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13.4.1997

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Rechts unten

Hunderte von randalierenden Rechten zogen vor einer Woche durch das Niederdörfli und brügelten herum. Und die Polizei schaute tatenlos zu. Etwa so kann man sich die Ereignisse vom 5. April vorstellen, wenn man das Medientratra der letzten Woche mitbekommen hat.

Die Polizei sei schlecht informiert gewesen ist der Vorwurf. Wer auf jeden Fall schlecht informiert war, waren die Medien. Zufällig war ich letzten Samstag mit ein paar Kollegen im Dörfli eins trinken. Dabei tschalpte ich ebenfalls an den Rechten vorbei, das war aber kein Riesenaufmarsch. Nach 10 Sekunden waren die Typen vorüber. Also nix von wegen ganzes Dörfli nur noch voll Rechtsradikale.

Einer meiner Kollegen berichtete nachher, es habe eine Rauferei innerhalb der Gruppe am Central gegeben. Ein anderer (eher mit längeren Haaren) berichtete, er sei kurz von einem Rechten angemacht worden. Auf dem Rückweg standen dann ein paar Polizisten am Central. Das ist alles, was ich aus erster oder zweiter Hand weiss.

"Na und?" dacht ich mir und vergass das Ganze. Ein paar Verwirrte, die nach Anerkennung brüllen, natürlich dort, wo es viele Leute hat. So wär ich auch nie auf den Gedanken gekommen, irgendwas ins Biwidus zu schreiben.

Da war ich aber der einzige. Ein Riesenrummel und meiner Meinung nach eine Riesenwerbung wurde für die Sache gemacht. Angefangen bei der Tagesschau am Sonntag, in den Radios während der ganzen Woche und so weiter. Diesen Samstag war dann aber alles ruhig. Meiner Meinung nach ein Zeichen, dass da viel Lärm um nichts gemacht wird.

Am letzten Samstag wurde im Tagi von Erardo C. Rautenberg geschrieben: "Gleichwohl scheint mir wesentlich zu sein, gegenüber rechtsextremistischen Gewalttätern zunächst die ganze Autorität der Staatsmacht auszuspielen, denn diese Sprache verstehen die meist einfach gestrickten Rechtsextremisten. (..) Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass eine zögerliche Haltung der Staatsmacht stets als Schwäche verstanden wird und neue Uebergriff proviziert."

Ich hoffe, liebes SPD-Mitglied, deine Parteigenossen sind komplexer gestrickt, angesichts des kommenden 1. Mai.



Mr. Biwidus (EMail)