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8.10.1998

CDs

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Red Snapper are Making Bones

Irgendwie klingen sie wie Transglobal Underground, was kein Wunder ist, erscheinen doch auch Red Snapper über das Sublabel Warp bei Rough Trade. Die Parallelen sind aber noch nicht alle. Auch diese drei Jungs aus Grossbritannien spielen eine sehr grosse Spannweite von Breakbeat/Trip Hop bis Jazz. Was sie allerdings von TGU unterscheidet, und das ist auch das besondere an Red Snapper, die Musik ist nicht technoid mit aufgesetztem Anteil an klassischen Instrumenten. Red Snapper machen es gleich umgekehrt. Die Grundlage bieten die Sounds und Beats aus ihren eigenen Instrumenten Drums (Richard Thair), Gitarre (David Ayers) und Bass (Ali Friend).

Red Snapper Making Bones Was aber nicht heissen soll, dass Red Snapper in das aufblühende Feld der vielen Crossover-Combos gestellt werden sollen. Ihr Sound ist sehr deutlich in den Bereich des Trip Hop zu setzen, schliesslich ist der Breakbeat ziemlich deutlich herauszuhören, rappende und singende GastmusikerInnen bereichern die Szene. Aber auch weitere Instrumente wie Streicher werden bewusst eingesetzt, um dem Sound jenen verwirrenden, aber spannenden Beigeschmack zu geben, den Red Snapper auch auf ihrem neuesten Werk "Making Bones" tun. Dazu aber, das sollte auch nicht überraschen nach diesen Ausführen, werden natürlich auch synthetische Klänge bewusst und stark an der Oberfläche wippend eingesetzt, so dass Red Snapper wie auch ihre Freunde von TGU eine perfekte Mischung aus "moderner" Dancemusik und jazzig-rockigen Elementen kreieren.

Zur CD, nach dem eher triphoppigen Konservengroover "The Sleepless" werden die Jazztöne immer stärker, ohne dass die technoiden Bestandteile (häufig bezeichnet durch den repetitiven Breakbeat) untergehen. Track 3 ("Image of you") ist für mich eines der besten, hier vereinen sich wirklich Loops und echte Streicher zu einer Art Technoballade, die Stimme von Alison David gibt der Sache ein I-Tüpfelchen. Aber auch hier sind die Drums ganz offensichtlich nicht aus dem Computer. Weitere Anspieltracks sind "Bogeyman" (die erste Single) und "4 Dead Monks".

Das zweite Red Snapper-Album ist grundsätzlich ein Potpurri aus verschiedenen Breakbeats, in einem Tanzschuppen könnte man die Sounds aus Britannien ohne weiteres auch spielen, aber das Problem wäre, dass die Musik zu kompliziert ist, Red Snapper sind tanzbar, aber dicht und nicht so einfach, Hitparadensound wird das nie sein, obschon bald die dritte Single aus dem neuen Album ausgekoppelt wird (eben "Image of you").

Red Snapper Making Bones Auf dieses Werk mussten die Red Snapper-Fans lange warten, die Release war schon auf den Sommer geplant, schon tourten die Jungs nämlich herum. Am Out in the Green spielten sie leider nur "unter ferner liefen". Das wird sich aber ändern, Red Snapper gelten als intensivster Live-Act der Saison. Wie so viele Künstler aus dem Trip Hop-Bereich beteiligen auch sie sich am britischen Sounds-Pool, wo gegenseitig fleissig ausgeholfen, gemixt und geremixt wird. Dass sie auf der CD dabei etwas tanzbarer sind, als auf der Bühne, wo die Band eher ihre "klassischen" Qualitäten herausholt, ist ein Vorteil, denn da stehen zwei Aspekte der selben Musik, die sich ergänzen. Wer gerne TGU hört, wird sich auch an Red Snapper delektieren, nicht, weil es dasselbe wäre, aber weil der gleiche Geist dahintersteckt: klassische und moderne Elemente gleichberechtigt zu fusionieren.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (coool........ yeah yeah.... wah wah....)