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Der Party-Tip: ZAF
Party-Tips sind so eine Sache. Den einen gefällts, den anderen nicht unbedingt, die dritten
müssen jetzt auf den Bus (so heissts immer bei Strassenumfragen...). Was aber am 18. Januar in
der Kanzleiturnhalle an Party steigt, ist mehr als nur der Auftritt der Bands Basmati (19.30),
Schweizer Ziegel und den DJs Montagmorgen (Progressive) und DJ Pan&MC Diidimflirt (Jungle).
Am 18.1. steigt in der Kanzlei eine Politparty. Kein Wunder, ist der Organisator auch niemand
geringeres als der Verein "ZAF - Züri autofrei" und der Anlass die bevorstehende Abstimmung am
2. März über die gleichnamige Initiative.
ZAF, das ist eines der wenigen noch verbliebenen aktionistischen Haufen aus der 80er-Bewegung.
Gut, sie hat mit den 80ern eigentlich nur den Jahrgang gemeinsam, viele der fast 500
AktivistInnen sind kaum älter als knapp stimmfähig. Aber die Ideen von ZAF (übrigens ein
gemeinsamer Ableger vieler Jugendorganisationen) fussen auf dem hesse'schen Grundsatz: Utopie ist es,
das Unmögliche zu fordern, um das Mögliche zu erreichen. Anders gesagt, die Jugendlichen
führen verschiedene Aktionen durch, um ihrem utopisch-radikalen Anliegen einer autofreien
Stadt Gewicht zu verleihen.
Hierfür haben sie mal die Westtangente gesperrt, haben auf den Parkplätzen des Münsterhofs
einen Picknick-Z-Morgä durchgeführt, auf dem Platz vor der ZB während des Abendverkaufes ein
Konzert organisiert und den Autogänger von München eingeladen. Und sie haben es mit einem
schiesswütigen irren Autofahrenden aufgenommen. Der Höhepunkt ihrer konspirativen Geschichte
(die mensch natürlich während der Party noch akustisch und optisch bis zum Umfallen zu
hören/sehen kriegt) ist aber die eingereichte städtische Initiative für ein autofreies
Zürich. Sicher ist den InitiantInnen klar, dass die Vorlage unmöglich durchzuführen ist, weil
nämlich die Stadt nur über die wenigen kommunalen Strassen verfügen kann (der Grund
übrigens, weshalb sich der Ex-Linke und Polizeivorstand B. Neukomm so über sie aufregt).
Sie aber wollen ein Zeichen setzen, wollen, dass darüber gesprochen wird. Und zu diesem
Zweck wollen sie zum Start des Abstimmungskampfes diese Party machen - auch um ihre
gähnend leere Kriegskasse zu füllen.
Mit aller Sympathie für die InitiantInnen (der Autor ist offiziell ZAF-Beisitzer einer
Jugendorganisation), ZAF ist elegantes "Viel Lärm um Nichts". Denn auch wenn darüber gesprochen
werden sollte, durch ihre in den ausgehenden Neunzigern völlig neben den Schuhen stehenden
Forderungen leisten die Jugendlichen den Ueberresten der "Bewegung" einen Bärendienst,
weil sie sich (freiwillig und lustvoll) vor der Oeffentlichkeit als nahe am Irrsinn
darstellen.
Und das ist der Punkt: ZAF kommt mir vor wie ein Haufen Spätgeborener. Jugendliche also, die die
Aufbruch-Bewegung der 80er noch nicht und nicht mehr miterlebt haben und jetzt ihre eigene
kleine Revolution durchführen wollen. Spass an der Politik haben, das ist ihr Ziel. Und
auch ihr Erfolgsrezept. So sehr dies auch wünschenswert ist - Spass kann immer auch in
Albernheit ausarten. So dass Politik mehr zu einer Art Spiel-Zeug wird. Das ist gefährlich und
lässt an Glaubwürdigkeit zu wünschen übrig. Für den Spass ist eben diese Party da.
In diesem Sinne: C U there.
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