Fasnacht 1: Tierische Narren
(ots) - Alle Jahre wieder das gleiche Bild in vielen
deutschen Städten: Buntbekleidete Narren hoch zu Pferd bahnen sich
ihren Weg durch das närrische Treiben. Der Spass der Menschen wird
jedoch allzu oft eine Tortur für die Tiere. Das Deutsche
Tierhilfswerk appellierte am Freitag in München an alle Karnevalfans,
während der närrischen Tage auf die Tiere Rücksicht zu nehmen.
Jedes Jahr berichten Polizei und Gardisten von Misshandlungen der
Pferde durch das ausgelassene Publikum. Da wird es zur Gaudi, auf die
Tiere einzuschlagen, glühende Zigaretten auf ihren Leibern
auszudrücken oder ihnen gar Feuerwerkskörper zwischen die Beine zu
werfen. In Mainz wurde sogar schon die Route des Rosenmontagszuges
geändert, um besonders enge Gassen und damit zu grosse Nähe der Pferde
zu den Zuschauern zu vermeiden.
Auch ohne diese Misshandlungen ist der Karnevalsumzug mit seiner
Geräuschkulisse ein Spiessrutenlauf für die lärmungewohnten Pferde,
die meist aus Reitställen der Umgebung zusammengeliehen werden. Ein
Zwischenfall in Köln vor einigen Jahren zeigt die Gefahr dieser
Tradition für Mensch und Tier: Ein Pferd ging in der johlenden Menge
durch und brach sich das Genick.
Das Deutsche Tierhilfswerk fordert daher, in Zukunft auf Pferde
bei den Faschingsumzügen ganz zu verzichten. Dazu ein Sprecher des
DTHW: "Wenn schon Pferde für Narren, dann doch bitte Steckenpferde!
Die sind pflegeleicht. Man kann sie an der Garderobe abgeben und
läuft nicht Gefahr, wegen Trunkenheit am Zügel seinen Führerschein
aufs Spiel zu setzen".
Und zum Abschluss ein eigentlich selbstverständlicher Rat der
Tierschützer: Hunde und andere Haustiere sollten auf keinen Fall mit
zu den Umzügen genommen werden. Ihnen geht der menschliche Spass
nämlich "tierisch" auf die Nerven.
(c) ots Originaltext vom Deutschen Tierhilfswerk e.V.
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