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9.12.1995

Parties

"Mega"-Party

Baslerfescht

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Unity 98

sZüri Fäscht 98

Pool Party 98

Guildoparty

Bröteln am 6Lütä

PolyParty 98 II

PolyParty 98

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Bilder zur Streetparade 97

Kommentar zur Streetparade

Longstreet Carnival

Air Vision: ein Oeko-Rave

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7 Jahre Agglo-Radio

Filmnacht im Alpamare

Urdorfer Fasnacht 1997

Wenn Narren tierisch werden

Evolution 3

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KV-Fäscht 96

Wint. Musikfestwochen I

Wint. Musikfestwochen I

Raves nach Streetparade 96

Streetparade 1996

Albanifest

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Toastergeburtstag

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Futurescope 11

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Festa do Brasil

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Eden-Party: Kein paradiesisches Fest

EinE JedeR, der oder die die zürcherische Regionalfernsehszene mitverfolgt, kennt die Berufschaoten des Eden TV, die seit ein paar Jahren ihre satirische und von Anfang an am Rand des guten Geschmacks stehende Sendung produzieren. Die Eden-Crew und die mit ihnen verhangene Truppe vom Kinosender Star TV hatten für letzten Samstag zu einer Party gerufen.Helmi, Midi und Konsorten versprachen im Vorfeld, dass die Eden-Party ganz gemäss ihren Erfindern jede Form von Geschmacklosigkeit bieten sollte, die mensch sich vorstellen kann. So war es denn auch: die Party wurde zu einer Blamage, zu einer Geschmacklosigkeit ohnegleichen, aber wider Willen.

Der Beginn der Party war sehr früh angesetzt, mensch traf sich im engen Gang des Studiotraktes des Regionalsenders Züri 1, für den Eden seine Sendungen macht. Die Enge des Ganges war wie geschaffen für eine Party. Und die Crew hatte auch einiges organisiert. Der Zürcher Gastronomier Tony Navarro sorgte sich ums leibliche Wohl der Gäste, er scheint die Wirren, die um den Korruptionsskandal um seine Person vor einigen Jahren entstanden sind, gut verdaut zu haben. Der Chef höchstpersönlich war es denn auch, der hinter der Theke stand. Tony hatte ein orginal spanisches kaltes Büffet mit verschienden erlesenen Speisen aufgetischt, die mensch mit einer gehörigen Portion Chili con Carne strecken konnte. Doch wer mit Heisshunger dort auftauchte, wurde enttäuscht. Das Büffet war nachgerade zu exotisch, mit all den Gemüsesalaten und undefinierbaren Platten konnten nur wenige etwas anfangen. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen, denn wir essen ja bekanntlich alle auch mit den Augen. Und ein Chili con Carne, das zwar durchaus deliziös war, aber aussah wie Erbrochenes, ist wohl auch in unserer Multi-Kulti-Küchengsellschaft nicht für Jedermensch. So blieb mensch mehr oder weniger hungrig, die Platten sahen allerdings trotz alledem nach ein paar Stunden aus wie nach einer Schlacht. So führt der Partygänger/die Partygängerin sich wahrscheinlich nur auf, wenn das Zeugs gratis ist. Die erlesenen Speisen lagen mehrheitlich herum, vom Abfall, der offensichtlich zu jedem Fest gehört, ganz zu schweigen. Eine 4-5 für das Essen.

Nun zum flüssigen Teil des Abends. Auch hier galt: es gibt Alkohol, bis dass die bei einigen ohnehin malträtierte Leber überquillt. Nur: die Gratisdrinks waren entweder etwas ziemlich undefinierbares Süsses (etwas davon soll gemäss unseren Quellen Margherita gewesen sein) oder ein Kanubier. Ein Kanubier (hier: Red Stripe) heisst Kanubier, weil es wie ein Kanu sehr nahe am Wasser ist. Nach zwei Flaschen und einem Becher von dem XY-Drink wurde es dem Biwidus-Redaktor jedenfalls schon speiübel, und das will etwas heissen! Jedenfalls war die Bar ziemlich bald kein Ort mehr, wo mensch ich traf, sondern nur noch eine Red Stripe-Tankstelle. Da hat der gewohnte Alki nichts verpasst. Eine knappe 3-4 für das Trinken.

Zur Stimmung müsste ich eigentlich keine Worte verlieren. Die war an sich ziemlich saumies. Der Partyhaufen war ziemlich verzettelt im langen Gang, von den über 700 angemeldeten Gästen kamen entweder nur wenige oder die, die kamen, gingen nach einer kurzen Reko wieder. Anders lässt sich jedenfalls nicht erklären, weshalb einfach keine Stimmung aufkommen wollte in diesem Gang. Die Musik war katastrophal, denn, wenn überhaupt einmal etwas gespielt wurde, war es meistens das laue Gedudel der eingeladenen Band oder sonst 'was langweiliges. Besonders schlimm wurde es dann, als irgendwann die Macher vom Eden auf die Idee kamen, selber auf die Bühne zu steigen, gefilmt von einem TV-Team vom SF DRS (für Züri 1 wahrscheinlich). Ich meine, mensch kann sich streiten, wie lustig die Heinis sind (ich finde sie ganz amüsant), aber was sie dort oben boten, war weder lustig, noch speziell satirisch oder geschmacklos. Es war ganz einfach langweilig, und ich denke nicht, dass dies der gewünschte Effekt gewesen ist. Immerhin gab es doch ein paar Unentwegte (und ein paar Stockbesoffene), die vorne gestanden sind. Für unsere Unterhaltung mussten wir also selbst besorgt sein, keine einfache Sache bei so schlechtem Bier. Für die Action kann ich den Eden-Leuten leider nur eine 2 geben, dafür wurde ihre Sendung von diesem Abend umso actionreicher.

Ich kam gegen sieben Uhr abends, und ich ging mit meinen Leuten nach zehn Uhr wieder heim (resp. in meinem Fall surfen auf dem Internet). Wer nicht gekommen ist, hat nichts verpasst, und wer gekommen ist, musste sich wenigstens die Mühe machen, sich zu überlegen, was er oder sie danach macht. Ueberhaupt waren viele Leute an dieser Party, bei denen wir uns fragten, was sie eigentlich hier zu suchen haben, resp. was sie eigentlich für einen Bezug zu Eden haben. Sicher, es gab einige sehr angenehme Aussichten zu geniessen, aber damit hatte sich's dann endgültig. Völlig lächerlich wurde es dann, als Horden von kleinen Groupies die "Stars" von Eden bedrängten, um ihre Autogramme zu bekommen. Nicht, dass ich die Qualität der Eden-Leute schmälern wollte, aber wenn die Jungen das tatsächlich ernst gemeint haben, dann muss ich fragen: Quo vadis, Iuventus? Im grossen und ganzen war die Eden-Party ein Misserfolg, keine paradiesische Angelegenheit also. Zusammengezählt würde ich der ganzen Party eine knappe 3 geben, sorry. Ich hoffe nur, dass die angeblich legendär gewordene Eden-Party sich von der ersten zur zweiten Ausgabe bessert, sonst kommen nämlich nur die Groupies, eine schreckliche Vorstellung.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) von der Eden-Party