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26.5.1998

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Bei Groenemeyer bleibt alles anders

Es ist gar nicht so einfach, etwas über Groenemeyers neues Album "Bleibt alles anders" zu sagen. Er ist sicherlich noch nie so persönlich, so romantisch und so poetisch gewesen, aber auch sehr verspielt und schon fast rockig. Das beste Beispiel ist das Titellied selbst, das neben der ruhigen Musik vor allem Groenemeyers ins Herz gehender Dichtung und seiner rauh-verträumten Stimme Platz lässt.

Sehr stark sind einmal mehr die Texte. Während sein erstes Erfolgalbum "Bochum" eher etwas verspielt daher kam, "Luxus" sehr politisch war und "Oe" seinen grossen und doch eher unerwarteten Erfolg widerspiegelte, ist die neue CD sehr gefühlsbetont, ein besonders starkes Stück deutschsprachiger Poesie. Dies, obschon oder gerade weil die Songs äusserlich nichts gemein haben.

Groenemeyer steigt schon programmatisch mit einem sehr dichten und negativen Song an. "Nach mir" ist der Fluch eines verlassenen Mannes. Das Titellied der CD ist schlicht unverständlich und hat wie auch das bekannte Video dazu sicherlich die Person Groenemeyer im Vordergrund, einen Mann, der vor sich selber und der Zeit zu entfliehen sucht und dabei verloren geht. "Fanatisch" spricht wiederum gelungen ironisch die verdeckten voyeuristischen und vielleicht etwas gewalttätigen Bereiche seiner Seele an.

Ueberhaupt ist die Deutung oft schwierig und kann so oder so verstanden werden. Ein Beweis ist das sehr schräge Liebeslied "Letzte Version", wo er eine leidende und hoffnungslose Art des Zusammenseins besingt. "Ich dreh mich um dich" ist dann eine Ballade. Eines ist klar, wie schon der Tagi-Schurni verbrochen hat: Groenemeyer ist am besten, wenn er verliebt ist oder zumindest über Zwischenmenschliches schreibt. Seine in jeder Beziehung unheimliche romantische Ader pulsiert dann am stärksten.

Dafür sind "Energie" und dann auch "Neue Welt" dafür unverhältnismässig schlagerhaft geraten, da nimmt Herbert sich selbst den Wind aus den Segeln und verfällt in einen musikalisch unbedeutenden, mit dunklen und undurchsichtigen Texten begleitete Singsang. Dies ist wieder ein Rückfall in die Anfangszeiten Groenemeyers, der Mann ist aber genial genug, um damit sein eigenes Publikum zu narren.

Danach jedoch gibt er noch einmal Gas."Selbstmitleid" hat das Zeug zum Lagerfeuerhit. Das Lied zieht zum Schunkeln mit. Dafür ist das nächste genau das Gegenteil, denn "Stand der Dinge" ist, wie es der Name schon voraussieht, ein echter Technotrack, mit einem triphoppigen Background. Und Groenemeyer dazwischen. Der Rest ist nicht so besonders. Ausser der letzte Song "Schmetterlinge auf Eis". Groenemeyer ist wirklich so romantisch, so stark und so poetisch wie noch nie. Hörens- und fühlenswert.

Auch über das Konzert zu "Bleibt alles anders". haben wir einen Artikel geschrieben.

Eine total coole Fansite über Herbert Groenemeyer gibt es bei www.groenemeyer.de!



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (hört gerne Groenemeyer)