zur Frontseite
22.4.1997

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Tag der Arbeit

Eigentlich wäre der diesjährige 1. Mai, Tag der Arbeit, wie immer eine gute und notwendige Sache, aber die Wolken, die sich seit genau einem Jahr über diesem Anlass zusammengezogen haben, verdichteten sich in den letzten Tagen zu einer Sturmfront. Offensichtlich machen alle drei (resp. vier?) Seiten mobil.

Wegen des Aergers mit den jedes Jahr mitmarschierenden "linken" Chaoten letztes Jahr ist diesmal auch die Polizei auf das schlimmste gefasst. Nach dem (absichtlichen?) Gewährenlassen von hundert Faschos im Niederdorf und Ausschreitungen mit "autonomen" RandalemacherInnen hat die Polizei eine neue Einsatzdoktrin für solche politischen Zusammenstösse angekündigt. Dabei sind keine Einzelheiten bekannt. Klar ist nur, dass sich die Polizei je länger je mehr das Vertrauen verscherzt, wenn sie zusammen mit Glatzen in einer Reihe zu stehen scheint (wie am 23.9.1995) und diesen vor zwei Wochen nicht einmal die Beachtung schenkt, die sie ("nur" sachbeschädigenden) linken Kindern widmet.

Diese Kids haben letztes Jahr gezeigt, dass sie das cool finden, sich zu prügeln. Es ging damals nicht um Politisches, sondern um einen Schlagabtausch mit der Polizei, der von beiden Seiten verschuldet in die Hosen gegangen ist. Dabei zeigten die "Autonomen" auch, dass sie nicht bereit sind, auf die sozialdemokratisch gesinnten 1. Mai-Feiernden Rücksicht zu nehmen. Ich erinnere mich an ein aggressives Kleines Arschloch mit Kapuze, der eine Mutter wegen ihrer Kritik zusammengeschissen hat. Arsch bleibt also ARSCH.

Item. Die "Linken" rufen - aufgestachelt von zum Teil linksfaschistischen Militanten - auch dieses Jahr zu einer Nachdemo auf. Diese an sich wäre nicht sooooo schlimm, wenns auch halt ein bisschen laut wird. Aber die Autonomen haben jetzt nur noch die Sprache der Glatzen in ihrem Repertoire, IQ=0 und brüllen Parolen. Vor allem aber Gewalt, wo immer es geht. Zwar noch immer vor allem gegen Objekte, je länger je mehr wird die Toleranzschwelle aber immer kleiner, missliebige Personen als Faschos oder ähnliches zu diskriminieren und sie als solche zu "behandeln".

Dieser sogenannte "schwarze Block" ist das Sorgenkind und gleichzeitig der Sympathieträger der linken Kreise, die das Fest organisieren. Das 1. Mai-Komitee hat dieses Jahr mit der Auswahl umstrittener Festredner seine Unabhängigkeit von SP und Gewerkschaften beweisen müssen. Aber ob die Linken die eigenen Wirrköpfe dieses Jahr zurückhalten können? Einmal mehr stellt sich die Forderung nach einer sozialistischen Security, die unliebsame Fest-Saboteure vom Gelände fernhält, auch die aus den eigenen Reihen!!! Das Fest mag gut organisiert sein, aber wie bitte steht es mit der Sicherheit der Leute? Und hat mensch mit der Polizei darüber gesprochen?

Schliesslich und endlich zu den letzten der Gesellschaft, zu den Glatzen. Diese haben sich in den letzten Wochen wieder zu Wort gemeldet (insofern mensch dieses Geäffe so nennen kann). Das verspricht nichts gutes, obschon gerade "Führer's Geburtstag" (20.4.) eigentlich sehr ruhig verlief. Klar ist, dass der Saubannerzug von Anfang April ein Vorgeschmack dessen war, was passieren würde, wenn die sich auch einmischten. Unvorstellbar.

Trotzdem hoffen wir, dass wir einen angenehmen und erfolgreichen 1. Mai haben - bei dem Programm eigentlich vorprogrammiert. Abgesehen davon: auch Biwidus ist mit dabei.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus Zürich