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27.11.1995

Hackernews

Amigareview I

Sicherheitslücke bei MS Servern

Der Swisscom- Ueberwacher

Manipulierte Prozessoren

Microsoft 2000

Sicherheit bei Pagern

Musik für alle: MP3

Die Natel- Entschuldigung

Telefone abhören

Datendiebstahl mit IEX4

Keine 5555-Vebindung

Online Information

Was ist los mit Apple?

billiger telefonieren???

billiger Telefonieren

Störung im Videotex-Netz

MicroSoft wieder auf Systemerforschung

Der Trick mit Frames

AMD gegen Intel

Compi-Hilfe für die Züglete

MS IExplorer als Risiko

Sky - Karten

Telefonkarten

Cash Card

Redi Vision

Amigareview II

Fast Box

Amigareview I

AMIGA - Aufstieg bis Niedergang

Teil 1: August 87 bis Februar 90

Der Amiga - ein trauriges Kapitel in der Computergeschichte. Startete die neue Generation der Commodoremaschinen mit neuen, bis dahin im Heimbereich noch nie gesehen Fähigkeiten mit grossem Erfolg, so ist jetzt Commodore am Boden und der Amiga vollbringt noch ein paar letzte Zuckungen. Doch nicht ich möchte in dieser Serie vom Amiga erzählen. Seit Beginn des Amigas habe ich Zeitschriften angehäuft, und diese enthalten jeweils ein Editoral, das zwar selten gelesen wird, aber im Rückblick zeigte es sehr schön die Stimmung, die in Sachen Amiga herrschte, als das Magazin herauskam. Also, eine Serie um von den guten alten Zeiten zu träumen, zu lachen oder zu spotten, je nachdem in welchem Lager man sich damals befunden hatte (AMIGA, PC, oder, hmm..., ATARI gabs glaub auch mal irgendwann... :-) ).


AMIGA-MAGAZIN, 8&9/87, Albert Absmeier (AA)

Sie erhalten in dieser Ausgabe eine vollständige Liste aller Programme, die es für die Amiga-Familie bereits zu kaufen gibt, oder die demnächst zu erwerben sind. Doch täglich reihen sich neue faszinierende Programme ein. Und fast täglich bewegen sich auch die Preise in angenehmer Regionen - das heisst nach unten.

Kommentar: Da spürt man doch so richtig die Euphorie, die damals herrschte. Man war stolz auf den Verkauf des C64, den man irgendeinem Idiot noch verkauft hat.


AMIGA-MAGAZIN, 1/88, AA : Rollt die Welle?

WordPerfect hat einen wohlklingenden Namen in der PC-Welt, soll es doch das meistverkaufte Textverarbeitungsprogramm fur MS-DOS-Computer weltweit sein. Und das bei einer wahren Flut von Konkurrenzprodukten fur IBM-PCs und Kompatible.

Dieses mit allen Raffinessen ausgestattete Bearbeitungssystem für Texte verrichtet nun auch auf dem Amiga seinen Dienst. Mit der Reputation und dem guten Klang, welches dieses Programm hat, strahlt der Glanz des Professionellen über dem Amiga-Lattice, Microsoft und andere mögen an dieser Stelle Verständnis zeigen.WordPerfect wurde speziell für den Amiga umgeschrieben. Dennoch blieb die Bedienung des Programms gleich, also hauptsachlich über Alt-, Ctrl- oder Shift-Tastenkombinationen. Dies mag fur den einen oder anderen Amiga-Besitzer als Anachronismus erscheinen. Doch es gibt wie immer Vor- und Nachteile. Der Vorteil: die fur Anfang des Jahres '88 angekündigten PlanPerfect und DataPerfect werden ähnlich zu steuern sein. Die Bedienung auf anderen Computern funktioniert im Prinzip genauso. Das heisst grossartiges Um-/beziehungsweise Neulernen ist nicht notwendig. Auf der anderen Seite, da haben Sie einen fantastischen Computer mit moderner Benutzerführung und einer Maus, die sogar im Lieferumfang enthalten ist, und dann kommen Programme mit überragenden Leistungsmerkmalen auf den Markt die ignorieren diese Bedieneroberfläche einfach.

