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AMIGA - Aufstieg bis Niedergang
Teil 1: August 87 bis Februar 90
Der Amiga - ein trauriges Kapitel in der Computergeschichte. Startete
die neue Generation der Commodoremaschinen mit neuen, bis dahin im
Heimbereich noch nie gesehen Fähigkeiten mit grossem Erfolg, so ist jetzt
Commodore am Boden und der Amiga vollbringt noch ein paar letzte Zuckungen.
Doch nicht ich möchte in dieser Serie vom Amiga erzählen. Seit
Beginn des Amigas habe ich Zeitschriften angehäuft, und diese enthalten
jeweils ein Editoral, das zwar selten gelesen wird, aber im
Rückblick zeigte es sehr schön die Stimmung, die in Sachen Amiga
herrschte,
als das Magazin herauskam. Also, eine Serie um von den guten alten
Zeiten zu träumen, zu lachen oder zu spotten, je nachdem in welchem
Lager man sich damals befunden hatte (AMIGA, PC, oder, hmm..., ATARI
gabs glaub auch mal irgendwann... :-) ).
AMIGA-MAGAZIN, 8&9/87, Albert Absmeier (AA)
Sie erhalten in dieser Ausgabe eine vollständige Liste aller Programme, die es
für die Amiga-Familie bereits zu kaufen gibt, oder die demnächst zu
erwerben sind. Doch
täglich reihen sich neue faszinierende Programme ein. Und fast täglich
bewegen sich auch die Preise in angenehmer Regionen - das heisst nach unten.
Kommentar: Da spürt man doch so richtig die Euphorie, die damals
herrschte. Man war stolz auf den Verkauf des C64, den man irgendeinem
Idiot noch verkauft hat.
AMIGA-MAGAZIN, 1/88, AA : Rollt die Welle?
WordPerfect hat einen wohlklingenden Namen in der PC-Welt, soll es doch
das meistverkaufte Textverarbeitungsprogramm fur MS-DOS-Computer
weltweit sein. Und das bei einer wahren Flut von Konkurrenzprodukten fur IBM-PCs und
Kompatible.
Dieses mit allen Raffinessen ausgestattete Bearbeitungssystem für Texte verrichtet nun auch auf dem
Amiga seinen Dienst. Mit der Reputation und
dem guten Klang, welches dieses Programm hat, strahlt der
Glanz des Professionellen
über dem Amiga-Lattice, Microsoft und andere mögen an dieser Stelle
Verständnis zeigen.WordPerfect wurde speziell für
den Amiga umgeschrieben.
Dennoch blieb die Bedienung des Programms gleich, also
hauptsachlich über Alt-, Ctrl-
oder Shift-Tastenkombinationen. Dies mag fur den einen
oder anderen Amiga-Besitzer
als Anachronismus erscheinen. Doch es gibt wie immer
Vor- und Nachteile. Der Vorteil:
die fur Anfang des Jahres '88
angekündigten PlanPerfect
und DataPerfect werden ähnlich zu steuern sein. Die Bedienung auf
anderen Computern
funktioniert im Prinzip genauso. Das heisst grossartiges
Um-/beziehungsweise Neulernen
ist nicht notwendig. Auf der anderen Seite, da haben Sie einen
fantastischen Computer mit moderner Benutzerführung und einer Maus, die sogar
im Lieferumfang enthalten ist, und dann kommen Programme mit überragenden Leistungsmerkmalen auf den
Markt die ignorieren diese Bedieneroberfläche einfach.
Ungeachtet dieser Diskussion könnte das Erscheinen
von WordPerfect auf dem Amiga eine Art Initialzundung auslösen. Es wird
gemunkelt, dass andere Riesen der Softwarebranche wie Borland und Lotus
ebenfalls Programme entweder bereits vor der Fertigstellung oder in der
Planung haben. Sie verharren derzeit lediglich noch in einer
"wait-and-see"-Position. Sie wollen erst
abwarten, wie sich der Amiga
im Markt durchsetzen kann.
Na, da wurde er doch zum ersten Mal erwähnt, der grosse Böse Wolf.
MS-DOS der grosse Kunkurent. Gab es eigentlich damals schon
ein Windows, oder wurde das mit der Versionsnummer 3 geboren? Auf
alle Fülle wurde dem PC etwa das gleiche "Gefahrenpotential"
zugemessen, wie der Virengefahr.
