Defekte Drogen auf einer CD
Gurd ist nicht einfach nur ein Name irgendeiner Band. Wenn mensch das Wort umkehrt,
kriegt man das englische Wort für Drogen. Lustig, was? Vitsky hatte mal einen
längeren Biwidus-Talk mit der Band. Wie auch immer. Anlässlich des
Releases ihrer dritten CD (boah ey!) haben die Trash Metaller das Kiff in Aarau beehrt.
Dabei tauften sie die Scheibe auf den vielsagenden Namen "D-Fect".
Auf den Namen der CD angesprochen, meinte Gurd-Sänger und Songwriter V.O. gegenüber Biwidus,
dass er als Musiker den Zeitgeist widerspiegelt. Und weil die Neunzigerjahre ja die
Aera der absoluten Relativität sind, wollen auch sie dies musikalisch darstellen. Die
ganze Welt sei d-fect, die Musik sei d-fect und überhaupt! Kein Wunder also, dass die
Basler ihre Scheibe so nennen. Vielleicht kommt der CD-Name aber nur daher, weil nämlich
die Marke des Gurd-Drumkits "D-Fect" heisst.
Trotzdem wurde im Kiff (nomen est omen!) fleissig gesoffen und gekifft (mmmh...). Nach
Aarau kamen die Jungs nur deshalb, weil einer von der Band dort wohnt und Verbindungen
zum Kiff hat. Abgesehen davon: warum sollten sie nicht in aarau spielen (psirch im ghetto)?
V.O. dazu: "Wir sind eine Schweizer Band, warum sollten wir nicht in Aarau spielen?". Das
Kiff war ja auch ganz schön voll - das Team des regionalen TV-Senders wurde fast nicht eingelassen
von den Hundertschaften von Wartenden! Als dann endlich die Vorbands - Litsch aus Zofingen
besonders hervorzuheben - aufspielten, war alles vergessen.
Das Konzert war ein Erfolg, das Publikum tobte, einer nach dem anderen sprang von der
Bühne herunter und warf sich in die Menge. Das übliche an solchen Konzerten. Ueberhaupt
spielten Gurd ein normales Metal-Repertoire, auf jeden Fall empfand es der nicht-metal-gewöhnte
Autor so. Aber es fägte trotzdem. Die Frage sei dahingestellt, ob das sehr gemischte
Publikum (Rave-Tussis neben Edelpunks) wirklich für Gurd gekommen war.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Gurd auch am letztjährigen
Dynamo-Open-Air einen Riesenerfolg verbuchen konnte, immerhin gilt das Eindhovener Festival
als DAS Metal-Festival überhaupt und die Jungs im Augenblick als die wohl beste Metal-Band der Schweiz.
Nichtsdestotrotz wünscht sich V.O., dass Gurd dieses Jahr auch an anderen
Open-Airs auftreten würden, z.B. in St. Gallen, dem renommiertesten in der Schweiz. Das
beweist, was viele Metal-Fans von Gurd behaupten: obschon sie "straight" bleiben in
ihrer Musik, öffnen sie sich doch so weit andern Stilen wie Crossover, dass sie für alles
zu haben sind. Ich denke, dass ist die Stärke von Gurd, den Basler Metall-Beppis.
Nächste Woche könnt ihr hier im Biwidus eine eingehende Plattenkritik der Gurd-CD
"D-Fect" von unserem Musikredaktor und Metall-Fan Vitsky lesen.
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