Ungeachtet dieser Diskussion könnte das Erscheinen von WordPerfect auf dem Amiga eine Art Initialzundung auslösen. Es wird gemunkelt, dass andere Riesen der Softwarebranche wie Borland und Lotus ebenfalls Programme entweder bereits vor der Fertigstellung oder in der Planung haben. Sie verharren derzeit lediglich noch in einer "wait-and-see"-Position. Sie wollen erst abwarten, wie sich der Amiga im Markt durchsetzen kann.

Na, da wurde er doch zum ersten Mal erwähnt, der grosse Böse Wolf. MS-DOS der grosse Kunkurent. Gab es eigentlich damals schon ein Windows, oder wurde das mit der Versionsnummer 3 geboren? Auf alle Fülle wurde dem PC etwa das gleiche "Gefahrenpotential" zugemessen, wie der Virengefahr.


AMIGA-MAGAZIN, 2/88, AA : Lasst Zahlen sprechen

Commodore hat allein in den Monaten Oktober bis Dezember '87 fünfzigtausend Amiga 500 verkauft. Das sind mehr Einheiten als im ersten Jahr seit der MarkteinfGhrung. Es hatte noch besser laufen können, wenn das Unternehmen ob der überraschenden Nachfrage nicht von Lieferschwierigkeiten heimgesucht worden wäre. Insgesamt haben Ende 1987 rund 130000 Amiga 500, 1000 und 2000 in Deutschland ihre stolzen Besitzer gefunden. Das ist doch eine deutliche Absage der kreativen Amiga-Fans an den MS-DOS-Standard Ñ den seine Verfechter immer noch so gerne als das Nonplusultra in der Computerei ansehen.

Man hört den einen oder anderen dieser Sicherheitsaposteln fragen: "Viele Farben hat er ja, aber wie sieht es denn mit der Software aus?". Gut sieht es mit der Software aus. Der neueste Softwarekatalog von Commodore beweist es. Mehr als tausend Programme und Hardware-Erweiterungen sind dort aufgefuhrt. Wenn da nicht jeder die richtige Software findet.

Was macht Atari? In der Brust der STs schlägt das gleiche Herz wie im Amiga. Von daher ist eine gewisse Verwandtschaft nicht zu leugnen. Doch die Vertreter der alternativen Computer sind sich spinnefeind. Atari und Commodore konnten sich nie so richtig ausstehen, obwohl beide mit kreativen Ideen und deren Umsetzung eigentlich gegen den von IBM gesetzten Standard ständig angingen. Statt zu versuchen, zusammen mit Apple, die im Macintosh auch einen 68000-Prozessor arbeiten lassen, eine alternative Front gegen "verstaubte" Grosskunden-Computer zu eroffnen, verzettelt man sich in energieverschleissende Grabenkampfe.

Als ginge es darum, einen potentiellen Computer-Freak davon Gberzeugen zu mussen, dass nicht die richtige Seite auf dem Schlachtfeld entscheiden ist, sondern der rechte Flugel allein den Sieg bringen kann.

Wenn sich also die bisher getrennt marschierenden 68000-Kampfer dazu entschliessen könnten, gemeinsam, so utopisch das auch klingen mag, mit vereinten Kraften dem eigentlich richtigen System(en) zum Sieg zu verhelfen, so wäre aus meiner Sicht dann der Vernunft Genüge getan. Nicht aber mit diesen Zwistigkeiten unter Brudern ist das Ziel zu erreichen. Alle haben auf das richtige Pferd gesetzt, sie müssten sich nur einig werden uber eine einheitliche Sattelnorm.

Diese Vision eines geschlossenen Marschierens der 68000er-Phalanx mag heute noch wie Zukunftsmusik klingen. Aber irgendwann ist die Zeit gekommen, in der die PS/2-Computer mit mehr Farben und benutzerfreundlicheren Oberflächen die eigentliche Domäne der Amigas, Macs und Ataris bedroht. Dann muss sich beweisen, wie widerstandsfähig die andere Computerszene ist.

Aber auch wenn keine Einigung zwischen den drei grossen 68000er-Sympathisanten zustande kommt, der Amiga wird seinen Weg problemlos alleine gehen. Die verkauften Stückzahlen haben mittlerweile eine Schwelle überschritten, wo es eigentlich kein Zurück mehr gibt. Der C 64 hat es vorexerziert. Der Amiga kann es als einziger nachahmen, ein Millionenseller in Deutschland zu werden.

Jawohl, der Amiga ein voller Erfolg, die Zahlen beweisen es Schwarz auf Weiss. Doch IBM muss mit allen Mitteln bekämpft werden, selbst wenn man sich dafür mit Macintosh zusammen tun müsste - Man stelle sich das im nachhinein einmal vor.


