zur Frontseite
6.8.1998

Meinungen

No more Caught in the Act

Spekulation um OASG 98

Leserbriefe zu Rammstein

Rammstein, Stein des Anstosses

Kritische Ansichten zur ZH-Musik

4 Tussis und ein paar Jungs

Der Wolf - Das Album

Was so das neue Musikjahr bringen wird

Top Ten der franz. Interpreten

Take That

Top Ten der Konzerte 1995

Neue _Schallschutzverordnung

Heavy Metal

Eine Boygroup geht unter

Boys für Girls O.K., wir sind erklärte Gegner von Boygrous, aber wenn einmal eine dieser Retortenbands sich auflöst und somit musikalisch das Zeitliche segnet, ist das ein ernsthaftes Problem für viele vor allem weibliche Fans, gerade im ohnehin schwierigen Teeniealter (wo sie auch selbst schwierig sind), ist eine solche Aktion ihrer Idole eigentlich fast unverantwortlich. So geschehen in dieser Woche mit der holländischen Boygroup Caught in the Act, eine der vielen Immergleichen, die tausende von Mädchenherzen (und mehr) haben höher schlagen lassen. Die Trennung kam ziemlich kurzfristig, auf der offiziellen Homepage ist bis jetzt noch nichts darüber veröffentlicht.

Biwidus sieht sich als Forum. Deshalb lassen wir hier exklusiv einen eingefleischten Caught in the Act-Fan zu Wort kommen, bevor wir die Sache aus unserer Sicht kurz kommentieren. Britta (16) beschäftigt sich eingehend mit den Holländern, sie arbeitet auch gerade an einem Buch von Fans für Fans. Sie hat uns einen Tag nach der tragischen Nachricht folgenden Korrespondentinnen-Artikel geschrieben.

Caught in the Act gestern "Meine Mutter rief mich noch abends um 22.00 Uhr bei meiner Freundin an und sagte, sie müsse mir was sagen, ich solle jetzt ganz stark sein. Dann teilte sie mir mit, daß sich Caught trennen würden. Ein Schock war es nicht direkt für mich, da dies schon länger im Umlauf war. Nur, eine Freundin teilte mir kurz zuvor noch mit, dass Cita sich so lange halten, wie es möglich wäre. Aber es kam doch alles so plötzlich. Als ich dann später im Bett lag, musste ich daran denken, was mir dann alles fehlen wird: Die ständigen Fahrten durch unzählige Städte, dass doch unangenehme lange Warten am Flughafen, etc., der ganze Spaß, den ich doch letztendlich hatte....., die vielen Leute, die ich kennengelernt habe.....


Caught in the Act morgen Immerhin mache ich das schon seit 3 Jahren und 3 Monaten. Und plötzlich wird sich alles schlagartig ändern??!! Caught werden bis zum 16.08 noch touren. An dem Tag wird es das Abschiedskonzert in Magdeburg geben, wo ich natürlich hingehe, auch wenn es noch so weit weg ist, aber freuen tu ich mich nicht direkt darauf.... Für mich wird es aber danach trotzdem kein Ende geben, ich werde auf jeden Fall mal hin und wieder nach Amsterdam und zu ihren Häusern fahren. Gern tu ich es nicht, weil es sehr privat ist, aber mir bleibt ja nix mehr Anderes übrig.... dafür habe ich die Jungs zu sehr lieb. Schliesslich habe ich sie oft getroffen und sie ein wenig kennengelernt und sie sind mir ans Herz gewachsen.

Ihre Hasser nennen sie Kotz in die Ecke Und zu der Frage, warum sie sich eigentlich trennen: Von anderen Insiders habe ich gehört, es gäbe Streit mit dem Manager, der Caught Hin und Her hetzt und hauptsächlich ans Geld denkt, denn Caught sind selber traurig und geknickt und weinen. Neulich als ein Fernsehsender Bastiaan anrief, sprach er sehr ernst. Ende der Woche wird es eine Pressekonverenz geben...ich sehe es schon kommen, überall diese Schlagzeilen und die Gerüchte, die jetzt schon im Umlauf sind, die gar nicht stimmen... fängt ja gut an! Dabei fing alles mal so schön an.........." Wie schon vor zweieinhalb Jahren bei Take That wird es wohl auch dieses Mal mehr als nur gebrochene Herzen geben, laut unserer Korrenspondentin ist schon ein Selbstmordversuch aus Ostdeutschland bekannt. Dass die Fans geschocklt sind und das nicht glauben können, ist klar, aber eine 16jährige, die im Koma liegt, ist eine menschliche und intellektuelle Tragödie. Das Fansein ist gerade für Jugendliche eine identitätsstiftende Notwendigkeit, Idole gab es schon immer. Aber die Sache wird so immer perverser. Aus einer einfachen Schwärmerei wird ein Wahn, was auch niemand wirklich zu vermeiden versucht.

Boygroups sind ein Retortenprodukt der Musikindustrie, Idole für die Massen, die ihr Geld dafür liegen lassen. Das kann kaum bestritten werden. Leider jedoch gerät dieser an sich harmlose Deal aus der Kontrolle, überspitzt gesagt: aus Schwachsinn wird Wahnsinn. Und das macht die Sache gefährlich, erst, wenn die Jungs sich bei ihrem letzten Konzert verabschieden, wird deutlich, welche Ausmasse die Hysterie hat. Dann werden die wahren Opfer kommen, die Verkäufe steigern sich ein letztes Mal ins Unermessliche, irgendwie erinnert mich die Sache an ein sinkendes Schiff. Ich wünsche den Fans gute Erholung und möglichst viel Vernunft und Einsicht. Die Bilder haben wir Karins und Petras Homepage geklaut.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) und Britta aus Deutschland