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NO FX: Punk für Pubertierende
"Total trendy!", kommentierte Biwidus-Musikredaktor Vitsky, als ich ihm (er ist z.Z. in den Ferien)
mitteilte, dass wir etwas über den Auftritt von NO FX in Zürich machen wollen. Er meinte
damit nichts anderes, als dass die Band den Musikgeschmack der trendigen "Jugend von heute"
treffe, insbesondere den der Vorzeigetrendies der Snöber- Und Jungpunkszene. Trotzdem nahmen wir uns
vor, die Geschichte zu machen und verirrten uns einmal mehr in die Fabrik.
Als Vorbands spielten die noch jünger und noch improvisierter wirkenden Möchtegern-
Punkbands The Vandals und Good Riddance auf. Jaja, mit der gebotenen Stimmung und
dem entsprechenden Alkpegel sicher ganz lustig. Der Gitarrist und Sänger von Good Riddance
hatte es allerdings nötig, sich splitterfasernackt auszuziehen, um Eindruck zu schinden, dabei
war ihre Musik soo schlecht nicht. Was einfach etwas mühsam war, waren die wirklich
hirnrissigen Aufsager, die das Publikum ungeheuer lustig fand, zum Beispiel die Aufforderung
des Sängers an die 16jährige Barbara (in der vordersten Reihe), mit ihm nach dem Konzert - sagen
wir - Blumen bestäuben zu gehen.
A propos mühsam. Es ist mir schleierhaft, ob ich für so etwas zu alt oder einfach zu
spiessig bin, aber früher war Punk mal etwas politisches, eine soziale Bewegung. Aber die
Leute von gestern abend, sowieso meist minderjährig, waren einfach nur obercool, es ging nur darum,
möglichst aufzufallen und zu sagen: seht her, ich bin cool. Leider finde ich das nun überhaupt
nicht cool, wenn haufenweise Tussies und Fuzzos mit den ausgefallensten Frisuren und
Outfits in der Gegend rumhängen und das Gefühl haben, sie seien was besonderes. Das
gilt auch für die auftretenden Bands. Dies zum Umfeld - als Einstieg.
NOFX? Na ja, Der richtige Begriff wäre: irgendwie originell, origineller als z.B.
ihre Kollegen von Offspring. Sonst nichts. Musikalisch
waren sie aber nicht viel "besser" als die Vorbands. Ausser dem recht lustigen "Her" gefiel mir nichts
besonders, resp. konnte ich ein Lied nicht vom anderen unterscheiden. Der wasserstoffblonde
Sänger, der eine Gitarrist mit den Rastalocken und der fette andere gröhlten, hopsten und
rannten über die Bühne, immer sekundiert von ein paar Hirnrissigen, die auf die Bühne
stiegen, um dann zwischen der Band hindurch wieder in die Menge zu springen, die sie
begeistert auffing, "Stage diving" heisst das. Ach, wie lustig!!! Der Sänger hielt
sich jedoch damit zurück, ganz im Gegenteil zu Campino von den Hosen,
(der Lieblingsband des Autors, der sich bis vor kurzem eigentlich auch für einen "Punk"
im Sinne von "gesellschaftspolitischer Rebell" hielt). Die Begründung auf Anfrage nach dem
Konzert war: "We're too old for that". Ich wohl auch.
Und sonst? Guter Punksound "4 to the Floor", wild, grenzenlos und stilistisch total
undefinierbar - HC halt. Und sehr auf den Geschmack der Snöbies und Möchtegernpunks von heute
zugeschnitten. Aber. Was NOFX wertvoll macht, sind die Intermezzi. Immer wieder brachen
sie die Eintönigkeit ihrer Musik mit kurzen, lustigen Einschüben, wo sie slowe, bluesige
oder gar poppige Töne anschlugen. Vielleicht um das Publikums zu schocken? Vor allem
die kurze Zugabe - eine Satchmo-Verarschung par exellence - und die Punkversion eines
"Grease"-Stückes, waren die Höhepunkte des Abends und wirklich lustig. Und da zeigte es
sich, dass zu Punk mehr gehört als nur Gitarrenjaulen und Einszwei-Beat. Etwas Phantasie
ist wohl das Geheimnis des "wahren" Punk, was noch nicht viele Möchtegernpunkbands gemerkt
haben. NOFX hatten zum Glück etwas Phantasie.
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