Das Internet Buch
Gibt es überhaupt das Internetbuch?
Nicht alle von uns sind des Englischen mächtig und überhaupt, warum sollen
alle Bücher ums Netz aus dem englischen Sprachraum kommen, wo doch der z.Z.
populärste Teil des Internet, das WWW, ganz in der Nähe geboren wurde.
Vor mir liegt das Werk von Mathias Nolden und Thomas Franke mit dem
obenerwähnten Titel. Eines vorweg, folgt man dem Pressespiegel auf dem
Buchcover, handelt es sich hier um ein Hilfsmittel für ambitionierte Einsteiger
mit Grundlagen und praktischen Tips. Auch eine CD findet sich im Inlay, doch
dazu später mehr.
Etwas mehr als 630 Seiten warten darauf umgeblättert zu werden. Wie praktisch
bei allen Büchern geht es mit der Erklärung der nötigsten Begriffe los. E-mail
unter dem populären Mailer Eudora nimmt die nächsten paar Kapitel in beschlag.
Weiter geht's mit Überblicken zu IRC, IVC, Mailinglisten und der globalen
Diskussion, Usenet. Auch hier wird die gängige Softwar anhand eines praktischen
Beispieles, hier WinVN, erläutert. Nach so vielen ernsten Anwendungen dürfen
natürlich die Online-Spiele nicht vergessen werden.
Im 14 Kapitel darf mensch sich endlich ans Internet wagen: Die typischen
W-Fragen, Geschichte, Protokolle, der Zugang, und der Verbindungsaufbau, anhand
des Trumpet Winsockets, werden im weiteren erklärt.
Um die grossen Netzwerke Compuserve, das von IBM und der (deutschen) Telekom
geht es im folgenden. Einmal mehr haben die Autoren vergessen, dass es auch
Leben ausserhalb dem "grossen Kanton" gibt. Provider und Preise in Oestereich
und der Schweiz werden schlichtwegs nicht erwähnt. Nochmal um E-mail handeln die
folgenden Kapitel und dann geht es mit Mosaic und Netscape ins World Wide Web.
Zu beiden Programmen gibt es ausführliche Erklärungen. Exotisch wird es mit dem
Browser SlipKnot, der vor allem den Unix-Usern unter Euch bekannt sein wird.
Naja, man (ja, ich) lernt nie aus.
Hat man es bis zum 38 Kapitel geschafft, darf man sich an die Programmierung
der HTML-Seiten machen, eine brauchbare Anleitung um fürs erste über die Runden
zu kommen. Interessant hörte sich für mich, vor allem nach meiner letzten
Telefonrechnung, das nächste Kapitel an, Zeit und Geld sparen im Internet.
Quintessenz sollen Unix-Shell und Lynx sein, eine m.E. eher antiquirte Ansicht,
kann man doch in den meisten Browsern das Laden von Bildern abstellen.
Endlich habe ich mal wieder eine Buch-CD zum ausprobieren. Die meisten
gezeigten Programme stehen auf der CD zur Verfügung, Mosaic und Netscape fehlen.
Auch den Speicherplatz-Sparschweinchen unter euch (hallo Biwi) wird das Herz
brechen, gerademal lumpige 16 Mb werden auf der CD beansprucht, Auuuutsch!!! Da
hätten sich die Autoren ruhig mal in den Hintern kneifen können und etwas
aktueller Software zusammentragen können. Auch wäre von jeder Programmsorte eine
Auswahl wünschenswert, PD- und Demosoftware gibt es auf dem Net schliesslich
genügend.
Fazit und Bewertung |
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Titel | Das Internet Buch |
Autor | von Mathias Nolden und Thomas Franke |
Buch | Hardcover, 649 Seiten, SFr. 67.- |
ISBN | ISBN 3-8155-0188-1, 1995, zweite Auflage |
Positiv | Wer noch kein Buch zum Thema hat und einen
Umfassenden Einblick erhalten möchte, der soll hier zugreifen. Auch die grafische
Aufmachung gefällt mir. |
Negativ | Hallo Autoren es gibt Leben ausserhalb Deutschlands!
Die CD!! |
Datenträger | Mit 16 Mb und alten Versionen schon bald
Zeitverschwendung, schade, das wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen |
Bewertung |
   (4 von 6) |
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