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10.12.1998

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Metallica goes back to the roots

Bei vielen Musikern grassiert das Weihnachtsfieber. Sprich: Im Dezember wird noch husch husch eine Best of oder sogar eine Very Best of auf den Markt geworfen, um dem gewöhnlichen Volk die Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken zu erleichtern. Auch Metallica sind von diesem Fieber infiziert worden, wenn auch in anderem Masse wie beispielsweise Meat Loaf oder Deep Purple mich mit "Alle Jahre wieder" Best of Kompilationen erschreckt haben.

Es wäre unfair Hetfield & Co. in den gleichen Topf zu werfen. Zwar haben auch sie nicht wirklich neues Material zu bieten, doch eine Best of ist Garage Inc. wiederum überhaupt nicht. Viel mehr nahmen die Kalifornier ihre Idee von 1987 auf, als sie eine EP mit Coverversionen ihrer alter Helden einspielten, um den neuen Bassisten Jason Newsted einzuspielen, welcher für den während der Master of Puppets Tour verunglückten Cliff Burton zu Metallica gestossen ist. Garage Days -oder mit vollem Namen "The $ 5.98 E.P. Garage Days Re-Revisited"- bekam Kultstatus und ist seit langer Zeit vergriffen. Selig also, wer das Album zu Hause hat (Ich habe nur eine schmierige Raubkopie aus der Türkei, nachdem mein altes selbst überspieltes Tape, welches 100'000 überspielt wurde, ziemlich ausgeleiert war).

Auf Garage Inc. mischen Metallica alt und neu. Die erste Disc ist mit neuen Coverversionen bestückt, während die zweite diejenigen enthält, welche Metallica jemals veröffentlicht hatten, so auch die ganze Garage Days und B-Seiten, wie die B-Seite von Jump in the Fire, welche als Garage Days '84 bezeichnet wurde, aber auch Queens Stone Cold Crazy und So What der Anti Nowhere League fehlen nicht, die immer wieder bei Metallicas Live-Shows zum Besten gegeben werden. Ausserdem sind vier Titel von Motörhead drauf, welche die B-Seiten der verschiedenen Hero of the Day Singles schmückten.

Interessanter ist hingegen die Auswahl auf der ersten CD. Einerseits wird klar, dass Diamond Head die wirklichen Vorbilder von Hetfield und Ulrich waren, was mit zwar einem Cover honoriert wird, doch ganz zu schweigen von Am I Evil auf Garage Days '84 und Helpless auf Garage Days '87. Vergleicht man die verschiedenen Covers, so ist klar, dass sich Metallica in den letzten 10 Jahren musikalisch massiv weiterentwickelten. Während '87 unweigerlich alles nach Metallica dröhnt, erkennt man '98, was die frühen 80er, als Diamond Head spielten, wirklich ausgemacht hat. Zwar sind auch '98 auch Punkkracher wie Free Speech for the Dumb und Die, die my Darling von den Misfits drauf, doch ist die erste CD im allgemeinen ausserordentlich abwechslungsreich.

Bei den Covern von Bob Seeger und Blue Oyster Cult dringt auch die Liebe zum Country ein bisschen durch, welche bereits in Ansätzen bei den letzten beiden Studioalben Load und Reload vorhanden waren. Zum Cover der Südstaatenrocker Lynnrd Skynnrd ist zu sagen, dass sich Cliff Burton immer gewünscht hatte den Skynnrd Song Free Bird live zu spielen. Der Rest der Band war aber dagegen. Deswegen ist Tusdays Gone als eine Hommage an Cliff zu sehen, obwohl er es verdient hätte, das psychedelischere Free Bird auf die CD zu brennen.

Erwähnenswert ist das ein Mercyful Fate Medley, welches ich, der ich bei weitem kein King Diamond Fan bin, als eines der besten Stücke auf dem ganzen Doppelalbum sehe. Aber auch Loverman von Nick Cave kommt wirklich stark rüber. Auch erwähnenswert ist das fette Booklet, wo alle gecoverten Bands und ihre Verbindung zu Metallica -manchmal ziemlich rühselig- beschrieben werden. Nur unschwer lässt sich ob so viel Rührseligkeit der äusserst eloquente Metallidrummer Lars Ullrich erkennen...



Vitsky (EMail) für Biwius aus Zürallica.