Züri West liegt in Amerika
Es ist soweit: Zwei Jahre nach ihrem selbstbetitielten Smash-Album melden sich
die Mundartrocker von Züri West wieder zurück und zwar massiv. Ihr neues Werk
heisst Hoover Jam und zeigt, wie und vor allem dass sich die Berner seit ihrer
Single I schänke Dir mis herz weiterentwickelt haben.
Das neue Album trägt den Namen Hoover Jam und ist, wie schon längere Zeit
bekannt war, in Philadelphia aufgenommen worden. Dieser Aufenthalt hinterliess
ohne Zweifel einen grossen Eindruck auf Züri West, was sich dann auch massiv in
ihrer Musik niederspiegelt. Hoover Jam strotzt nur so von Blues und
RnB-Einflüssen. Schon das erste Lied zeigt, wie stark sich die Züris in die
Westerngitarre verliebt haben. Was sich mit dem ersten Lied abzeichnet, folgt
dann durch das ganze Album: das konsequente Einmischen von amerikanischen
Stilelementen. Zwischendurch jedoch tauchen Züri West immer wieder mit ihrem
alten Stil auf, was immer wieder erfrischend wirkt.
Ohne Zweifel lässt sich sagen, dass die Züris einen grossen Schritt in ihrer
Entwicklung gemacht haben. Weg vom einheimischen Schulhausrock hin zur
Internationalität mit berner Texten. Was die Texte betrifft, so sind wiederum
alle von Kuno Lauener selbst getextet worden. Für den des bernischen unkundigen
Leser hat es wieder ein Booklet mit allen Texten. Allen Texten? Fast allen. Ein
Text nämlich fehlt. Es handelt sich dabei um den Text des Liedes Chlii, welcher
offensichtlich nicht ganz jugendfrei ist, aber so verständlich gesungen wird,
dass ihn jedermann versteht.
Abschliessend lässt sich sagen: Züri West haben wieder einen grossen Treffer
gelandet. Zwar tönt Hoover Jam anders als der selbstbetitelte Vorgänger, aber
dies ist nur gut so. Es zeigt nämlich zwei Sachen: Einmal, dass sich die Züris
nicht einfach auf ihren künstlerischen Lorbeeren ausruhen und einen Aufguss
ihres Erfolgalbums machen und andererseits, dass der Westen von Zürich nicht bis
Bern geht, sondern bis nach Amerika.
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