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17.6.1997

Bands

United Refugees

Ein Zürcher aus Sizilien

Ein Zürcher aus Zaire

Vera Kaa

Open Air SG: Subzonic

Tic Tac Toe

Code Five - CH-Boygroup

Midnight Oil

Quratierfest an der Langstrasse

Vorschau: _Crank

Vorschau: s _Pfanneschtiil Chammer Sexdiit

Vorschau: Dodo _Hug

Rödelheim

Vorschau: Max _Lässer

Vorschau: _Magos

Gotthard

Kelly Family

Open Air St. Gallen: Pippo Pollina

Pippo Pollina ist einer, der seine Mitmenschen und seine Umgebung sehr genau beobachtet. Diese Erkenntnisse verarbeitet der 34-jährige Sizilianer, der sich selber als Cantautore, als Liedermacher, bezeichnet, in seinen Texten und seiner Musik. Wir bringen noch einmal eine gekürzte Version eines Berichtes über den Cantautore anlässlich seines Konzertes vom letzten Jahr im altehrwürdigen Albani in Winterthur.

Auf Einladung von Freunden ist er nach Luzern gekommen - vorerst mit dem Ziel, nur für einige Wochen hier zu bleiben. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Inzwischen lebt der Liedermacher aus Palermo seit neun Jahren in der Schweiz. In den ersten Jahren sicherte sich Pollina das Ueberleben als Strassenmusikant. Obwohl in Luzern sesshaft geworden, bereiste er häufig die anderen Landesteile. Pippo Pollina, mit bürgerlichem Namen Giuseppe Pollina, wurde dabei immer wieder mit der Situation konfrontiert, dass die Schweizer Mentalität wenig mit der sizilianischen gemeinsam hat. " Die Sizilianer sind vielleicht reserviert, aber niemals so verschlossen wie die Schweizer." Diese Eindrücke begann er in seinen Lieder zu verarbeiten, aber auch in kleine Geschichten zu verpacken.

Das war die richtige Mischung, um sich vom Strassenmusikanten weg - hin zum Cantautore zu profilieren. Pollina ist durch die Erfahrung der Jahre zu einer festen Grösse in der dünn besiedelten Cantautori-Landschaft der Schweiz geworden.Dabei beschränkt sich das Energiebündel keineswegs nur auf die italienische Sprache, sondern wagt sich durchaus auch an die deutsche heran. "Mich unterscheidet von den anderen Cantautori," so Pollina, "dass ich mich mit den europäischen Kulturen auseinandersetze, sie zu verstehen versuche. Die anderen, die Bekannten in Italien, sind zu sehr auf sich bezogen." Ein Umstand, wie er ausführt, der vielleicht auch damit zu tun hat, dass er im Ausland, in der Schweiz wohnt.

Am Konzertabend fühlt man sich wie bei einem Familienfest. Nichts von dicht aneinander stehen oder miffiger rauchgeschwängerter Atmosphäre, wie man es sich sonst von solchen Anlässen gewohnt ist. Ein Grossteil des Publikums sitzt am Boden vor der kleinen Bühne, und auch Pippo Pollina scheint von der Ungezwungenheit angetan zu sein. Aus dem Publikum kommend, setzt er sich und beginnt - ohne Vorankündigung - zu singen. Die ersten vier Stücke solo und dann abwechslungsweise auf der Gitarre und dem E-Piano begleitend. Nach der ersten seiner kleinen Geschichten gesellen sich seine Mitmusiker zu ihm. Mit Walter Kaiser am Schlagzeug, Stefano Neri am Bass und Thomas Fessler an der Gitarre bestreitet er sein Programm.

Ein Programm, das im ersten Teil aus beschaulichen Momenten besteht. So besingt Pollina auch den Krieg in Jugoslawien und löst damit Betroffenheit unter den Anwesenden aus. Pippo Pollina versteht es jedoch sehr gut, sein Publikum behutsam zurückzuholen und ihm die Annehmlichkeiten des Lebens zu zeigen. In seinen Anekdoten ist nicht unbedingt das Erzählte, was zur Erheiterung führt, sondern wie er es mit seiner sanften, lausbubenhaften Art schafft, seine ZuhörerInnenschaft zu fesseln.

Der zweite Teil gestaltete der sizilianische Liedermacher mit seinen drei Compagnons rockiger und grooviger. Es wurde weniger kommuniziert, was dem Abend aber keinen Abbruch tat. Bei den Zugaben hatten die Vier ihr Publikum soweit, dass auch die letzte Person mitsang. "Ich spiele lieber auf kleinen Bühnen. Die Ambience ist viel intensiver ," meinte Pollina nach dem Konzert gegenüber Biwidus.

Surft also jetzt nicht mehr an uns vorbei, wenn ihr News wollt oder besucht die Internetsite des Open Airs.

Ueber folgende am Open Air teilnehmende Bands hat Biwidus bisher berichtet:

Patent Ochsner
Die fantastischen Vier
Bürger Lars Dietrich
Der Wolf
Pippo Pollina

Biwidus brachte bisher zum Schwerpunktthema St. Galler Open-Air 96 und 97 folgende Artikel:

1996

Eine Liebeserklärung an das Open Air St. Gallen
Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Magos
Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Max Lässer
Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Dodo Hug
Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: s Pfanneschtiil Chammer Sexdiit
Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Crank
Open-Air: was es noch zu sagen gibt
Jubiläums-Open Air in St. Gallen: der Freitag
Jubiläums-Open Air in St. Gallen: der Samstag
Jubiläums-Open Air in St. Gallen: der Sonntag

1997

Die unerträgliche Leichtigkeit des Open Air St. Gallen (Vorankündigung 1997)
Biwidus live vom Open Air St. Gallen
Open Air 1997: Subzonic
Open Air 1997: Vera Kaa
Open Air 1997: Open Air 1997: Lustig i-h-ist das Camperleben
Open Air 1997: Moudi Cabalou

Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus Zürich