AMIGA-MAGAZIN, 2/88, AA : Lasst Zahlen sprechen
Commodore hat allein in den
Monaten Oktober bis Dezember '87 fünfzigtausend Amiga
500 verkauft. Das sind mehr Einheiten als im ersten Jahr
seit der MarkteinfGhrung. Es
hatte noch besser laufen können, wenn das Unternehmen
ob der überraschenden Nachfrage nicht von Lieferschwierigkeiten heimgesucht worden
wäre. Insgesamt haben Ende 1987 rund 130000 Amiga 500,
1000 und 2000 in Deutschland
ihre stolzen Besitzer gefunden.
Das ist doch eine deutliche Absage der kreativen Amiga-Fans an den MS-DOS-Standard Ñ den seine Verfechter
immer noch so gerne als das Nonplusultra in der Computerei ansehen.
Man hört den einen oder anderen dieser Sicherheitsaposteln fragen: "Viele Farben hat
er ja, aber wie sieht es denn mit der Software aus?". Gut sieht
es mit der Software aus. Der neueste Softwarekatalog von
Commodore beweist es. Mehr als tausend Programme und
Hardware-Erweiterungen sind dort aufgefuhrt. Wenn da nicht
jeder die richtige Software findet.
Was macht Atari? In der Brust der STs schlägt das gleiche Herz wie im Amiga. Von
daher ist eine gewisse Verwandtschaft nicht zu leugnen.
Doch die Vertreter der alternativen Computer sind sich spinnefeind. Atari und Commodore
konnten sich nie so richtig ausstehen, obwohl beide mit kreativen Ideen und deren Umsetzung eigentlich gegen den von
IBM gesetzten Standard ständig angingen. Statt zu versuchen, zusammen mit Apple,
die im Macintosh auch einen
68000-Prozessor arbeiten lassen, eine alternative Front gegen "verstaubte"
Grosskunden-Computer zu eroffnen, verzettelt man sich in energieverschleissende Grabenkampfe.
Als ginge es darum, einen potentiellen Computer-Freak
davon Gberzeugen zu mussen, dass nicht die richtige Seite auf
dem Schlachtfeld entscheiden ist, sondern der rechte Flugel
allein den Sieg bringen kann.
Wenn sich also die bisher getrennt marschierenden
68000-Kampfer dazu entschliessen könnten, gemeinsam, so utopisch das auch
klingen mag, mit vereinten Kraften dem eigentlich richtigen System(en) zum Sieg zu
verhelfen, so wäre aus meiner
Sicht dann der Vernunft Genüge getan. Nicht aber mit diesen Zwistigkeiten unter Brudern ist
das Ziel zu erreichen. Alle haben auf das richtige Pferd gesetzt, sie müssten sich nur einig
werden uber eine einheitliche Sattelnorm.
Diese Vision eines geschlossenen Marschierens der 68000er-Phalanx mag heute
noch wie Zukunftsmusik klingen. Aber irgendwann ist die Zeit gekommen, in der die
PS/2-Computer mit mehr Farben und benutzerfreundlicheren Oberflächen die eigentliche Domäne der Amigas,
Macs und Ataris bedroht. Dann
muss sich beweisen, wie widerstandsfähig die andere Computerszene ist.
Aber auch wenn keine Einigung zwischen den drei grossen 68000er-Sympathisanten
zustande kommt, der Amiga wird seinen Weg problemlos
alleine gehen. Die verkauften Stückzahlen haben mittlerweile eine Schwelle überschritten,
wo es eigentlich kein Zurück mehr gibt. Der C 64 hat es vorexerziert. Der Amiga kann es
als einziger nachahmen, ein Millionenseller in Deutschland
zu werden.
Jawohl, der Amiga ein voller Erfolg, die Zahlen beweisen es Schwarz auf
Weiss. Doch IBM muss mit allen Mitteln bekämpft werden, selbst wenn man
sich dafür mit Macintosh zusammen tun müsste - Man stelle sich das im
nachhinein einmal vor.
