MC*Solaars Neue hat keinen Namen, ist aber nicht ohne
Wir schreiben den 23. Juni und MC*Solaar vom Planète Frenchrap bringt ein
weiteres Album in unsere Umlaufbahn. Das Cover ist Galaktisch gehalten
und auch einige Titel wie beispielsweise Galaktika erinnern an die
kosmischen Dimensionen dieses bereits vierten Albums. Nur ein Jahr nach
Paradisiaque bringt MC*Solaar ein neues titelloses Album heraus. Dieser
Releaserhythmus bring einen glatt in Verzückung.
Auch auf diesem Album, welches keinen Titel trägt, bestätigt MC*Solaar
seine unangefochtene Vormachtstellung in der Welt des French Rap. Er
entwickelt konsequent seinen jazzigen Stil, welchen wir von seinem
ersten Album Qui sème le vent reccolte le tempo kennen, weiter.
Einerseits erinnert dieses Album stark an Paradisiaque, aber stärker
noch an das konzrrenzlose Meisterwerk Prose Combat und das obwohl Jimmy
Jay auf diesem Album nicht mitproduziert hat. Umso mehr Credits also für
Claude MC*Solaar.
Neben dem Jazz bedient sich Claude MC auch sparsam eingesetzer Samples,
deren bekanntestes aus Spiel mir das Lied vom Tod kommt. Natürlich
fehlen auch nicht die Loops aus Geigen und Background Chören, die wir
bereits bei Prose Combat geniessen gelernt haben. Auch seinem
sozialkritisches Gemüt blitzt in einigen Songs wie Je me souviens oder
La 5ème saison auf. Nachdenklich, fast philosophisch, aber nie
moralisierend und das in einem Französisch, das alle Register einer
schönen Sprache zieht.
Mit seinem neuen Album beweist MC*Solaar eindrücklich, wer auf dem Olymp
der qualitativ sehr hochstehenden French-Rap Szene ist. Nicht nur, dass
er das gallisch-afrikanische Lebensgefühl voll rüberbring, sondern auch
durch seine poetische Sprache, welche dem Rap ganz neue Dimensionen
verleiht.
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