 |
Konzerte
Max Lässers Madamax
Joachim Witt live
Kruder & Dorfmeister
Harfensphären
Clawfinger
Black Sabbath am OASG
Herbert Groenemeyer
Therapy
Judas Priest
EAV im Volkshaus
Pippo Pollina
Konzert: Sisters of Mercy
Uriah Heep am Touren
U2 in Prag
Dance Night
Die Prinzen in Zürich
Patent Ochsner in Winti
Konzert der Fanta 4
Björn im Xtra
Südstaatenrocker Georgia Satellites
Irisch, punky, cool: Big Geraniums
Mr. Ed Jumps The Gun
Element of Crime
Le _soldat inconnu
Fettes Brot
NO FX
Blümchen
Yothu _Yindi
Urban Cookie Collective
21. Winterthurer Musikwochen
Rainbirds
Gurd
Tic Tac Toe
Gaswerk
Hosen
Aerzte
Transglobal Underground
Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.
Ear
Pippo Pollina
Sina
Altan
Sven Väth
Paradise Lost
Marco Polo
|
 |
Pippo Pollina - Cantautore
Pippo Pollina ist einer, der seine Mitmenschen und seine Umgebung
sehr genau beobachtet. Diese Erkenntnisse verarbeitet der 33-jährige
Sizilianer, der sich selber als Cantautore, als Liedermacher bezeichnet,
in seinen Texten und seiner Musik. Wir bringen einen Bericht über
den Cantautore anlässlich seines Konzertes vom 5. März
aus dem altehrwürdigen Albani in Winterthur.
Auf Einladung von Freunden ist er nach Luzern gekommen - vorerst
mit dem Ziel, nur für einige Wochen hier zu bleiben. Aber
erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Inzwischen lebt der Liedermacher aus Palermo seit neun
Jahren in der Schweiz. In den ersten Jahren sicherte sich
Pollina das Ueberleben als Strassenmusikant. Obwohl in Luzern
sesshaft geworden, bereiste er häufig die anderen Landesteile.
Pippo Pollina, mit bürgerlichem Namen Giuseppe Pollina, wurde dabei
immer wieder mit der Situation konfrontiert, dass die Schweizer Mentalität
wenig mit der sizilianischen gemeinsam hat. " Die Sizilianer sind vielleicht
reserviert, aber niemals so verschlossen wie die Schweizer." Diese Eindrücke
begann er in seinen Lieder zu verarbeiten, aber auch in kleine
Geschichten zu verpacken.
Das war die richtige Mischung, um sich vom Strassenmusikanten weg - hin zum
Cantautore zu profilieren. Pollina ist durch die Erfahrung der
Jahre zu einer festen Grösse in der dünn besiedelten Cantautori-Landschaft
der Schweiz geworden.Dabei beschränkt sich das Energiebündel
keineswegs nur auf die italienische
Sprache, sondern wagt sich durchaus auch an die deutsche heran.
"Mich unterscheidet von den anderen Cantautori," so Pollina, "dass ich mich
mit den europäischen Kulturen auseinandersetze, sie zu
verstehen versuche. Die anderen, die Bekannten in Italien,
sind zu sehr auf sich bezogen." Ein Umstand, wie er ausführt, der
vielleicht auch damit zu tun hat, dass er im Ausland, in der Schweiz wohnt.
Am Konzertabend fühlt man sich wie bei einem Familienfest. Nichts
von dicht aneinander stehen, oder miffiger rauchgeschwängerter
Atmosphäre, wie man es sich sonst von solche Anlässen gewohnt ist.
Ein Grossteil des Publikums sitzt am Boden vor der kleinen Bühne,
und auch Pippo Pollina scheint von der Ungezwungenheit angetan zu sein. Aus
dem Publikum kommend, setzt er sich und beginnt - ohne Vorankündigung -
zu singen. Die ersten vier Stücke solo und dann abwechslungsweise auf der
Gitarre und dem E-Piano begleitend. Nach der ersten seiner kleinen
Geschichten gesellen sich seine Mitmusiker zu ihm. Mit Walter Kaiser
am Schlagzeug, Stefano Neri am Bass und Thomas Fessler an der Gitarre
bestreitet er sein Programm.
Ein Programm, das im ersten Teil aus beschaulichen Momenten besteht.
So besingt Pollina auch den Krieg in Jugoslawien und löst damit
Betroffenheit unter den Anwesenden aus.
Pippo Pollina versteht es jedoch sehr gut, sein Publikum behutsam
zurückzuholen und ihm die Annehmlichkeiten des Lebens zu zeigen.
In seinen Anekdoten ist nicht unbedingt das Erzählte, was zur
Erheiterung führt, sondern wie er es mit seiner sanften, lausbubenhaften
Art schafft, seine ZuhörerInnenschaft zu fesseln.
Der zweite Teil gestaltete der sizilianische Liedermacher mit seinen drei
Compagnons rockiger und grooviger. Es wurde weniger kommuniziert,
was dem Abend aber keinen Abbruch tat. Bei den Zugaben hatten die
Vier ihr Publikum soweit, dass auch die letzte Person mitsang.
"Ich spiele lieber auf kleinen Bühnen. Die Ambience ist viel
intensiver ," meinte Pollina nach dem Konzert gegenüber Biwidus.
Pippo gab ein Konzert, das nach rund zweieinhalb Stunden Dauer viel
Kurzweil geboten hat. Er ist trotz seines jugendlichen
Alters der geborene Conferencier. Er und seine drei Nebenleute haben
es geschafft - an diesem Abend - rundum zufriedene Gesichter
zurück zu lassen.
Für Biwidus: Der Kommisär aus dem Albani in Winterthur.
|