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Wint. Musikfestwochen I
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Return to Innocence
Der Goaist Bom Shankar schreibt über den angeblichen Megahype des Sommers in
Sachen Techno:"Goa music is electronically enduced energy music with
transcendental effects and a strong psychedelic impact...(...) The energies of
Goa music have a positive effect on your body, your mind, and your spirit." Na,
das sagt ja nicht viel. Goa sei also ein viel, viel tiefer gehenderes Erlebnis
als Techno-Trance. Es sei ein Erleben, mehr denn ein Erlebnis. Ueber die Musik
selbst meint er:"It' s a darkish wall of sound of psychedelic acid tunes
underlined with a heartlike kind of beat". Aha. Goa ist also nicht nur Erleben,
sondern vor allem auch Acid (das waren noch Zeiten, die goldenen Ende 80er!)
mit einem stark sphärischen Element indischer Melodien (zwar nicht aus der
gleichnamigen Stadt, sondern aus dem Synthisizer, Sampler oder dem Sequenzer)
und einem tragenden Beat. Goa ist Trance mit einem direkten Draht in die
Seele.
Jaja. Schön wäre es gewesen. Alle "Jugend"medien prophezeien, dass
Goa-Trance-Ambient DER Hit des Sommers 1996 sein wird. Dass überall tausende von
abgefuckten Hippie-Jugendlichen "Peace", "Love" and "Happiness" feieren, die
konsumierte Drogenmenge ins Unendliche steigt und dass plötzlich jedeR jedeN
liebt. :-P ! Also davon konnte im montaglichen Kaufleuten nicht die Rede sein,
zum Glück nicht.
Wer in diesen Hallen Horden von bunt-bescheuerten Jugendlichen erwartet hat, hat
sich arg geschnitten. Nix davon zu sehen. Vielmehr herrschte eine aufgeräumte
Stimmung wie an einer coolen Geburtstagsparty. In der Edeldisco trafen sich die
selben jungbürgerlichen Yuppies wie immer, allerdings auch relativ viele
durchschnittliche Typen wie Du und ich. Und von wegen LSD, E und Shit war auch
nicht viel zu erkennen. Als Raver frage ich mich, wer eigentlich auf die Idee
gekommen ist, dass plötzlich der gute alte Trance vom schleppenden und
befremdenden Goa-Sing-Sang abgelöst werden soll. Und vor allem täte es mir leid,
wenn die bewährten bauchfreien Tops und die 08/15-Kommerzklamotten durch
wallenden und ekelerregenden Batikfummeln ersetzt würden. Davon war im
Kaufleuten zum Glück noch nicht viel zu sehen, ausser ein paar abgefuckten
Freaks.
Für einen Montag ging die Sache ziemlich spät ab, dafür wurde auch sehr wenig
Werbung gemacht. Bald verstand ich auch warum. Das ziemlich leere Haus war voll
auf easy getrimmt worden. Polstergruppen standen herum, auf unzähligen
kuscheligen Kissen lagen lümmelnde PartyzanInnen, die es sich gut gehen liessen.
Mit mehr Leuten wäre die Stimmung nicht mehr da gewesen. Das Durchschnittsalter
der Festgäste lag weit über dem Kaufleuten-Average, und der TPQ-Ansatz (Tussies
pro Quadratmeter) war sehr bescheiden.
Solar Quest war angesagt im Kaufleuten. Nur Technoins(iders) wie ich kennen den
Typen (transzendentale Propaganda?), trotzdem füllte sich das Kaufleuten
ziemlich. Die meisten wären wohl so oder so gekommen. Solar Quest ist einer
jener Londoner DJs, die die Goa-Trance-Szene entscheidend geprägt haben. Er
kommt ursprünglich aus dem Ambient, dem wohl nächsten technoiden Verwandten des
Goa. Und Goa selbst kam mir vor wie eine etwas übermässig verspielte Abart von
Ethno House und ambienten Aspekten. Aber es klang irgendwie sympathisch auf
mich. Der DJ legte ruhig seine Scheiben auf, brabbelte hie und da etwas in sein
Mikrophon und liess sich von einer querflötespielenden Schönheit begleiten.
Dabei floss der Sound in die gute Stimmung hinein. Der Laser tanzte nervös hin
und her und zauberte Traumsequenzen auf die wallenden Wände aus
unschuldig-weissem Tüll. Die Kids hängten herum, ruhig, eins mit dem Schlag
ihres Herzens.
Die Party namens "Return to the Source" war ein Heidenspass und die
entsprechende (Doppel-)CD (erschienen bei Disctrade) ist durchaus hörenswert.
Zum Hören und Sehen ist Goa sicher eine positive Entwicklung der immer
phantasieloser gewordenen Technoszene. Die Scheibe gilt auch als DER
GoaTrance-Sampler schlechthin (sagt jedenfalls der Promotext) und umfasst neben
2 CDs auch ein Megabooklet mit Infos über die Künstler und die Musik. Ein
Beispiel davon soll eine grosse Reihe von Goa-Parties (offiziell "Festivals")
sein, die im Herbst durch unser Land touren sollen. Und der Untertitel "The
Chakra Journey" verspricht dabei rituellen Tanz bis zum Umfallen. Ganz eingedenk
dem Booklet-Motto: "Its is a time to come together to cleanse our energy fields
of all that no longer serves us in our freedom, and breathe us into ecstasy.
(...) Let us connect as one heart, let the journey start." Ommmmmmm.
Zum Thema Drogen (hier: LSD, Pilze verschiedener Provenienz und viel feines
Gras) gebe ich gerne dem Experten das Wort. Bom meint lechzend, dass Goa am
meisten Spass mache, "(...) if you close your eyes and listen closely...after a
good run :-)))". Ohne Drogen gehts wohl kaum, das habe ich auch bemerkt. Während
echte Techno-InsiderInnen der Drogeneinnahme zwecks Musikgenuss eigentlich eher
kritisch gegenüberstehen, sind die GoaistInnen nicht so puritanisch. Spass
macht, was abfährt:"Also there is a certain psychoactive component to it wether
you use drugs or not (...). These agents help me to find a inside
harmony...afterwards I feel like I have given up a little from my ego...and have
opened my heart again some more...which can be painful in a world like this...on
lsd I definetly let myself be...a child...and embrace the world. Na, viel Spass,
mein Lieber.
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