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Baden
3.12.1998

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Max Lässers Afrosound

Max Lässer Man kann von seiner Musik halten, was man will, Max Lässer, der in Baden wohnhafte Eric Clapton Helvetiens, hat durchaus seinen Reiz. Er spielt einen Sound, der irgendwie nicht so recht definierbar ist. Nur eines wird dem Zuhörer, resp. der Zuhörerin klar: es handelt sich dabei sicherlich nicht um richtigen "Schweizer"sound. Das einzige, was Max Lässer in sein neues Konzert als richtig Schweizerisches gesteckt hat, sind sich selbst und seinen Stammkeyboarder Christoph Stiefel, der schon bei mehreren (und derer gab es viele) von Max Lässers Projekten mit dabei war.

"Madamax" heisst die neueste seiner Scheiben und somit das neueste Produkt aus dem Hause Lässer. Die Anspielung auf die fast gleichnamige Kinoserie ist ziemlich unmöglich, denn ausser gewissen geographischen Aehnlichkeiten steht das Wortspiel für sich allein. Die Geschichte von Madamax beginnt während der Aufnahmen seiner letzten Scheibe "Between", mit dem er auch am St. Galler Open Air war. In einem Studio in Südafrika lernt der bald mal 50jährige Wahlaargauer einen einheimischen Gitarristen kennen, der ihm ein Bruder im Geiste wird, mit dem er auch sofort wieder ins Studio geht, um die neue Scheibe "Madamax" aufzunehmen. Dieser begnadete und gleich alte Südafrikaner heisst Madala Kunene und begleitet den Schweizer auf seiner Tour durch dessen kalte Heimat, ins Badener Inox.

Max Lässer Kunene ist ein alter ego des quirligen und kurzgewachsenen Schweizers, während letzterer sich um seines Freundes Technikprobleme kümmert, überdeckt er die groteske Situation im Inox-Keller mit Sprüchen in seiner Muttersprache, was selbstredend kaum einer im vollgestopften und deshalb absolut unerträglich warmen und stickigen Keller versteht. Abgesehen davon, dass dem Afrikaner und seiner singenden und etwas jüngeren Kollegin Lungiswa Plaatijes das Klima im Inox besser passt, als das ausserhalb, wo eine kühle Bise geht.

Am Konzert merkt man, wer bei Madamax (einem Kunstwort natürlich aus Madala und Max) die Hosen an hat. Der Gitarrengott aus Baden bietet die musikalische Basis, übersetzt die Zwischensprüche und funktioniert als Brückenbauer zwischen den Kulturen. Der Sound aber kommt geradewegs aus Afrika. Wer Jazz und Blues erwartet hat, wird ziemlich bald in die Gegend am Kap versetzt, wo Frauen mittels Kühen eingekauft werden (laut Kunene hat Sängerin "Lulu" einen Wert von 21) und Kinder noch in den Schlaf gesungen werden. Wie gesagt liefern Lässer und Stiefel einen Klangteppich hinzu, wobei sich der Gitarrist (der auch schon mit Leuten wie Andreas Vollenweider und Büne Huber von Patent Ochsner zusammengearbeitet hat) höflich zurück hält. Das ist keineswegs ein Nachteil, denn der Afrosound ist traumhaft schön, nur die Enttäuschung, dass der "Meister" eigentlich eher als Produzent und Komminkator wirkt, kann nicht ganz überdeckt werden.

Max Lässer Egal, der eigentlich einzige Nachteil an diesem weitgehend ganz faszinierenden Konzert war die Länge. Schon von Anfang an kündigte der Mann (Lässer) an, dass sie dort oben genug Zeit hätten, was sich dann auch insofern bewahrheitetete, dass das Konzert ewig dauerte. Sogar die Pause war fast eine halbe Stunde lang. In einem derart engen Raum und ohne Sauerstoff zum Atmen (natürlich war das Inox über alle Massen ausverkauft), war die Sache alles andere als angenehm. Das Biwidusteam schlief fast ein, keineswegs wegen der Musik, sondern wegen der Begleitumstände. Und im Halbschlaf hörten wir die faszinierende Musik der südafrikanischen Steppe, Lieder mit fast unaussprechlichen Titeln, Weisen wie aus dem Traum und vor allem einen singenden Medizinmann, seine süsse Tochter, einen experimentierfreudigen Schweizer und seinen Tastenmann. Fast wie aus "Wizard of Oz"....



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (ist nicht mein Sound, aber cool)