Zen and the Art of the Internest
Eine Einführung, die von sich behauptet die Beste zu sein.
Was soll man von einem Buch halten, das von sich selbst behauptet, die beste
Einführung ins Internet zu sein und dazu gleich zu Anfang mit drei Seiten
Presseechos protzt? Ein wenig Skepsis ist sicher angebracht. Der Autor
verspricht einen ganz neuen Approach zum Thema Internet, ein kindersicheres Net,
eine komplette HTML-Klappkarte und eine Anleitung zum eigenmächtigen
Homepagebasteln. Kann er all dies halten?
Zuallererst fragt man sich wahrscheinlich, was es denn mit dem Titel auf sich
hat. Naja, rausgefunden habe ich es eigentlich auch nicht, einziges Indiz ist
gerade mal die Mailadresse des Autors: brendan@zen.org. Wagt man sich nach
dieser unbefriedigenden Antwort an eine Uebersicht des Buches, stellt man
zunächst keinen grundsätzlichen Unterschied zu den anderen Büchern dieses Genres
fest. Brendan P. Kehoe kocht hier auch nur mit Wasser. Die absoluten Basics
werden gefolgt von einer Einführung in das Thema E-mail und anonymen FTP. Telnet
wird anhand einiger Adressen erläutert und das WWW wird so schnell abgehandelt,
wie wenn man plötzlich einen 1-Mb-Link für sich allein zur Verfügung hat. Unter
den Verschiedenen Werkzeugen finden sich Tools wie Finger, Ping und IRC, seine
Erläuterungen dazu sind aber eher rudimentär. Lustig finde ich die Idee, ein
ganzes Kapitel den Dingen zu widmen, von denen jeder Newbie mal gehört hat oder
hören wird. Entsprechend finden sich darunter Links zu Yahoo's interesting
Devices connected to the net, dem weissen Haus (ächz), online Büchern und
anderen Projekten. M.M. nach macht hier wahlloses klicken durch
Yahoo-Katergorien mehr spass.
Wer mehr herausfinden will, wird vom Autor auf diverse Adressen von Maga- und
sonstigen Zynes verwiesen. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn findet man so
einige Links, an die man wahrscheinlich noch nicht gedacht hat. Mittlerweilen
sollte man laut Brendan genug Wissen angesammelt haben um etwas mehr Durchblick
zu kriegen. Eine weiter lobenswerte Idee ist ein Link auf die Seite des Verlages, wo die
laufenden Aenderungen zum Buch zu finden sein sollen.
Ein wichtiges Thema in der ganzen Schweinekram-Disskussion ums Netz, die in den
Medien gerade geführt wird, ist der Schutz der Kinder vor solchen Sites und
Pages. Brendan behandelt aber gerade nicht diesen Aspekt, sondern gibt den
Eltern ein paar Ausgangspunkte, um mit seinen Kids sicher durchs Netz zu surfen
(naja, wer hier wem die Anleitungen geben muss ;-)
Weiter geht es mit Tips um Files per E-mail aus dem Netz zu fischen, einer Liste
der besprochenen FTP-Sites, das gleiche mit den Telnet-Sites und den
Country-Codes. Nein, auch er kann es nicht lassen. In einer zehnseitigen
Schnellbleiche wird man an die HTML-Programmierung herangeführt, hilfe!!! Weit
besser gefällt das folgende Glossar und eine ausfühliche Biblografie.
Der absolute, des Englischen mächtige, Anfänger kann sicher etwas mit diesem
Buch anfangen. Beim Preis von fast 24.- $ dürfte man aber sicher mehr
erwarten.
Praktisch wäre auch die am Schluss eingeheftete Ausklappkarte, dafür müsste sie
für meinen Geschmack ein paar HTML-Tags mehr drauf haben, auch ein blutiger
Anfänger kann die zehn Grund-Tags bald auswendig.
Fazit und Bewertung |
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Titel | Zen and the Art of the Internet (engl.) |
Autor | von Brendan P. Kehoe |
Buch | Paperback, 239 Seiten und eine ausklappbbare Pappkarte, US$ 23.95 |
ISBN | ISBN 0-13-452914-6, 1995, vierte Auflage |
Positiv | Angenehmes Layout, durch div. Comics und die besprochenen Adressen aufgelockert. |
Negativ | Unklarer Aufbau, sehr oberflächlich, M.E. Schwerpunkte falsch gesetzt. |
Datenträger | keiner dabei |
Bewertung |
  
(4 von 6) |
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