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Uitikon
18.2.1998

Gedanken

Zahlen und Menschen

Borchert auf CD

Kühe in Zürich

Roter Dany

Ein Brief erregt Ekel

Geschmackloser Werbemüll

Engel im HB

Diana vom Boulevard abgeschossen

Pathfinders Bibliothek

Neoliberaler Sozialismus

Das Ende der Dürre

Wups: UBS

Was ist ne Tussi?

Linke gegen Rechte

Die Rechten im Dörfli

1999+1=?

Hass - Albanien - Schweiz

Militärdienst: warum noch?

Mensch, ich gehe

Mensch, wohin?

Ode an die Schönheit

Revolution in den Medien

Reihe Utopia - _Gesundheit

Weihnachten

Mr. Biwidus zur Gesellschaft

Ein ekelerregender Brief

Also das ist doch die Höhe! Was sich da der Gemeinderat Uitikon geleistet hat, erweist sich bei näherem Hinsehen als ein grober Verstoss gegen die Regeln von Gerechtigkeit und Ehre. Jetzt haben die doch... man muss vielleicht vorausschicken, dass Uitikon als eine der Bonzengemeinden des Kantons Zürich gilt und somit nun wirklich kein Armeleutedorf ist. Jetzt haben die doch an die oberen Zehntausend des Dorfes (was etwas bedeuten soll), einen netten Brief geschickt, um Weihnachten herum, der für uns Lohnabhängige wie ein Schlag ins Gesicht wirkt.

Da bedanken die sich für das prompte Bezahlen der Steuern. Ich meine, das an sich ist ja nett, aber wir tun das ja auch. In der Folge jedoch steht auch, dass es die Kommune Uitikon als verständlich und durchaus förderungswürdig erachtet, wenn die erwähnten Bonzen und Bonzinnen alles versuchen, alles vordergründig legale natürlich, um Steuern zu sparen. Und das gegen die widrigen Umstände von Zitat "(...) linken Kreisen (...)".

Man muss sich das mal vorstellen: eine Gemeinde bedankt sich, dass ihre BürgerInnen um jeden Steuerfranken knausern, sie, die mehr als genug davon hätten. In einer Zeit, wo der staatliche Geldbeutel leer ist und die Lohnabhängigen per Krankenkasse und Mehrwertsteuer immer mehr geschröpft werden. Es lohnt sich also, in Uitikon reich zu sein und zu versuchen, sich mit möglichst wenig Geld am Steueraufkommen des Staates zu beteiligen. Ich meine, man muss ja das Geld nicht an die bedürftigeren Gemeinden und Kantone abliefern oder?

Mindestens so schlimm ist der Wortlaut des Schreibens, der wirklich fast der A...kriecherei ähnelt. Ich würde nie behaupten, die Ueticker kröchen ihren Krösen in den Allerwertesten, nein, käme mir nicht in den Sinn, weshalb schon? Und erst der Seitenhieb gegen die Linken, die ja nichts anderes verlangen, dass die, die haben, sich mehr am Gesamten beteiligen, damit die, die nicht gerade in Geld schwimmen und im Roadster zur Arbeit fahren, nicht so viel zahlen müssen. Ist doch lächerlich!

Zum Schluss noch dies: so etwas darf nicht geschehen, wenn überall im Land die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, das ist, wie wenn sich die Stadt Zürich bei Ebner bedanken würde, weil der in einen anderen Kanton geflüchtet ist. Eben: so wenig Feingefühl habe ich selten gesehen, so was ist einfach schlimm. Oder um es mit Mani Matter auszudrücken:

"Dene giengs besser, wos guet geit, giengs dene besser, wos weniger guet geit. Doch geit wenig für dass es dene besser geit wos weniger guet geit. Drum gaats au dene nit beser, wos guet geit." Weiterer Kommentar erübrigt sich.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (zahlt als Linker und Staatsbürger ehrlich Steuern)