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So beautiful: Urban Cookie Collective
Das Houserevival der letzten Monate hat es mit sich gebracht, dass Bands und
Songs der guten alten Anfangszeit der Dancemusic wieder Auftrieb erhalten haben
- ich habe sogar die legendären "Beat dis" (Bomb the Bass) und "Pump up the
Volume" (MARRS) wieder auf Viva gehört. Eine der grossen Stars der späteren
Housegeneration waren die Jungs und Mädels um Produzent Rohan Heath aus
Manchester, die zusammen das Urban Cookie Collective gebildet und der
Housegemeinde unter anderem auch die Dancefloor-Heuler "The Key: the Secret" und
"Feels like Heaven" beschert haben. Mit der Auskopplung "Feels so good" aus der
95er-CD "Tales from the Magic Mountain" hat das Kollektiv aus "Madchester"
nachgedoppelt. Zu sehen war das Urban Cookie Collective im Albani in
Winterthur.
Eine regelrechte Live-Dance-Party hatte UCC auf der engen Legendenbühne Wintis
angekündigt. Viel Soul, housige Grooves und Synthimelodien vom Feinsten, das war
schon früher (1993) das Erfolgsrezept von UCC. Auch jetzt, 1996, setzen sie auf
eine eigene Form von Dancefloor-Sound, kommerziell zwar bis zum Gehtnichtmehr,
aber nichtsdestotrotz ein klein wenig originell. Und weiss G. nicht für
Kleinkinder - wie bei anderen "Stars" aus der DF-Szene. Die CD ist eine
gelungene (und perfekt abgestimmte) Mischung aus soulig-balladigen
Dancefloor-Fegern a la DJ Bobo oder Take That bis schnellen, ins Breakbeat
neigenden Tracks. UCC haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit Techno
nichts gemeinsam haben und gerne einfache Music for the Masses machen. Trotzdem
(oder halt gerade deswegen) klingt alles auf der CD so ähnlich. "Feels so good"
ist sicher eines der besten Tracks -und zum Hit vorprogrammiert. Und "So
beautiful" auch.
Die Musik von UCC schien noch vor Jahren DER Hype des Jahrzehntes zu werden -
eine gelungene, wenn auch gefährliche Mixtur aus sinnlosem Kommerzsound und doch
ausgefeilten und soulig-housigen Grooves. Doch heute, 1996, scheinen sie
niemanden mehr zu beeindrucken. Ob es jetzt an der Hitze lag oder einfach nur an
der EM (die allerdings an diesem Tag frei hatte), das Winterthurer Jungvolk fand
den Weg ins Albani nicht. Als die drei KollektivistInnen auftraten, befanden
sich gerade noch zwei Dutzend Personen im beliebstesten Musik-Club weit und
breit. Enttäuschend, wenn mensch bedenkt, dass hier auch die gesamte
Albanibelegschaft (inkl. die zurücktretende "Miss Albani" Conny Bachmann - ein
Portrait von ihr kommt im nächsten Biwidus) mitgezählt wurde.
O.K., das Albani ist DIE Adresse für Musikfans, die nicht überrissene Preise für
eine Megaveranstaltung bezahlen wollen. Aber anscheinend ist es nicht so
geeignet für Auftritte von Dance-Combos. Die Musik kam vom DAT (Grund für einen
gelungenen running gag des Rappers), wenigstens wurden die Vocals life gesungen
- und wie! Die wenigen Gäste im Albani kamen schnell in Fahrt und tanzten schon
nach dem ersten Lied, was das Zeug hielt. Besonders witzig war die
Life-Percussion auf der Bühne - auch ein Grund allgemeiner Belustigung, weil sie
das ohnehin etwas chaotische Konzept erst recht über den Haufen warf. Trotz des
geringen Aufmarsches entwickelte sich eine kurze, aber heisse Party, sicherlich
auch, weil UCC halt im Gegensatz zu vielen anderen Dancefloor-Stars Phantasie
und Originalität ausstrahlen - von denen andere nur träumen können.
Zugegeben, ich habe auch schon heissere Abende erlebt im Albani. Sicherlich lag
die etwas gemässigte Stimmung und der enttäuschende ZuschauerInnenaufmarsch
weder am Club, noch an der Band, sondern einfach am Tag selber - Mittwoch ist
vielleicht nicht der Tag für so was - und schon gar nicht bei der Hitze. Aber
das Publikum hatte trotz der vielen Wiederholungen einen Heidenspass. Und
schliesslich ist es das, was zählt. Das Albani ist und bleibt die beste Adresse
für heisse Musikabende - mit oder ohne UCC.
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