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12.10.97

Meinungen

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Rammstein, ein Mensch brennt! So tönte es diesen Frühling im Kultfilm Lost Highway von David Lynch. Dieser Film war es dann auch, welcher der Band Rammstein endgültig zum Durchbruch verhalf. Ende August kam dann ihr zweites Album Sehnsucht auf den Markt. Doch ist es nicht der sogenannte Techno-Metal Rammsteins, welcher Grund zu Diskussionen gibt, sondern viel mehr, ob Rammstein faschistoiden Ursprungs sind, oder nicht.

Die Kritikerwelt ist gespalten, um so mehr, als Lynch Rammstein den Anstrich von Kunst gegeben hat, obwohl er zugeben musste, sich nicht mit den Texten auseinandergesetzt zu haben, sondern sich viel mehr von der Atmosphäre der Songs begeistern liess. Auch wenn er die Texte gelesen hätte, so wäre seine Meinung wahrscheinlich nicht anders gewesen. Die Texte behandeln nämlich viel mehr Themen, wie das Böse in der Welt (Engel), Ritualmorde (Heirate mich), weibliche Geschlechtsteile (Küss mich) oder das uns allen beliebte Thema Sex (Bück Dich). Kein Wort von einem Führer, einer Nation, dem Heldentum oder von Blut und Boden.

Und trotzdem sind Rammstein verkappte Faschos. Obwohl in den Texten kein faschistisches Weltbild vorhanden ist, wie auch Rammsteins Sänger Till Lindemann immer wieder beteuert, operiert die Band aus den Neuen Bundesländern immer wieder mit faschistischen Stilmitteln.

Der Sound von Rammstein birgt etwas pathetisches in sich. Er ist brachial und gigantisch. Es ist mir bestätigt worden, dass er etwas Wagner'sches an sich hat. Genau dieser Richard Wagner war es dann auch, welcher Hitler und seine Spiessgesellen in seinen Bann zog und das nicht nur mit seinen pathetischen Opern, sondern auch durch die Monumentalität seiner Musik. Diese Musik wurde dann auch immer wieder bei nationalsozialistischen Aufmärschen gespielt.

Eine zweite viel deutlichere Parallele ist die Verherrlichung des Todes. Die morbide Stimmung, welche Rammstein in ihren Songs aufbauen, war auch den Nazis nicht fremd. Düstere Begräbnisse von Naziführern und Ruhmeshallen für die Gefallenen des Vaterlandes dienten zu einer perversen Verherrlichung des Todes. Dunkelheit und Feuer waren die Bestandteile der Aufmärsche im Dritten Reich und sind auch Bestandteil der Bühnenshow von Rammstein.

Trotzdem sind Rammstein klug genug die Parallelen nicht allzudeutlich zu zeigen, ausser dem rollenden r in Lindemanns Gesang. Doch wer sich einmal mit dem Kunstverständnis der Nazis auseinandersetzt wird unweigerlich auf diese Zusammenhänge kommen. Deswegen liebe Leute: Finger weg von Rammstein.

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