Vom Werbemüll im Briefkasten...
Der Januarpreis für Geschmacklosigkeit geht an:
Mittlerweilen hat man sich an eine ganze Schwemme von Werbung im heimischen
Briefkasten gewöhnt. Einen Teil kann man mit den Antiwerbungsklebern ja von
sich fernhalten. Adressierte Werbung bleibt und manchmal finden sich trotz
allem kuriose Sachen in der Snailmail. Nicht schlecht gestaunt hatte ich
dieses Wochenende, als ich ein Couvert des Edelmetallhändlers Wydler im
Briefkasten fand.
Mit grossen Lettern steht da drauf, dass Zahngold Bargeld sei. Mal ganz
ehrlich das ist wohl wirklich die falsche Zeit um so etwas zu verteilen. Das
Prinzip ist eigentlich ganz einfach und wird in drei Punkten erklärt:
- Gold ist ein wertvoller Rohstoff - zu schade um ungenutzt herumzuliegen
- Wir zahlen Ihnen für Altgold jeder Art (auch defekten Schmuck, Eheringe usw.) einen
guten Preis
- Zähne werden bei uns im Labor entfernt
Weiter soll man in das verteilte Säckli sein Gold geben und gut verpackt
einfach in einen Briefumschlag stecken und dann ab die Post (O-Ton). Ich
frage mich nur schon wie Gold in einem einfachen Couvert gut verpackt werden
soll. Und noch einmal wird in fetten Lettern darauf hingewiesen, dass Zähne
und Füllungen bei ihm im Labor entfernt werden.
An sich spricht nichts dagegen, dass ein Altmetallhändler für seine Dienste
Werbung macht. Die grosse Geschmacklosigkeit besteht meiner Ansicht nach aber
darin, dass er als Aufhänger altes Zahngold nimmt und das bei mir sehr schnell
Paralellen zur immer noch aktuellen Diskussion um das Nazigold herstellt.
Sieht man einmal von dieser Thematik ab, finde ich das Angebot immernoch
sehr suspekt. Was sind gute Preise? Nach welchem Kurs wird da abgerechnet?
Wie habe ich eine Kontrolle wieviel Gold verrechnet wird? Alles in allem
ein Angebot, dass bei mir einen sehr schalen Nachgeschmack hinterlässt und
ziemlich schnell im Altpapier landet. Vieleicht freut sich ja ein Altpapierhändler
darüber.
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