MS Fronpage, HTML-Luxus?
Notepad versus Frontpage ;-)
Ich gebe es ja zu, ich gehöre auch zu den Spielkindern, die sich öfters
mal die eine oder andere Betaversion aus dem Netz runterladen. Kürzlich hatte
ich einen Screenshot eines mir bis anhin unbekannten MS Programmes gesehen,
Frontpage. Um meine Bildungslücke zu füllen habe ich mir dann vom ftp-server
meines Providers (ftp.active.ch) besagtes Archiv runtergeladen. Kleines
Detail am Rand, das gepackte Archiv ist nicht 1,1 MB, sondern 11MB gross,
nach etwas mehr als 50 Minuten war auch das geschafft.
Das MS Programme nicht zu den Platzsparern gehören dürfte wohl allgemein
bekannt sein. Da war ich dann auch gespannt, was da auf meine HD entpackt
wird. Das Packet, das ich heruntergeladen hatte enthielt dann auch nicht nur
Frontpage, sondern auch noch einen Personal-Server und einen Editor. Ach,
ein paar Cliparts und Grafiken hat es auch noch dabei, sind aber eher erbärmlich.
Was HTML-Seiten betrifft, gehöre ich in der Regel zu den Puristen, die alles
von Hand in einem banalen Texteditor tippsen. Anfangs Woche sollte ich aber
einen Entwurf mit etwa 15 Seiten abliefern. Da meine Idee v.a. auf Tabellen
basierte und diese im Notepad mehr Denkvermögen als nötig brauchen, entschied
ich mich dieses Frontpage mal auszuprobieren. Eines vorweg, es lohnt sich wirklich
nur, wenn man mehrere Seiten machen will oder einige Vorgänge automatisieren will.
Eigentlich interessiert hatte mich am ganzen die Möglichkeit ein kreiertes
Web grafisch als Links darzustellen. Was unter anderem Zeichnungen ersparen und
die Übersicht verbessern kann. Mein erster Schritt war also ein neues Web, so
werden die Projekte dort gennant, zu erstellen. Wer sich die MS-Office Familie
gewohnt ist, dürfte sich mit dieser Software relativ gut zurechtfinden. Diverse
Assistenten erleichtern einem auch hier das Leben, vor allem, wenn man vom
Programm noch keine Ahnung hat. Mein erster Versuch war dann auch meine alte
Musterseite zu importieren und dann weiterzuverändern.
Es blieb beim Versuch, irgendwie waren der Frontpageeditor und meine Logik
auf der Tabellenebene nicht so kompatibel ;-) Innert Minuten hatte ich dann
aber das Domkument im Editor von Grund auf neu erstellt. Angenehm empfand ich
die Möglichkeit Tabellen per drag-and-drop zu erstellen, wie so alles andere auch.
Der Editor hat dann auch so was wie WYSIWYG, ist aber eher what you might get,
einige Tags und Finessen werden schlicht wegs nicht dargestellt. Jedesmal wenn man
auf den Knopf drückt um den Kram zum Lieblingsbrowser zu schicken, wird dieser
auch brav geladen, auch wenn er schon läuft :-(
Nach einem halben Tag hatte ich mich soweit eingearbeitet und schon bald die
hälfte meiner Seiten erstellt. Der Editor als solches wäre an sich nichts besonderes
, interessant wird das ganze im Zusammenspiel mit dem Webserver. Man kann so
sein eigenes kleines Web oder Intranet kreieren und v.a. alle interaktiven Sachen
ausprobieren. Praktisch sind auch die Webbots, eine art Platzhalter in Frontpage.
Es gibt sie für die verschiedensten Aufgaben, z.B. ganz einfach mit Datum, mann kann
also einmal eine Fusszeile kreieren, die dann jedesmal das aktuelle Bearbeitunsdatum
trägt. Im Sourcecode benötigt das nur einen kurzen Kommentar, mehr nicht. Auch wer
schnell ein Inhaltsverzeichnis aller Seiten erstellen will, kann auf so einen kleinen
Roboter zurückgreifen.
Soviel Komfort hat aber auch seinen Preis. Arbeitet man automatisch, d.h.
lässt man Frontpage alle Seiten und Änderungen organisieren, braucht man
einen schnellen Rechner. Mein 486/66 brachte mich da manchmal ziemlich zum
gähnen, wenn ich eine neue Seite erstellt hatte un diese ins Netz eingefügt
wurde. Steht die Seite mal im Web auf5 der HD geht es beim nächsten Mal schneller.
Vorteil an dieser Methode ist sicher, dass jeder Link auf eine Seite verweist,
auch wenn auf dieser noch nicht viel steht. Wem das zu langsam geht, der kann
nur den Editor starten, kann dann aber nicht direkt in das Web speichern, sondern
"nur" als HTML-Seite. Der Unterschied liegt Hauptsächlich darin, dass die
Seite dann von Frontpage nicht automatisch verwaltet wird.
Irgendwie war mir das ganze dann doch zu automatisch und ich suchte eine
Möglichkeit direkt im Sourcecode rumzufummeln. Die gibt es natürlich auch. Durch
eine praktische farbliche Unterscheidung wird das Lesen des Dokuments und die
Fehlersuche bedeutend vereinfacht. Die Helpfunktion meint zwar, das Eigengetippse
werde nicht geprüft, schlussendlich ward es dann doch.
Auch die Einbindung von interaktiven Elementen wie Java-Applets, Aktive-X oder
Formularen wird sehr angenehm gestaltet. Eines kann ich sicher sagen, man
braucht eine Weile, bis man sinnvoll mit der Software arbeiten kann. Wer oft
ähnliche Seiten ändern oder viele Seiten editieren muss, kann sich hier gut
einrichten, ansonsten aber ist der Aufwand zu gross.
Fazit und Bewertung |
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Titel | MS Frontpage 97 Beta 3 |
Autor | von Gates und seinen Jungs |
Buch | Software |
ISBN | - |
Positiv | Sehr automatisiert |
Negativ | könnte in eingen Belangen noch verfeinert werden |
Datenträger | download vom nächsten ftp-Server |
Bewertung |
(4 von 6) nix für Leute, die nur eine Seite editieren wollen |
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