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18.1.1998

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Vom Werbemüll im Briefkasten...

Der Januarpreis für Geschmacklosigkeit geht an:

Bild:

Mittlerweilen hat man sich an eine ganze Schwemme von Werbung im heimischen Briefkasten gewöhnt. Einen Teil kann man mit den Antiwerbungsklebern ja von sich fernhalten. Adressierte Werbung bleibt und manchmal finden sich trotz allem kuriose Sachen in der Snailmail. Nicht schlecht gestaunt hatte ich dieses Wochenende, als ich ein Couvert des Edelmetallhändlers Wydler im Briefkasten fand.

Mit grossen Lettern steht da drauf, dass Zahngold Bargeld sei. Mal ganz ehrlich das ist wohl wirklich die falsche Zeit um so etwas zu verteilen. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach und wird in drei Punkten erklärt:

  1. Gold ist ein wertvoller Rohstoff - zu schade um ungenutzt herumzuliegen
  2. Wir zahlen Ihnen für Altgold jeder Art (auch defekten Schmuck, Eheringe usw.) einen guten Preis
  3. Zähne werden bei uns im Labor entfernt

Weiter soll man in das verteilte Säckli sein Gold geben und gut verpackt einfach in einen Briefumschlag stecken und dann ab die Post (O-Ton). Ich frage mich nur schon wie Gold in einem einfachen Couvert gut verpackt werden soll. Und noch einmal wird in fetten Lettern darauf hingewiesen, dass Zähne und Füllungen bei ihm im Labor entfernt werden.

An sich spricht nichts dagegen, dass ein Altmetallhändler für seine Dienste Werbung macht. Die grosse Geschmacklosigkeit besteht meiner Ansicht nach aber darin, dass er als Aufhänger altes Zahngold nimmt und das bei mir sehr schnell Paralellen zur immer noch aktuellen Diskussion um das Nazigold herstellt.

Sieht man einmal von dieser Thematik ab, finde ich das Angebot immernoch sehr suspekt. Was sind gute Preise? Nach welchem Kurs wird da abgerechnet? Wie habe ich eine Kontrolle wieviel Gold verrechnet wird? Alles in allem ein Angebot, dass bei mir einen sehr schalen Nachgeschmack hinterlässt und ziemlich schnell im Altpapier landet. Vieleicht freut sich ja ein Altpapierhändler darüber.



Christoph Protz (EMail)