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14.11.1996

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Ein Tribut an Queen, der keiner ist

In den letzten Jahren erschienen immer wieder sogenannte Tribut-CDs. Es gibt kaum eine Grösse im Rock-Business, deren Songs von anderen Bands nicht gecovert worden sind und das Resultat auf eben so einer CD veröffentlicht worden ist, um dieser Rockgrösse auf diese Art Tribut zu zollen. Betrachtet man solche Tribut CDs, so erkennt man immer irgendwelche geistige Verwandtschaften zwischen der Band, der Tribut gezollt wird und denjenigen Musikern, die ihr diesen zollen. Kein Wunder, wurden die meisten neueren Bands in ihrer Jugendzeit genau von diesen Rockgrössen beeinflusst. Vor allem im Hard Rock Sektor findet man einige herausragende Tribute. Neben unzähligen Hendrix Tributen sollten unbedingt Tribute to Black Sabbath und KISS my Ass als besonders herausragend erwähnt werden. Natürlich gibt es auch in anderen Stilen Tribut CDs. Beispielsweise ein Tribut an den an AIDS verstorbenen Rapper Eazy E und wenn wir gerade beim Rap bleiben, so sollte in nächster Zeit eine Tribut CD an den vor wenigen Monaten erschossenen 2Pac erscheinen. Einige wenige Band haben genreübergreifende Tribut CDs veröffentlicht. Zu erwähnen wäre hier zum Beispiel die Tribute to Metallica EP der dem Industrial näher liegenden Krupps, oder aber die verschiedenen Frankie Goes To Hollywood Dancefloor Remixes, die qualitativ sehr hochstehend sind. Auch die Dance Szene hat einen solchen genreübergreifenden Versuch gewagt und die Queen Dance Traxx Vol. I aufgenommen.

Der Zeitpunkt für eine Tribut CD in gar nicht so schlecht gewählt, jährt sich doch der Todestag des charismatischen Queen-Frontmannes Freddie Mercury am 24. November bereits zum fünften Mal. Diese Tatsache ist allerdings bereits die einzige Gemeinsamkeit zwischen Queen und dem Album Queen Dance Traxx Vol. I. Trotzdem kurz ein paar Worte zu diesem Album:

Queen Dance Traxx bildet ein Stelldichein der derzeit namhaftesten europäischen Dancefloor Bands. Jede dieser Bands hat sich je einen Queen-Song der letzten drei Dekaden herausgepickt und diesen reinterpretiert. Mit von der Partie sind beispielsweise Capitain Jack mit Another Bites The Dust , E-Rotic mit dem Highlander Song Who Wants To Live Forever , Magic Affair mit der opernhaften Bohemian Rhapsody oder der Teeniemädchenhype Worlds Apart mit I Was Made To Love You . Aber auch unser schweizer Exportartikel DJ BoBo steuert mit Radio Ga Ga seinen Senf bei.

Das Ergebnis ist katastrophal! Von Anfang bis Schluss merkt man dem Album an, dass es sich um ein Low Budget Projekt handelt, wobei jeder Song zur Unkenntlichkeit verstümmelt fast lieblos hingeklatscht worden ist, was ja in der Dance Floor Szene leider keine Seltenheit ist. Aus den meisten Coverversionen hätte man eigenständige Kompositionen machen können und gleichzeitig Queen und ihr Werk aus dem Spiel lassen. Deswegen erscheint es ein Affront, dem Schaffen von Queen gegenüber. Kein einziger Song kommt an die Genialität der Originalversionen heran. Viel schlimmer noch, man erkennt fast keinen Zusammenhang ausser dem Titel) zwischen Original- und Coverversion.

Ausserdem wird man den Eindruck nicht los, dass das ganze Tribut-Album nichts anderes als Geldmacherei ist, bei welcher verschiedenste Produzenten sich an dem guten Namen von Queen bereichern wollen. Die erste Single Auskopplung erschien zwar am 11. November (Karnevalsanfang, nomen est omen), doch ist die zweite Auskopplung auf die Zeit kurz vor Weihnachten angesetzt, in welcher das Geld bei vielen Leuten sowieso locker sitzt.

Zum Abschluss sollten wir aber DJ BoBo sich verteidigen lassen, welcher sich im Internet folgendermassen geäussert hat: "It is a great way to bring the Queen songs to a new generation. Queen songs are timeless, no matter how they are interpreted, they remain up to date and totally fresh." Lass Dir sagen, lieber BoBo: Es kommt sehr wohl darauf an, wie man einen Song interpretiert, denn man kann ihn auch gnadenlos schlecht interpretieren und somit somit den ganzen Geist des Songs zerstören. Ausserdem ist der beste Weg, eine Band einer neuen Generation näher zu bringen immer noch derjenige, die Band selbst zu spielen. Es bleibt nur zu hoffen, dass nach Queen Dance Traxx Vol. I nicht ein zweites Volume erscheint...



Vitsky (EMail) für Biwidus aus Zürich City