen.
Wen das nicht stört, bzw. wer einen ersten Eindruck krigen will, der findet
den MS IE 3.0 mit Zusätzen, den IIS 1.0 für NT 3.51 (was soll denn das im
Buch geht es um die neuere Version?), den Index Server 1.0, eine Beta des
Proxy Servers, MS dbweb und ein IIS-Add-IN für Access.
Fazit und Bewertung |
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Titel | Der Microsoft Internet Information Server |
Autor | von Martin Kuppinger |
Buch | Hardcover, 324 Seiten, Fr. 58.- |
ISBN | 3-86063-385-6 |
Positiv | Deutsch, verständlich, viele Abbildungen |
Negativ | Bringt v.a allem dem was, der die Soft noch nicht installiert hat. |
Datenträger | Viel Software, mittlerweile aber überholte Versionen. |
Bewertung |
(4 von 6) Ich hätte mehr erwartet. |
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