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Mala Sportovni Hala Prag
17.1.1998

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

The Darks were in Prague

Mutig mutig. Da ist es seit Jahren still um die Sisters of Mercy und auf einmal sind sie wieder da. Aber nicht etwa mit einem Album, sondern viel mehr mit einigen Konzerten und im Koffer mindestens fünf Jahre alte Songs. Na da kann man mal gespannt sein.

Eines ihrer seltenen Konzerte hielten sie aber nicht etwa in der Schweiz, oder sogar in Zürich, welches seinen Ruf als Konzertstadt No. 1 in der Schweiz immer mehr zu verlieren scheint, sondern in Prag, der aufstrebenden Szenestadt an der Moldau.

Die Mala Sportovni Hala war mit ca 2000 Besuchern proppevoll gefüllt. Doch mussten die Zuhörer zu erst einmal zwei Vorgruppen über sich ergehen lassen. Die erste Vorband vermochte die Besucher mit ihrem Pixies-ähnlichem Sound auch mitzureissen, doch verspielten sie sich ihre Sympathien, als sie einen Song mit deutschem Text anstimmten und sich somit als Deutsche outeten, welche bei den Tschechen nicht gerade hoch auf der Beliebtheitsskala stehen. Eigentlich schade, dass nationales Denken den Musikgeschmack übertönte.

Die zweite Vorband mit dem programmatischen Namen Motorazor war dann der sprichwörtliche Schlag ins Gesicht. Mit einem Gemisch aus KLF und Napalm Death mit Industrial-Einschüben schufen sie einen Klangbrei, der seinesgleichen sucht. Ihr Set bestimmte die Eintönigkeit der Songs verbunden mit einem nervösen Herumgerase der Musiker. Auch diese Band zog sich den Unwillen der Zuhörer- einschliesslich des Autors- zu. Diesmal aber auf musikalischer Ebene und ausserdem noch zu recht.

Nach der Motorazor'schen Marter war es dann aber endlich so weit. Die Sisters kamen auf die Bühne. Andrew Eldritch mit einem modischen blondierten Kurzhaarschnitt und der obligaten Sonnenbrille (was wäre der gute Mann ohne diese Sonnenbrille...) stieg aus dem Kunstnebel zum Mikro und schon knallte der erste Song los- Dominion/ Mother Russia. Was für ein Beginn im ehemaligen Satellitenstaat.

Obwohl die Songs erwatungsgemäss düster rüberkamen war die Lichtshow sehr farbenfroh. Durch ihre Positionierung hinter der Band und dazu omnipräsenten Kunstnebel wurde zwar die Bühne farbig ausgeleuchtet, nichtsdestotrotz konnte man von den Musikern vielfach nur die Silouetten erkennen. Der Höhepunkt des Lichtes war aber ohne Zweifel ein Hochfrequenzstroboksop, welches dem Zuschauer die hinterste Windung des Gehirnes durchleuchtete.

And the Band played on... Die Sisters spulten in ihrer Show glücklicherweise nicht einfach ihr Greatest Hits-Album ab, sondern zeigten einen repräsentativen Querschnitt durch ihr Schaffen, wobei vor allem die schnelleren Songs dominierten. Obwohl die Klassiker Marian und Vision Thing fehlten, kamen die Sisters nicht darum herum in der Zugabe den heissersehnten Tempel of Love zu geben.

Nach nur eineinhalb Stunden neigte sich die kraftgeballte Show der Sisters ihrem Ende zu. Meiner Meinung nach ein bisschen zu früh.



Vitsky (EMail) für Biwidus aus Prag.