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25.7.1997

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Kamasutra für Frauen

Warnung. Dieser Artikel enthält einige Male das Wort "Sex" und handelt in gewisser Weise auch davon. Allerdings gehts vor allem um die Liebe, die Kunst, die Emanzipation, die weibliche Selbstbesimmung und dann erst um Sex.

Kamasutra ist heute ein Modewort geworden. Zum Glück, hat doch die indische Liebeskunst laut Regissuerin Mira Nair sehr viel mit der weiblichen Emanzipation zu tun. Gerade auf dem Gebiet der physischen und psychischen sexuellen Selbstverwirklichung der Frau wurden in der letzten Zeit viele Defizite entdeckt. Diese versucht man nun auch mittels Kamasutra zu beheben.

Warum ist das gut so? Die Antwort gibt uns ein Heftchen - mehr ein Hand-Taschenbuch - der aktuellen Yuppie-Zeitschrift "Cosmopolitan". In diesem "Kamasutra für Frauen" legt die sonst eher für Tussis aller sozioökonomischen Klassen gemachte Hochglanzpostille dar, dass die uralte Liebesskunst zu einer Zeit verfasst worden sein muss, da die Frauen in der (indischen) Gesellschaft den Männern noch gleichgestellt waren. C. zeigt, dass im dritten nachchristlichen Jahrhundert durch das Kamasutra die weibliche Lust befriedigt werden sollte.

C. verschweigt aber auch nicht, dass die Liebeskunstwerke vor allem Männern zu gute kommen, ein Indiz für die erstarkende patriarchalische Gesellschaftsform. Also führt C. die Leserin durch die wechselvolle Geschichte weiblicher Selbstbestimmung. Klar ist der ideologische Ansatz dahinter. Kamasutra ist eine Quelle der Emanzipation. Oder etwas weniger prosaisch ausgedrückt: Gleichstellung durch Sex.

Das Heftchen beweist, dass das Kamasutra auf jeden Fall mehr als nur Sex ist. Zwar werden auch die bekannten Stellungen des Kamasutra angeschnitten, sie dienen aber mehr der Lust und dem Vergnügen. Vor allem aber haben sie eine therapeutische Funktion, die einen oder anderen Stellungen sind nämlich vielmehr Uebungen für die unteren Bereiche des Körpers, die man ja sonst nicht trainiert. Deshalb ist das Kamasutra als ein Teil weiblicher Selbsterfüllung zu verstehen.

Im grossen und ganzen sei die ganze Kamasutra-Diskussion hiermit eröffnet, denn vielleicht vermittelt das Heftchen und die Diskussion ein besseres Verständnis zwischen den Geschlechtern, vor allem wenns um das doch recht wichtige Thema des Geschlechtsaktes geht. Hier sollten wir Männer uns vielleicht etwas mehr dem Weibe hergeben, resp. auch mal ihre Bedürfnisse befriedigen. Und das meine ich so!



Für Biwidus: Wildcat (EMail)
Das Bild mussten wir leider vom Web runterladen, von einem Spezialisten für solche Gemälde, denn Gaudimax beherrscht das Kamasutra noch nicht und kann sich noch für keine Partnerin entscheiden.