|
Gedanken
Zahlen und Menschen
Borchert auf CD
Kühe in Zürich
Roter Dany
Ein Brief erregt Ekel
Geschmackloser Werbemüll
Engel im HB
Diana vom Boulevard abgeschossen
Pathfinders Bibliothek
Neoliberaler Sozialismus
Das Ende der Dürre
Wups: UBS
Was ist ne Tussi?
Linke gegen Rechte
Die Rechten im Dörfli
1999+1=?
Hass - Albanien - Schweiz
Militärdienst: warum noch?
Mensch, ich gehe
Mensch, wohin?
Ode an die Schönheit
Revolution in den Medien
Reihe Utopia - _Gesundheit
Weihnachten
Mr. Biwidus zur Gesellschaft
|
|
Drei Bücher auf dem Mars
Wer kennt denn dieses Spiel nicht? Man nehme einen Mann, resp. eine Frau,
überlasse ihn/sie auf sich allein gestellt auf einer einsamen, tödlich einsamen
Insel und gebe ihr die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl - zum Beispiel
drei - Bücher mit auf diese Insel zu nehmen. Plus haben die Amis ja jetzt endlich
mal wieder was fertig gebracht. Ihr kleiner Pfadfinder ist nach hunderttausenden
von Kilometern endlich auf der Mars-Oberfläche gelandet, und zwar (welch ein
Zufall!!) am Nationalfeiertag der Amis.
Eben weil eins und eins zwei gibt (ausser beim Bumsen), haben wir uns
ein Gedankenspiel gemacht. Stellen wir uns vor, dass jemand
von uns süssen Kerlen allein, mutterseelenallein auf dem Mars landen würde.
Welche drei Bücher würden wir dann mitnehmen? Hierzu einige Gedanken. Vielleicht
nehmen wir auch vier mit, ist ja egal. Mitnehmen würde ich ein Telephonbuch von
Kairo, Goethes Faust, das Manifest von Engels und Marx und ein Sexheft. Et voila,
die Erklärung.
Allein auf weiter Flur, da braucht es einmal Beschäftigung. Sonst langweile ich
mich. Zu Tode. Deshalb nehme ich natürlich ein Kairoer Telephonbuch mit. Diese
Stadt ist mit etwa zwanzig Millionen Einwohnern eine der grössten Städte der
Welt. Und bis ich mal all diese Namen entziffert habe (weil sie ja auf arabisch sind),
dauert es mal einige Zeit. Und bis ich das ganze Telephonbuch auswendig gelernt
habe, werden einige Jahre vergehen und der Mars besiedelt worden sein. Na, das
Problem ist, dass ich nicht weiss, wieviel dieser Millionen ein Phone haben.
Als zweites brauche ich natürlich ein Sexheft. Ich meine, in all diesen Jahren
keine Frau und keine Möglichkeit, seine erotischen Phantasien auszuleben, ja
nicht einmal, sie aufzufrischen. Na, und wenn ich dort unter all diesen Marsmädchen
bin, muss ich ja irgendwie noch die Erinnerung an die Chics zu Hause behalten.
Und an das, was Mann und Frau miteinander machen. So Sachen, über die man im
Internet bekanntlich nicht reden darf. So S..., B... und so. Nach Jahren ist
man dann spitz wie ein Laserstrahl und freut sich vielleicht sogar auf solche
Schundhefte.
Und dann natürlich Goethes Faust. Denn wenn die Marsianer endlich mal unsere
kauderwelsche Schrift entziffert und unsere unvollkommene Sprache gelernt haben,
dann können sie sich mal über dieses Werk hermachen. So können sie dabei lernen,
wie der Mensch sich und seine unsterbliche Seele nur um der Macht und der eigenen
egozentrischen Erfüllung Willen dem Bösen verkauft hat. Denn genau um das handelt
es sich nämlich. Der Mensch verrät nicht nur die Mutter Natur, sondern auch sich
selbst. Und die Marsianer sollten sich bitte schön hüten, das auch zu tun.
Ach ja, und natürlich das Kommunistische Manifest von Marx und Engels. So quasi
als Gegengewicht zum Faust, denn so was wäre schön gewesen, wenn es gegangen wäre.
Wer weiss, vielleicht schaffen es die Marsianer, eine bessere Gesellschaft
hinzukriegen. Sonst enden sie noch als Menschen. Und wir müssten uns im Rahmen
der Open Air Kinos mal "Mars attacks!" schauen, so nach dem Motto: "Was ist,
wenn wir die Marsianer mit unserem Pfadfinder, dem definitionsgemäss andere
folgen müssen, stören?"
|