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Zürich
8.2.1997

Drogen

Coop-Hanf-Tee

Vom Hanf-Skandalprozess

Kiffertypen

Zigis (oder anderes) drehen

ZH, BL und SO meinen: Legalisieren!

Heroinabgabe

Jugendsession 96

Expovina 96

Drogendatenbank

Weinernte 95

Suchtprävention 1996

Hanffestival

Alkohol- Konditionierung

Bex 96

Hasch, Gras, Cannabis: Legalize it!

Endlich. Endlich. Das glaubt mensch ja kaum. In einem Anfall von Vernunft hat sich der Zürcher Regierungsrat (die Exekutive) für die baldige Legalisierung von Cannabisprodukten (Hasch/Shit und Gras/Marihuana) ausgesprochen. Dabei unterstützt die Kantonsregierung die Ideen aus dem Parlament, eine Standesinitiative in Bern einzureichen. Das ist eine seltener angewandte Form einer parlamentarischen Vorlage, die einzelne Kantone ins Parlament einbringen können. Und einen Tag nach den Zürchern hat der Landrat des Baselbiets einen solchen Plan unterstützt.

Endlich soll also die Zeit der Kriminalisierung von Hanf-Fans enden. Endlich müssen wir, die wir gerne an einem Joint ziehen, uns nicht kuschen vor den Bullen. Endlich kann in Zürich ein Koffie-Shop eröffnet werden, ohne dass es wieder von den Behörden geschlossen wird. Natürlich ist dabei garantiert, dass eine gewisse Qualitätskontrolle des "Stoffes" besteht und dass der Staat Präventions- und Schutzmassnahmen wie ein Mindestalter erlässt. Ueberhaupt soll, und das ist das eigentlich Revolutionäre an dieser Vorlage, Cannabis den heute "legalen" Drogen Alkohol und Tabak gleichgestellt werden. Wie wenn nie eine grundlose Prohibition bestanden hätte.

"Die Motionäre sind der Auffassung, dass das BetMG (Betäubungsmittelgesetz) (nicht mehr) den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspreche", schreibt die Regierung und bestätigt als wichtigstes Regierungsgremium der Schweiz die entsprechenden Urteile des Bundesgerichtes in Lausanne. "Es ist nicht mehr vertretbar, Heroin gleich zu behandeln wie Haschisch und Marihuana, weil erwiesen sei, dass das Gefährdungspotential der Cannabisprodukte sehr viel geringer sei als dasjenige von Heroin". Ein nahezu salomonisches Urteil...

Kiffen sei, so liest mensch voller Ueberraschung weiter, etwa so gefährlich wie "normales" Tabak rauchen. Und es sei weniger suchtgefährdend wie z.B. der legale und überall erhältliche Alk. Vor allem aber sei die Wirkung meistens kürzer. Und vor allem (was wir schon immer gesagt haben): es sei noch niemand am Kiffen gestorben. Mensch rechne in Zürich nicht mit einem Hasch-Tourismus, weil auch die anderen europäischen Länder langsam aber sicher diesen Weg beschreiten wollen. Und von Einstiegsdroge kannn schon gar keine Rede sein. Die Regierung stellt fest, dass die Kriminalisierung von weiten Teilen der (also auch nicht-kiffenden) Bevölkerung als altmodisch, überholt und völlig sinnlos empfunden wird.

Ein Kommentar erübrigt sich. Denn endlich geht auch den Politikern ein Licht auf. Wir Jugendliche lassen uns nicht mehr verarschen und wegen eines Genussmittels einlochen! Basta... ;-)



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus Zürich