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OpenAirs
Das 8. Heitere Open Air
Out in the Green 1998, Sonntag
Out in the Green 1998, Samstag
Out in the Green 1998, Freitag
Das Mega-Open Air
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Out in the Green 1998
Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem wir lange nicht gewusst haben,
was wir mit dem grössten Schweizer Open Air, dem Out in the Green in
Frauenfeld, anfangen sollen, haben wir uns endlich zu einer Vorschau
durchringen können. Dies, als erstes Zückerchen. Denn mit Frauenfeld
hat Biwidus nach der kommerzbedingten Kurzversion in St. Gallen endlich
wieder die Möglichkeit, lang und breit über die Schweizer Open Air-Saison
berichten zu dürfen. Folgendes also könnt ihr in Frauenfeld und dann später
im Biwidus erleben.
Ueber den Donnerstag mit den Rolling Stones können wir nichts sagen, offenbar
betrifft das Medienverbot auch uns. Mick und Keith haben es offenbar nicht nötig,
aber ein Grund zum Hingehen sind die Rock-Opas aus Britannien nichtsdestotrotz.
Und wenn wir schon mal dabei sind: am Freitag abend sind die Headliner nicht
viel jünger als die Stones, Altrocker Deep Purple werden ihre zwar etwas
vergichteten, aber noch immer coolen Gelenke über ihre Gitarren zu den
gewohnten Riffs donnern (Smoke on the Water....wah wah wah). Als eine der
wenigen Bands bringen sie es fertig, zweimal hintereinander in den Thurgau zu
kommen.
Der Freitag ist und bleibt eine Ueberraschung wert. Nachdem als Headliner
Aerosmith, Marilyn Manson und Faith no more abgesagt haben, tauchen
plötzlich und zur allgemeinen Freude der Metal-Section die
Skandinavienrocker von Clawfinger und Bon Jovi-Gitarrengott Richie Sambora
auf der Playlist auf. Daneben als interessante Ergänzung Suicidal
Tendencies. Der Samstag hat als Höhepunkt sicherlich das isländische
Popgenie Björk. Die Kleine hat es schon immer geschafft, eine
indieinteressierte Masse in ihren Bann zu ziehen, ihr Gesang ist wohl
etwas vom erotischsten, was so über die Plattenteller geistert.
Etwas weniger spannend und eher für die einfacheren Gemüter ist der Italo-Schnulzier
Eros Ramazzotti, der den Abend abschliesst. Weitere Höhepunkte am Samstag
sind das hübsche holländische Starlet Anouk, die bewährte Liveband aus der
Jazzkantine und als Leckerbissen Ur-Altpunker Iggy Pop. Der wird ganz witzig.
Am Samstag ist auch hinter den Kulissen einiges los. Nachdem man sich von der
letztjährigen Volksfeststrategie verabschiedet hat, ist dieses Jahr wieder
mehr Lagerfeuer- und Open Air-Romantik gefragt. In der Musikbeiz wird
gefestet bis am morgen, dass die Saiten fliegen, auch sonst überwiegen
Fress- und Saufstände, nicht aber irgendwelche Animationen a la Pleasure
world vom letzten Jahr. Die Open Air-BesucherInnen sollen sich selbst zu
unterhalten lernen.
Der Sonntag ist noch einmal ganz spannend. Gestartet wird er leider sehr
früh von der aufstrebenden Lausanner Crossoverband Core, der Schweizer
RocknRoll-Legende Les Sauterelles folgt dann die Afro-Sängerin Angélique
Kido und dann die beiden eigentlichen Stars: Bob Dylan und Joe Cocker,
Altstars, wie sie im Buche stehen. Während der Fast-Spastiker Joe Cocker
mit seiner Stimme und seiner Präsenz überzeugt, ist der überraschende
Auftritt vom Bob Dylan sicherlich ein Megaerlebnis für Leute, die gerne
poetische Texte und Musik kombiniert haben wollen. Wie kaum zuvor hat
das Out in the Green diesmal etwas für alle. Watch it and read Biwidus.
Die offizielle Homepage des Out in the Green
ist hoffentlich besser und aktueller als die des St. Galler Pendants dieses
Jahr.
Auch über das letztjährige Out in the Green Frauenfeld haben wir
berichtet.
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