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Und einmal mehr: RS-Anfang
Um es mal vorweg zu nehmen: von uns vieren (von der Biwidus-"Kernredaktion") leistet
niemand Militärdienst. Niemand hat (noch?) Militärdienst geleistet, und nur
Gaudimax steht kurz davor ;-). Trotzdem ist es an der Zeit, sich mal ein
paar tiefere Gedanken über die RS (für die Frauen: Rekrutenschule) zu machen.
Dabei geht es keineswegs um politische Fragen wie "Armee ja oder nein?". Es geht viel
mehr um die Frage: wofür eigentlich noch?
Die 10'000 jungen Rekruten (und rekordmässige 50 Rekrutinnen) sind alle in einem
Alter, wo mensch sich um andere Dinge kümmert als um die Frage: "was hab' ich davon?".
Früher war das anders, früher galt die Armee und der Dienstgrad noch was. Heute
schaut einem die Freundin/der Freund (mir recht) scheel an, wenn man zu den "Grünen" muss.
Und wenns dann die (U)OS (UnterOffiziersschule) schneit, ist der Krach vorprogrammiert.
Mit dieser emotionalen Belastung, die der Armeeführung natürlich weitgehend egal
ist, ist der angehende Soldat schon mal weichgekocht, noch bevor er einem
Strumgewehr in den Lauf gesehen hat.
Und in den letzten Jahren ist noch was anderes dazu gekommen. Die meisten RS-Touristen sind
Lehrabgänger. Und heute gilt (war nich' immer so...): wer aus der Lehre kommt,
ist arbeitslos! Ausser man hat Schwein. Und wenn man dann grad ausgerechnet 15 Wochen
in die "grünen Ferien" muss, ist dieses Schwein weit weg. Also ist es meistens so,
dass der Militärdienst nicht das Ende, sondern der Anfang der Arbeitosigkeit ist,
zumal viele Chefs in der heutigen Leistungsgesellschaft sagen: "Warum soll ich den
eigentlich behalten? Ich kann ihn gleich spicken und 'nen anderen nehmen".
Und also tun sie. Viele verlieren so ihren Job oder haben damit mehr Probleme. Andere,
die aus irgendeinem Grund nicht in die RS müssen, nehmen die Arbeit gerne an. Und die Meldungen
häufen sich, dass Chefs ihren jungen Untergebenen sogar raten zu verweigern, um ihre
Stelle nicht zu verlieren. Blöd, was? Aber es wird noch schlimmer. Das ganze kostet auch
immer mehr. 9 Milliarden Franken (das entspräche etwa 1.8 Millionen Monatsgehältern)
war der Richtwert für die Armee früher. Heute darf auch die Arbeitslosenkasse etwas
blechen. Na bravo!
Und wofür das alles? Die Herren Generäle wollen uns weiss machen, die Armee sei
noch zu etwas zu gebrauchen. Zum Beispiel zu "humanitären" Zwecken. Aber um das
als Werbegag zu benützen, braucht es keinen Militärapparat. Anscheinend will
EMD-Oberkommandierender A. Ogi (who the f... is Ogi?) jetzt die Soldaten auch
noch auf Demonstrierende hetzen - im äussersten Notfall natürlich. Alle möglichen
echten "Feinde" sind ja tausende von Kilometern weg. Die EU nicht miteinberechnet.
Und diese wenigen möglichen Angreifer schreckt der ohnehin bestehende Nato-Schutzschirm
von uns ab. Wozu also noch eine Armee haben?
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