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25.5.1997

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Knappheit

"Im Zentrum aller ökonomischen Fragestellungen steht das Problem der Knappheit: die Mittel und Möglichkeiten, mit welchen wir unsere Ziele erreichen wollen, sind im Vergleich zu unseren Bedürfnissen beschränkt." (Oekonomie für ETH-Sudierende, A. Höfert)

Eigentlich ist das Internet ja eine triviale Angelegenheit. Es ermöglicht schlicht den Wissensaustausch zwischen den Menschen überall auf der Erde in Echtzeit. Das ist nicht ganz neu. Das kann auch das Telefonnetz. Beim Telefon muss allerdings immer noch ein Mensch auf meine Fragen antworten. Beim Internet kann ein Computer am anderen Ende der Welt meine komplizierte Frage in Sekundenbruchteilen beantworten. Es gibt keine eigentliche Beschränkung, warum ich den Computer nicht fragen sollte. Es können Millionen von Anwendern gleichzeitig Informationen erhalten. Und keine der Informationen wird dadurch gemindert. Somit kann sich das Wissen der Menschen überall hin verteilen.

Das Internet könnte die Gesellschaft revolutionieren. Oder besser hätte es gekonnt. Denn das umgekehrte ist eingetreten. Die Gesellschaft hat das Internet revolutioniert. Oder besser kapitalisiert. Denn die Marktwirtschaft stand vor einem Problem. Informationen sind nicht knapp. Man kann sie beliebig kopieren. Sie sind immateriell. Daher wurde und wird mit grossem Aufwand versucht, Informationen zu individualisieren. Die grossen Musikkonzerne rücken Anbietern von Soundbibliotheken im Internet auf die Pelle. Es darf keine Freiheit geben, die Musikhören zum Nulltarif ermöglicht.

Hier frage ich mich: warum nicht? Der Abruf eines Musikfiles kostet ja niemanden etwas. Es muss niemand dafür arbeiten. Natürlich, die Musiker müssen für ihren Aufwand entschädigt werden, aber müssen sie davon leben können? Und wer verdient denn überhaupt wieviel an einer CD? Und woran sollte ein Musiker überhaupt Interesse haben? Daran, dass er Geld verdient, oder daran, dass seine Musik gehört wird?

Man (ich benutze hier absichtlich die Allgemeine Form, ich habe zwar Ideen, aber es sollten alle mitdenken) sollte sich überlegen, ob wir unser Leben nicht vereinfachen könnten, wenn wir von unbegrenzter Möglichkeit des Informationsaustausches, und das ohne Aufwand, ausgehen könnten.

Der ganze Sinn einer jeden Wirtschaft liegt doch darin, die Arbeit so zu organisieren, dass jeder etwas möglichst sinnvolles tut. Und dazu braucht er die richtigen Informationen. Und die kann man jetzt praktisch gratis übermitteln, später vielleicht sogar bearbeiten. Das sollte man nutzen. Das heute Marktprinzip verursacht meiner Meinung nach zuviel Leid. Wir verlassen uns auf ein chaotisches System und wundern uns, wenn es hin und wieder noch oben oder unten ausschlägt. Das muss nicht sein. Nicht mehr.



Mr. Biwidus (EMail)