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11.12.1996

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Mr. Ed Jumps The Gun - schon mal gehört?

Mr. Ed Jumps The Gun haben die Welt mit einem zweiten Album beglückt. Für diejenigen LeserInnen, die noch nicht wissen, was für Leute das sind (ja ja, es gibt immer noch Leute ohne MTV oder VIVA), ein paar kurze Hinweise.

Mr. Ed, das sind vier Jungs, die sich in Berlin zu einer Band zusammenfanden und zu Beginn recht punkig daherkamen. Als dann sich der Crossover zu etablieren begann, sattelten sie auf dieses Pferd um. 1995 kam dann ihr Debüt-Album "Boom Boom!"mit der Hitsingle "Wild Thang" heraus. Genau diese Coverversion (bereits von einigen Bands zuvor gecovert worden) erlebte dann eine massive Rotation auf den gängigen Musiksendern. Soviel zu der Band. Es stellt sich nun nur noch die Frage nach dem doch eher seltsam anmutenden Namen. Nun: Mr. Ed ist ein sprechendes Pferd aus einer US Comedy Serie der fünfziger Jahre. Jumps The Gun, was wörtlich ins Deutsche übersetzt ein Chaos geben würde, ist ein Begriff aus dem Pferdesport für einen Fehlstart.

Nun aber zum neuen Album mit dem Titel "HEEHAW!", welcher bereits die Pferdebezogenheit der Band signalisiert. Das Album beginnt mit einer Einführung eines Moderators im Stil der späten 50-er Jahre und dann geht schon los mit dem Song "Don't Haha", einer Coverversion aus eben dieser Zeit, welchem mit Stromgitarre und Doublebass ein crossovermässiger Anstrich verpasst wurde. Somit wären wir bereits beim Thema: Coverversionen. Das Album strotzt nur so davon. Von 22 Songs sind 7 nicht selbst gemacht. Doch auch bei den restlichen Songs bekommt man immer wieder Deja Vu Erlebnisse. So glaubt man bei "Pepper" die frühen Beastie Boys, bei "Merica" Ansätze von Van Halen und bei "Fuck It" und "Shame" fühlt man sich unweigerlich an Clawfinger erinnert, wobei hier, um die Sache ein bisschen zu verschleiern, die Gitarren nicht gleich an den Verstärker angeschlossen wurden, wie bei Clawfinger.

Im Grossen und Ganzen lässt sich sagen, dass "Heehaw" eine Ansammlung von Bekanntem und Gehörten der letzten zwanzig Jahre ist. Kommt noch dazu, dass sich Mr. Ed nicht richtig entscheiden können, ob sie nun Crossover oder astreinen Punk machen sollen. Dabei setzt sich "We're Mr. Ed" als ein Country Song ein wenig ab, aber dieser ist so lieblos gespielt, dass er wiederum keiner Rede wert ist. Trotzdem lockert eben diese Zerrissenheit zwischen den Stilen das Album auf, denn alle Songs sind fast im gleichen Tempo gespielt, was für Punk nicht aussergewöhnlich ist, aber langweilig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mr. Ed fröhlichen hau drauf Partysound machen, bei dem man immer wieder das Gefühl bekommt ihn zu kennen. Diese Sache ist nicht a priori schlecht, trotzdem muss man sich fragen, ob nicht mit der Zeit ein Sättigungseffekt eintritt.



Vitsky (EMail) für Biwidus aus Zürich City