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6.7.1998

OpenAirs

Das 8. Heitere Open Air

Out in the Green 1998, Sonntag

Out in the Green 1998, Samstag

Out in the Green 1998, Freitag

Das Mega-Open Air

Out in the Green 1998

Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem wir lange nicht gewusst haben, was wir mit dem grössten Schweizer Open Air, dem Out in the Green in Frauenfeld, anfangen sollen, haben wir uns endlich zu einer Vorschau durchringen können. Dies, als erstes Zückerchen. Denn mit Frauenfeld hat Biwidus nach der kommerzbedingten Kurzversion in St. Gallen endlich wieder die Möglichkeit, lang und breit über die Schweizer Open Air-Saison berichten zu dürfen. Folgendes also könnt ihr in Frauenfeld und dann später im Biwidus erleben.

Ueber den Donnerstag mit den Rolling Stones können wir nichts sagen, offenbar betrifft das Medienverbot auch uns. Mick und Keith haben es offenbar nicht nötig, aber ein Grund zum Hingehen sind die Rock-Opas aus Britannien nichtsdestotrotz. Und wenn wir schon mal dabei sind: am Freitag abend sind die Headliner nicht viel jünger als die Stones, Altrocker Deep Purple werden ihre zwar etwas vergichteten, aber noch immer coolen Gelenke über ihre Gitarren zu den gewohnten Riffs donnern (Smoke on the Water....wah wah wah). Als eine der wenigen Bands bringen sie es fertig, zweimal hintereinander in den Thurgau zu kommen.

Der Freitag ist und bleibt eine Ueberraschung wert. Nachdem als Headliner Aerosmith, Marilyn Manson und Faith no more abgesagt haben, tauchen plötzlich und zur allgemeinen Freude der Metal-Section die Skandinavienrocker von Clawfinger und Bon Jovi-Gitarrengott Richie Sambora auf der Playlist auf. Daneben als interessante Ergänzung Suicidal Tendencies. Der Samstag hat als Höhepunkt sicherlich das isländische Popgenie Björk. Die Kleine hat es schon immer geschafft, eine indieinteressierte Masse in ihren Bann zu ziehen, ihr Gesang ist wohl etwas vom erotischsten, was so über die Plattenteller geistert.

Etwas weniger spannend und eher für die einfacheren Gemüter ist der Italo-Schnulzier Eros Ramazzotti, der den Abend abschliesst. Weitere Höhepunkte am Samstag sind das hübsche holländische Starlet Anouk, die bewährte Liveband aus der Jazzkantine und als Leckerbissen Ur-Altpunker Iggy Pop. Der wird ganz witzig. Am Samstag ist auch hinter den Kulissen einiges los. Nachdem man sich von der letztjährigen Volksfeststrategie verabschiedet hat, ist dieses Jahr wieder mehr Lagerfeuer- und Open Air-Romantik gefragt. In der Musikbeiz wird gefestet bis am morgen, dass die Saiten fliegen, auch sonst überwiegen Fress- und Saufstände, nicht aber irgendwelche Animationen a la Pleasure world vom letzten Jahr. Die Open Air-BesucherInnen sollen sich selbst zu unterhalten lernen.

Der Sonntag ist noch einmal ganz spannend. Gestartet wird er leider sehr früh von der aufstrebenden Lausanner Crossoverband Core, der Schweizer RocknRoll-Legende Les Sauterelles folgt dann die Afro-Sängerin Angélique Kido und dann die beiden eigentlichen Stars: Bob Dylan und Joe Cocker, Altstars, wie sie im Buche stehen. Während der Fast-Spastiker Joe Cocker mit seiner Stimme und seiner Präsenz überzeugt, ist der überraschende Auftritt vom Bob Dylan sicherlich ein Megaerlebnis für Leute, die gerne poetische Texte und Musik kombiniert haben wollen. Wie kaum zuvor hat das Out in the Green diesmal etwas für alle. Watch it and read Biwidus.

Die offizielle Homepage des Out in the Green ist hoffentlich besser und aktueller als die des St. Galler Pendants dieses Jahr.

Auch über das letztjährige Out in the Green Frauenfeld haben wir berichtet.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (berichet vom Out in the Green, online nächsten Montag)