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19.12.1995

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Fast Box

Amigareview I

Fast Box

Die schnelle Art, eine gute Idee zu versauen.

Na, was steht denn so einsam in der Ecke? Mit Fast Box ist es angschrieben, "Touch Me" steht auf dem Bildschirm und pink angemalt ist es. Nein, es ist nicht die neuste Version von CyberSex-Kabinchen mit Berührungssensor, d.h. Berührungssensiv ist es schon, nur glaub ich nicht, dass sich jemand mit dem Ding einen runterholt, denn es hat sich mal wieder wirtschaftliches Intresse mit Möchtegernhightech auf der Internetdatenautobahnraststätte gepaart. Doch genug jetzt.

Es geht um - und hier liegt auch schon das Problem, denn keiner weiss eigentlich was die Fast Box soll - einen elektronischen Allesverkäufer. Mit der EC-Karte kann man bequem Tickets für Theater- oder Sportanlässe einkaufen, natürlich vorher die Sitzkategorie anschauen oder die genauen Daten über Ort und Zeit geben lassen. Auch wo man etwas essen kann, wird einem gesagt (obwohl die Boxen meisstens neben einem Imbissstand stehen), oder man lässt sich oder jemand anderen einen Blumenstrauss zukommen. Alle Informationen lassen sich auch ausdrucken, denn obwohl die Boxen angeblich an allen Ecken stehen, man hat die Stadtkarte, zu der man sich mühsam durchgedrückt hat, auch gern in der Hand, wenn man eine bestimmte Strasse sucht.

Fertig mit der Objektivität. In der Praxis taugt das Teil wohl nur zur Linderung von Suchterscheinungen nach dem Automatenverbot. Die Bedienung mit der drucksensitiven Bildschirm ist zwar hardwaremässig gut gelöst, aber die Oberflächengestaltung ist viel zu langsam (dazu später). Die Angebote sind unübersichtlich, wenig aussagedürftig oder manchmal gar nicht vorhanden. Und wer bestellt denn Billete, indem er in den HB geht und dort auf einem Kasten herumdrückt? Einfacher gehts doch immer noch mit dem Telefon, dort wird man ausserdem noch von einer Stimme bedient, auch wenn es heutzutags für die Kinos leider eine künstliche ist. Und selten kommt mir im HB plötzlich in den Sinn, ich müsste noch zwei hundert Franken teure Billete für einen Anlass in Basel haben.

Trotzdem hat mir das Teil einmal nützliche Dienste erbracht, als ich eineinhalb Stunden auf Wildcat warten musste. "Was steckt denn da eigentlich drin?" fragte ich mich immer noch, als dann Wildcat endlich kam. Meine Frage wurde beantwortet, als ich zufällig an der Box im HB verbeilatschte, als diese geputzt wurde.

Eigentlich hätte ich mir es ja denken müssen: Langsame Bedieneroberfläche, unmögliche Datenverwaltung und unlogische Papierverschwendung (wenn man eine Liste von 60 Schuhläden ausgeben will, dann muss man etwa 10 Bildschirmausdrucke machen lassen !!). IBM steckt dahinter und drin, und zwar ein kompletter Computer mit Modem und Tastatur! Das erklärt doch einiges.

Nuja, wie am Anfang erwähnt, die Idee finde ich trotz aller Schwachpunkte der momentanen Ausführung gut. Einige Vorschläge hätte ich jedoch, damit die armen Boxen nicht ewig so einsam herumstehen müssen.

  • Kinobillete müssten durch die Boxen bestellbar sein. Die mindestens eine der grossen Kinoketten in Zürich ein Sofortreserviersystem auf Computerbasis betreibt, müsste sich das doch machen lassen.
  • EMail müsste sich abfragen und schreiben lassen. Würde ein Chat eingeführt, wären die Teile wohl dauerbesetzt.
  • Schnellere und schläuere Bedieneroberfläche.
  • Mehr oder bessere Werbung für die Boxen. Damit zu werben, dass es solche Boxen gibt, langt nun halt mal nicht, um sie populär zu machen.
  • Kombination zwischen EC-Mat und Fast Box wäre doch auch nicht schlecht.
Probiert die Automaten doch mal aus, es steht gleich einer neben dem Treffpunkt im HB. Bisschen rumtöggeln ist immernoch spannender, als sich einfach so die Finger abzufrieren.

Mr. Biwidus (EMail)