AMIGA-MAGAZIN, 5/88, AA

Nun weiss die Amiga-Gemeinde endlich Bescheid. Commodore setzt die Amiga-Reihe nach oben hin fort. Spekulationen und Gerüchte gabe es im Vorfeld der CeBIT'88 zuhauf. Die Angebote reichten vom Amiga 3000 bis Amiga 5000, mit Auflösungen zwischen 1024x768 bis 1248x1248. Ware Wunderdinge wurden den Systemen angedichtet, Dutzende von MIPS in die Diskussion geworfen.

Na, von dem träumen wir heute noch.


AMIGA-MAGAZIN, 8/88, AA

Der Amiga ist erst zu 20 Prozent seiner inhärenten Fähigkeiten ausgeschöpft. Die restlichen 80 Prozent zu entdecken und für neue, bisher noch nicht dagewesene Programme zu nutzen, darin sehen wir eine wesentliche Aufgabe.

Bei anderen Computern warte ich noch heute auf die restlichen 80%.


AMIGA-MAGAZIN, 11/88, AA

Da gibt es doch tatsächlich Meinungsverschiedenheiten, welcher Computer ideal fur den Heimbereich geeignet sei. Es geht nicht um den Amiga, ST oder C 64. Die haben sich anerkanntermassen im Heimsektor etabliert. Nein, einige Vertreter der PC-Linie behaupten allen Ernstes, dass ein auf den Berufsalltag ausgelegter Computer auch fur Spass und Freude im Wohnzimmer sorgen kann.

Hinterfragt man diese Ansicht etwas genauer, so wird als Argument fur die verbesserten Grafik- und Soundeigenschaften beispielsweise der neue Flight-Simulator lll von Sublogic ins Feld gefuhrt.

Will man dieses exzellente Programm auf einem PC laufenlassen, der ungefähr im Preisniveau eines Amiga 500 liegt, so erfährt man, dass dazu eine zusätzliche EGA-Karte notwendig ware, um die Auflösung von 640 x 350 Punkten mit 16 Farben auch ausnutzen zu können. Der Amiga-Besitzer schweigt und sieht weiter gespannt zu.

Nichts gegen ruhige Leute. Aber das gespannt weiter zusehen hätte man wohl lieber bleiben lassen. Doch der Erfolg ist noch immer ungebremst. Schauen wir zum Abschluss des ersten Teils auf die ach so rosige Zukunft des Amigas.


AMIGA-MAGAZIN, 10/89, AA

Das renommierte Marktforschungsunternehmen IDC hat eine Untersuchung der Entwicklung der PC-Betriebssysteme bis 1992 vorgelegt. Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, habe ich in diesem Editorial erstmalig ein Diagramm mitaufgenommen. Betrachten wir gemeinsam die Ergebnisse dieser Studie.

Wie zu erwarten, geht das derzeit vorherrschende Betriebssystem MS-DOS in seiner Dominanz von 60 Prozent 1988 auf 47 Prozent im Jahr 1992 züruck. Den Grund sieht IDC in der Hinwendung zu anderen Betriebssystemen wie OS/2 oder Unix, bedingt durch die gestiegenen Anforderungen. Trotzdem wird MS-DOS auch 1992 das weltweit verbreitetste Betriebssystem sein. OS/2 zeigt zwar die groössten prozentualen Steigerungsraten, soll aber 1992 nur 12 Prozent am Gesamtmarkt halten das momentan heissdiskutierte Unix gar nur 5 Prozent. Apple erfährt mit dem Macintosh ein eher moderates Wachstum, von 6 auf 8 Prozent. Vom Amiga wurden weltweit über eine Million Einheiten verkauft. In den nächsten Jahren steht - wenn bei Commodore alles planmässig verläuft - eine noch stürmischere Entwicklung ins Haus.

Kickstart, 2/90, hs

Irgendwann einmal wird auch der AMIGA in die Jahre kommen, doch bis dahin wird noch viel Zeit vergehen, der der AMIGA lebt gerade erst so richtig auf und wird es möglichen Konkurenten sicherlich schwer machen. Doch hoffen wir trotzdem, dass innovative Entwicklungen nicht ausbleiben und der Computerladen der Zukunft neben den neuen 786er-DOS-Modellen auch noch andere Rechner bieten kann.



Mr. Biwidus (EMail)