AMIGA-MAGAZIN, 5/88, AA
Nun weiss die Amiga-Gemeinde endlich Bescheid. Commodore setzt die Amiga-Reihe nach
oben hin fort. Spekulationen und Gerüchte gabe es im Vorfeld der CeBIT'88 zuhauf. Die
Angebote reichten vom Amiga 3000 bis Amiga 5000, mit Auflösungen zwischen 1024x768
bis 1248x1248. Ware Wunderdinge wurden den Systemen angedichtet, Dutzende von MIPS
in die Diskussion geworfen.
Na, von dem träumen wir heute noch.
AMIGA-MAGAZIN, 8/88, AA
Der Amiga ist erst zu 20 Prozent seiner inhärenten Fähigkeiten ausgeschöpft. Die
restlichen 80 Prozent zu entdecken und für neue, bisher noch nicht dagewesene
Programme zu nutzen, darin sehen wir eine wesentliche Aufgabe.
Bei anderen Computern warte ich noch heute auf die restlichen 80%.
AMIGA-MAGAZIN, 11/88, AA
Da gibt es doch tatsächlich Meinungsverschiedenheiten, welcher Computer ideal fur den
Heimbereich geeignet sei. Es geht nicht um den Amiga, ST
oder C 64. Die haben sich anerkanntermassen im Heimsektor
etabliert. Nein, einige Vertreter der PC-Linie behaupten allen
Ernstes, dass ein auf den Berufsalltag ausgelegter Computer auch fur Spass und Freude
im Wohnzimmer sorgen kann.
Hinterfragt man diese Ansicht etwas genauer, so wird
als Argument fur die verbesserten Grafik- und Soundeigenschaften beispielsweise
der neue Flight-Simulator lll von Sublogic ins Feld gefuhrt.
Will man dieses exzellente Programm auf einem PC laufenlassen, der ungefähr im
Preisniveau eines Amiga 500 liegt, so erfährt man, dass dazu
eine zusätzliche EGA-Karte notwendig ware, um die Auflösung von 640 x 350 Punkten
mit 16 Farben auch ausnutzen zu können.
Der Amiga-Besitzer schweigt und sieht weiter gespannt zu.
Nichts gegen ruhige Leute. Aber das gespannt weiter zusehen hätte man wohl
lieber bleiben lassen. Doch der Erfolg ist noch immer ungebremst. Schauen wir zum
Abschluss des ersten Teils auf die ach so rosige Zukunft des Amigas.
AMIGA-MAGAZIN, 10/89, AA
Das renommierte Marktforschungsunternehmen IDC hat eine Untersuchung der Entwicklung
der PC-Betriebssysteme bis 1992 vorgelegt. Da ein Bild
mehr als tausend Worte sagt, habe ich in diesem Editorial
erstmalig ein Diagramm mitaufgenommen. Betrachten wir gemeinsam die Ergebnisse dieser
Studie.
Wie zu erwarten, geht das
derzeit vorherrschende Betriebssystem MS-DOS in seiner
Dominanz von 60 Prozent 1988
auf 47 Prozent im Jahr 1992 züruck. Den Grund sieht IDC in
der Hinwendung zu anderen Betriebssystemen wie OS/2
oder Unix, bedingt durch die gestiegenen Anforderungen.
Trotzdem wird MS-DOS auch 1992 das weltweit verbreitetste
Betriebssystem sein. OS/2 zeigt zwar die groössten prozentualen Steigerungsraten, soll
aber 1992 nur 12 Prozent am Gesamtmarkt halten das
momentan heissdiskutierte Unix gar nur 5 Prozent.
Apple erfährt mit dem Macintosh ein eher moderates
Wachstum, von 6 auf 8 Prozent. Vom Amiga wurden weltweit über eine
Million Einheiten verkauft. In den nächsten Jahren steht - wenn bei Commodore alles
planmässig verläuft - eine noch stürmischere Entwicklung ins Haus.
Kickstart, 2/90, hs
Irgendwann einmal wird auch der AMIGA in die Jahre kommen, doch bis dahin wird noch viel
Zeit vergehen, der der AMIGA lebt gerade erst so richtig auf und wird es möglichen
Konkurenten sicherlich schwer machen. Doch hoffen wir trotzdem, dass innovative
Entwicklungen nicht ausbleiben und der Computerladen der Zukunft neben den neuen
786er-DOS-Modellen auch noch andere Rechner bieten kann.
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