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Max Lässers Afrosound
Man kann von seiner Musik halten, was man will, Max Lässer, der in
Baden wohnhafte Eric Clapton Helvetiens, hat durchaus seinen Reiz.
Er spielt einen Sound, der irgendwie nicht so recht definierbar
ist. Nur eines wird dem Zuhörer, resp. der Zuhörerin klar: es handelt
sich dabei sicherlich nicht um richtigen "Schweizer"sound. Das einzige,
was Max Lässer in sein neues Konzert als richtig Schweizerisches
gesteckt hat, sind sich selbst und seinen Stammkeyboarder Christoph
Stiefel, der schon bei mehreren (und derer gab es viele) von Max
Lässers Projekten mit dabei war.
"Madamax" heisst die neueste seiner Scheiben und somit das neueste
Produkt aus dem Hause Lässer. Die Anspielung auf die fast gleichnamige
Kinoserie ist ziemlich unmöglich, denn ausser gewissen geographischen
Aehnlichkeiten steht das Wortspiel für sich allein. Die Geschichte von
Madamax beginnt während der Aufnahmen seiner letzten Scheibe "Between",
mit dem er auch am St. Galler Open Air war.
In einem Studio in Südafrika lernt der bald mal 50jährige Wahlaargauer
einen einheimischen Gitarristen kennen, der ihm ein Bruder im Geiste wird,
mit dem er auch sofort wieder ins Studio geht, um die neue Scheibe "Madamax"
aufzunehmen. Dieser begnadete und gleich alte Südafrikaner heisst Madala
Kunene und begleitet den Schweizer auf seiner Tour durch dessen kalte
Heimat, ins Badener Inox.
Kunene ist ein alter ego des quirligen und kurzgewachsenen Schweizers,
während letzterer sich um seines Freundes Technikprobleme kümmert,
überdeckt er die groteske Situation im Inox-Keller mit Sprüchen
in seiner Muttersprache, was selbstredend kaum einer im vollgestopften
und deshalb absolut unerträglich warmen und stickigen Keller
versteht. Abgesehen davon, dass dem Afrikaner und seiner singenden und
etwas jüngeren Kollegin Lungiswa Plaatijes das Klima im Inox besser
passt, als das ausserhalb, wo eine kühle Bise geht.
Am Konzert merkt man, wer bei Madamax (einem Kunstwort natürlich aus Madala
und Max) die Hosen an hat. Der Gitarrengott aus Baden bietet die musikalische
Basis, übersetzt die Zwischensprüche und funktioniert als Brückenbauer zwischen
den Kulturen. Der Sound aber kommt geradewegs aus Afrika. Wer Jazz und Blues
erwartet hat, wird ziemlich bald in die Gegend am Kap versetzt, wo Frauen
mittels Kühen eingekauft werden (laut Kunene hat Sängerin "Lulu" einen Wert von
21) und Kinder noch in den Schlaf gesungen werden. Wie gesagt liefern
Lässer und Stiefel einen Klangteppich hinzu, wobei sich der Gitarrist (der
auch schon mit Leuten wie Andreas Vollenweider und
Büne Huber von Patent Ochsner zusammengearbeitet
hat) höflich zurück hält. Das ist keineswegs ein Nachteil, denn der
Afrosound ist traumhaft schön, nur die Enttäuschung, dass der "Meister"
eigentlich eher als Produzent und Komminkator wirkt, kann nicht ganz
überdeckt werden.
Egal, der eigentlich einzige Nachteil an diesem weitgehend ganz faszinierenden
Konzert war die Länge. Schon von Anfang an kündigte der Mann (Lässer) an,
dass sie dort oben genug Zeit hätten, was sich dann auch insofern bewahrheitetete,
dass das Konzert ewig dauerte. Sogar die Pause war fast eine halbe Stunde
lang. In einem derart engen Raum und ohne Sauerstoff zum Atmen (natürlich
war das Inox über alle Massen ausverkauft), war die Sache alles andere
als angenehm. Das Biwidusteam schlief fast ein, keineswegs wegen der Musik,
sondern wegen der Begleitumstände. Und im Halbschlaf hörten wir die faszinierende
Musik der südafrikanischen Steppe, Lieder mit fast unaussprechlichen Titeln,
Weisen wie aus dem Traum und vor allem einen singenden Medizinmann,
seine süsse Tochter, einen experimentierfreudigen Schweizer und seinen
Tastenmann. Fast wie aus "Wizard of Oz"....
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