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:-)
Irgendwie ist das ganze pervers. Wie Pilze schiessen in den letzten
Monaten und Jahren Heftchen aus dem Boden, die sich zentral oder
zumindest unter anderem mit dem endlosen Thema Internet beschäftigen.
Die einen, wie beispielsweise Wired und die Internetausgabe
Hotwired
tun dies mit Stil, andere sind offensichtlich nichts als kommerzielle
Augenwischerei, die wirklich nur die hintersten und letzten bedienen.
Meistens, weil sie als Beilagen irgendwelcher Printmedien konzipiert
sind (ich denke da an Frauenzeitschriften).
Eine Ausnahme bildet das neue Magazin Smile, das sich irgendwo
dazwischen situieren lässt. Einerseits spricht das Magazin (übrigens
in gedruckter Form verteilt!!!!) wirklich nur Leute
an, die sich ausschliesslich mit dem Thema Internet befassen wollen.
Andererseits, und das ist vielleicht die Schwachstelle der Sache,
sind die meisten Texte für jemanden, der ein bisschen (!!!) in der Materie
bewandert ist - so wie ich zum Beispiel - schlicht und einfach
abgestandenes Bier.
Und genau das macht den Unreiz dieses Heftchens aus. Leider wurde auf
eine Interviewanfrage unsererseits mit Schweigen geantwortet, aber
ein klares Zielpublikum scheinen die MacherInnen nicht wirklich zu haben.
Es ist irgendwie... sublim. Egal, offenbar scheint jedoch eines klar
zu sein: irgendwie sind sie an meine Adresse rangekommen und haben mich
angeschrieben. Und folgendes hatten sie mir auzubieten:
Frauen im Netz (für diese vielleicht spannend, für mich aber höchstens
aus Sicht der politischen Gleichberechtigung), ein Chat mit Christoph
Bürgin, dem Vater des Inet-Buchverkaufs in der Schweiz (interessant, aber
nicht mehr), ein Artikel über Verschlüsselungstechniken (ein Spezialfall,
der höchstens einen Kommerzheini wirklich interessiert, denn mit niemandem
aus meinem internetten Freundeskreis musste ich bisher über so was
reden), ein Inti mit einem gewissen Rand Miller (ich habe zwar "Riven",
aber die Hauptfrage konnte mir das Inti nicht beantworten: was soll ich
damit?). Wenigstens einen Text fand ich wirklich informativ: die Inet-Lage
in einem Computer-Entwicklungsland wie Ghana. Die Schnäppchen-Infos sonst
sind dafür von vorgestern.....
Summasummarum: die Leute geben sich zwar Mühe, sollten sich aber
entscheiden, wie sie wen ansprechen wollen, denn wenn man versucht, es
allen recht zu machen, macht man es dann plötzlich gar niemandem recht.
Vor allem die Schnäppchen sind mühsam alt, (z.B. die Absturzstory von Gates'
Windows 98) z.T. zu populär in dem Sinne, dass sie nicht wirklich
informieren, sondern etwas Platz füllen. Nur der Artikel über Clintons
töchterliche Cyberführerin, den fand ich echt amüsant. So nach dem
Motto: "im Internet sind alle gleich".
Jedenfalls würde ich dieses Hochglanzheftchen über das Netz der Netze allen
anraten, die sich nicht über die Kommerzialisierung dessen aufregen, denen
viel Werbung zwischen den redaktionellen Seiten (oder umgekehrt) nichts
ausmacht und die sich keine Ueberlegungen darüber machen, dass Smile
auch nur eines von vielen Heftchen ist, die viel Gescheites und wenig
Geistreiches schreiben und spätestens irgendwann doch noch in der
Unbedeutung versinken.... wie so viele vor ihm (Slash etc.)....
Auch auf dem Web ist Smile
präsent.
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