Keep Kuhl
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle eine Kritik zu Keep Cool schreiben,
aber über etwas zu schreiben, was so wenig Substanz hat wie KC ist
wirklich schwierig.
Was fehlt denn? Nun, hauptsächlich ein erzählendes Element, eine
(abgeschlossene?) Geschichte, heute auch Story genannt. Diese beschränkt
sich nämlich auf das folgende:
Personen: Kuhl, Boss, Sekretärin, Tänzerin
Geschichte: Jeder mit jedem
Gesichtspunkt bei dieser vielfältigen Geschichte soll wohl die Frage
sein, wie verhält sich der heutige, coole, trendbewusste Mensch
in Fragen der Liebe. Nur hat das gezeigte damit etwa so viel zu tun
wie menschliche Wärme mit einer Zentralheizung. Die Dialoge sind, wo
vorhanden, seicht und substanzlos. Kommt es wirklich
mal zu einer Annäherung wird es den Schauspielern zu peinlich und sie
blenden eine Waschmittelreklame ein.
Das sprachliche Niveau ist etwa bei "vibrierenden Pos" und "Tussies"
die "flachgelegt" werden. Die Frauen scheinen sich daran nicht zu stören,
denn sie denken genau wie die Männer nur an das eine, das wird von ihnen jedenfalls
so gesungen.
Glanzpunkte waren einzig die sechs Tänzerinnen und sechs Tänzer mit
ihren Einlagen. Wären sie nur mit ihrer Akrobatik etwas sparsamer umgegangen.
Was bleibt? Nichts, denn das Finale besteht aus Ausschnitten der besten
Musikeinlagen, die Darsteller fallen demonstrativ in ihre anfänglichen Rollen
zurück und scheinen aus der Geschichte nichts gelernt zu haben.
Empfehlenswert ist das "Comedy-Musical" einzig Altersheimbewohnern, die
mal wieder gern ein paar Arschbacken wackeln sehn, und denen die viel
zu laut eingestellte Musik nichts ausmacht. Aber bitte, denkt ja nicht,
ihr lernt dabei was über die heutige Jugend.
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