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Australopopper mit Didgeridoo
Seltsame Bands treten auf im Palais X-tra. Gerade das macht den Reiz dieses
Bollwerkes der Indie-Musik in Zürich aus. Und Yothu Yindi aus Australien muss auch als
"etwas ausgefallen" bezeichnet werden. Denn die aus Ureinwohnern bestehende Band
verbindet den westlichen Elektropop mit Elementen ihrer eigenen Kultur. Und so
entsteht der sehr eigensinnig wirkende Stil von Yothu Yindi: kommerzieller Pop
mit Didgeridoo, gespielt sowohl von T-Shirt-tragenden, aber auch
friedensbemalten Männern und Frauen, die den Begriff "Multikulti" etwas sehr
genau nehmen. Yothu Yindi traten im Palais auf, um ihr neues Album "Wild Honey"
vorzustellen. Immerhin sind sie in ihrer Heimat gefeierte Stars.
Die Band um "Häuptling" Mandawuy Yunupingu wurde 1988 gegründet
(Erscheinungsjahr ihres ersten Albums und zweihundertster Geburtstag des
"modernen" Australien - früher notabene eine Sträflingskolonie des
imperialistischen Grossbritannien) und umfasst sowohl "aboriginal", als auch
eingewanderte MusikerInnen. Ihr Name kommt vom eingeborenen Wort für Kind und
Mutter, und dies verspricht eigentlich einen bunten Stilmix aus Rock, Ethno und
Tribal, angerichtet mit einem Schuss Indie. Damit hatten sie seit ihrer Gründung
grossen Erfolg, obschon ihre Songs die australische Geschichte und Gesellschaft
sehr kritisch durchleuchten. Beispielsweise spielten sie ihren Protestsong
"Homeland Movement" an den Olympischen Spielen in Seoul im selben Jahr. Und sie
nahmen Teil am ersten Festival für Aboriginal Rock Music in Darwin.
Das Album jedoch, so wie das Konzert übrigens auch, kommen und kamen sehr brav
daher, zeitweise war ihr Sound nicht mehr vom billigen Pop-Kitsch der westlichen
Welt zu unterscheiden. Das Palais war nicht besonders voll, viele kamen rein und
gingen sofort wieder raus, nur die ganz Angefressenen zogen mit, als die Band
auftrat. Auffallend war, dass nur dann jeweils Stimmung aufkam, wenn Yothu Yindi
ihre "alten" Songs spielte. Sonst hielt sich die Begeisterung arg in Grenzen.
Die Showeinlagen mit dem Didgeridoo-Bläser (oder wie nennt mensch das?) kamen
recht gekünstelt daher, die Backgroundsängerein übermässig sexy und der Rest
ziemlich langweilig. Na ja, was solls.
Bandleader Mandawuy Yunupingu sagte einmal:"We operate in two aspects of
reality. One is restricted (sacred); the other is unrestricted (public). That's
why I find it easy to come into the white man's world and operate, then go back
to my world without fear of losing it." Er muss es wissen, immerhin ist sein
Bruder Häuptling eines Clans und Führer eines ganzen Staatsgebietes. Vielleicht
haben sie in der letzten Zeit zu viele "weisse" Elemente übernommen, nachdem sie
1991 im UNO-Jahr der eingeborenen Völker ihre Heimat Australien vertreten
durften. Anders lässt sich ihr neues Album nicht erklären, das für YY-Fans nach
den erfolgreichen "Tribal Voice" und "Freedom" eher ein langweiliges Stück Musik
darstellt.
Trotzdem: wenigstens ist die Webpräsenz von Yothu Yindi dafür wortwörtlich
ausgezeichnet und beinhaltet nicht nur interessante Grafiken von eingeborener
Kunst, sondern auch Real Audio-Aufnahmen ihrer und anderer Abo-Musik. Ein Muss,
nicht nur für Fans.
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