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14.5.1998

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Dok zum roten Dany

Roter Dany, wer soll das sein? Ah, es ist der gleiche, der den Literaturclub modiert, dass hab ich irgendwann während der Doksendung vom Donnerstag herausgefunden. Es mag daran liegen, dass ich aus biertechnischen Gründen die ersten paar Minuten der Sendung verpasst habe, aber ich habe überhaupt nicht herausgefunden, was der Typ nun vor 30 Jahren geleistet haben soll.

Was ist denn nun vor 30 Jahren gelaufen? Wer war unzufrieden, wer hat ein wenig Mais, auch wenn es nur ein Bruchteil der Streetparade gewesen sein kann, auf den Strassen verursacht, und warum, was wollte er erreichen? Fragen, die selten im Geschichtsuntericht behandelt werden, auch wenn sie etwas näher liegen, als die Architektur der Steinzeit. Ich habs mal versucht, und nach Texten zu dieser Zeit gesucht, viel herausgekommen ist dabei aber nicht.

Und da kommt nun eine Dokumentation über so einen Heini, der damals aktiv gewesen sein soll. Toll. Und jetzt? Was macht er jetzt? Er jetet in der Weltgeschichte herum, besucht alle medienmässig aufgebauschten Krisenorte wie Algerin und Bosnien Herzego-was-weiss-ich-Schreibfehler-Kaff und versucht dort, Konzerte und ähnliche Kult(ur)sachen zu produzieren. Was will der überhaupt? Der hat doch keine Ahnung mehr, wie er die Jugend von heute (die es eben im übrigen in dieser Form gar nicht gibt) zu packen hat.

Mit dieser Friede, Freude, Sozialistenkuchenideologie sind diese Leute doch längst hinter jedem Mond. Erinnert mich an das (uralte) Buch, das ich letzthin von Muschg gelesen habe. Da wird lang und breit über Pot und ähnliches schwadronisiert. Wen interessiert das heute? Scheisse, Niemand. Heute wird das Zeugs konsumiert, und wenn irgend ein fortschrittlicher Politiker irgend ein Postulat dazu weiterreicht, so zeigt das höchstens die Rückständigkeit und Verkalktheit jener Leute und das ganzen politischen Systems.

Das mich da ja keiner falsch versteht: Ich will nicht irgendwie irgendein System angreiffen. Angegriffen wurde vor 60, resp. 30 Jahren. Das ist vorbei. Heute herrscht Freude durch Gleichgültigkeit. Wer dagegen Pressekonferenzen abhält und Politikerhände schüttelt, der hat nichts begriffen. Und erhält dadurch die Ungefährlichkeit, die eine solche Doksendung erst ermöglicht.



Voll und zu Biwidus (EMail)