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Gedanken
Zahlen und Menschen
Borchert auf CD
Kühe in Zürich
Roter Dany
Ein Brief erregt Ekel
Geschmackloser Werbemüll
Engel im HB
Diana vom Boulevard abgeschossen
Pathfinders Bibliothek
Neoliberaler Sozialismus
Das Ende der Dürre
Wups: UBS
Was ist ne Tussi?
Linke gegen Rechte
Die Rechten im Dörfli
1999+1=?
Hass - Albanien - Schweiz
Militärdienst: warum noch?
Mensch, ich gehe
Mensch, wohin?
Ode an die Schönheit
Revolution in den Medien
Reihe Utopia - _Gesundheit
Weihnachten
Mr. Biwidus zur Gesellschaft
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Knappheit
"Im Zentrum aller ökonomischen Fragestellungen steht das Problem der
Knappheit: die Mittel und Möglichkeiten, mit welchen wir unsere Ziele
erreichen wollen, sind im Vergleich zu unseren Bedürfnissen beschränkt."
(Oekonomie für ETH-Sudierende, A. Höfert)
Eigentlich ist das Internet ja eine triviale Angelegenheit. Es ermöglicht
schlicht den Wissensaustausch zwischen den Menschen überall auf der Erde
in Echtzeit. Das ist nicht ganz neu. Das kann auch das Telefonnetz. Beim
Telefon muss allerdings immer noch ein Mensch auf meine Fragen antworten.
Beim Internet kann ein Computer am anderen Ende der Welt meine
komplizierte Frage in Sekundenbruchteilen beantworten. Es gibt keine
eigentliche Beschränkung, warum ich den Computer nicht fragen sollte. Es
können Millionen von Anwendern gleichzeitig Informationen erhalten. Und
keine der Informationen wird dadurch gemindert. Somit kann sich das Wissen
der Menschen überall hin verteilen.
Das Internet könnte die Gesellschaft revolutionieren. Oder besser hätte es
gekonnt. Denn das umgekehrte ist eingetreten. Die Gesellschaft hat das
Internet revolutioniert. Oder besser kapitalisiert. Denn die
Marktwirtschaft stand vor einem Problem. Informationen sind nicht knapp.
Man kann sie beliebig kopieren. Sie sind immateriell. Daher wurde und wird
mit grossem Aufwand versucht, Informationen zu individualisieren. Die
grossen Musikkonzerne rücken Anbietern von Soundbibliotheken im Internet
auf die Pelle. Es darf keine Freiheit geben, die Musikhören zum Nulltarif
ermöglicht.
Hier frage ich mich: warum nicht? Der Abruf eines Musikfiles kostet ja
niemanden etwas. Es muss niemand dafür arbeiten. Natürlich, die Musiker
müssen für ihren Aufwand entschädigt werden, aber müssen sie davon leben
können? Und wer verdient denn überhaupt wieviel an einer CD? Und woran
sollte ein Musiker überhaupt Interesse haben? Daran, dass er Geld
verdient, oder daran, dass seine Musik gehört wird?
Man (ich benutze hier absichtlich die Allgemeine Form, ich habe zwar
Ideen, aber es sollten alle mitdenken) sollte sich überlegen, ob wir unser
Leben nicht vereinfachen könnten, wenn wir von unbegrenzter Möglichkeit
des Informationsaustausches, und das ohne Aufwand, ausgehen könnten.
Der ganze Sinn einer jeden Wirtschaft liegt doch darin, die Arbeit so zu
organisieren, dass jeder etwas möglichst sinnvolles tut. Und dazu braucht
er die richtigen Informationen. Und die kann man jetzt praktisch gratis
übermitteln, später vielleicht sogar bearbeiten. Das sollte man nutzen.
Das heute Marktprinzip verursacht meiner Meinung nach zuviel Leid. Wir
verlassen uns auf ein chaotisches System und wundern uns, wenn es hin und
wieder noch oben oder unten ausschlägt. Das muss nicht sein. Nicht mehr.
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