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Blackout
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Arnie was here
Ziemlich kurzfristig entschied er sich, auf seiner Promotournee durch seinen
alten Heimatkontinent Europa auch in Zürich halt zu machen. Arnold
"die steirische Eiche" Schwarzengger zelebrierte einen kurzen Auftritt
in Zürich, im "Planet Hollywood", wo er zusammen mit seinen
Schauspielerkollegen Teilhaber ist. (Ueber Stallones Besuch haben
wir auch mal berichtet).
Der Besuch war spät angekündigt worden
und hatte etwas inoffizielles, deshalb kamen auch nicht viele Leute.
Der Terminator-Darsteller war unterwegs von Kloten an die Bahnhofstrasse
sogar ausgestiegen, zu Fuss durch die Stadt gelaufen, unter anderem,
um die vielen Kühe anzusehen, wie er später sagte. Er war, wie man ihn
auch aus seinen anderen Auftritten kennt, ein Kasten von einem Mann, langsam
auch schon in die Jahre gekommen, der durch die Gegend stakst und in seinem
breiten und fast schon etwas lahmen steirisch-amerikanischem Deutsch
Stuss von sich gibt. Doch die Leute mögen ihn, und so wurde er auch von
Dutzenden von Medien bestürmt.
Seine eintönige Antwort, weshalb er gekommen sei: Business. Arnie
tourt gerade durch Europa und besucht die Niederlassungen seines Planets.
Gerade die Zürcher hatte in letzter Zeit eher mit Skandalen und Gerüchten
von sich reden gemacht. Und nach der offiziellen Eröffnung vom Oktober
(schon damals unter Mitwirkung des "Conan des Barbars") war im Mai schon
der Neustart. Das Ami-Juheirassa-Gastronomieunternehmen hatte also die
Positivwerbung von ihrem Chef sehr, sehr nötig.
Ganz medien- und imagepflegemässig war dann auch der Kurzauftritt von
Arnie geplant. Von seiner PR-Beraterin durch die Gegend gelotst warf der
Mann T-Shirts in die Menge und verteilte Autogramms, war da mal nett, da mal
unverbindlich. Amerikanischer Starkult halt. Um der Krone noch die Zacken
zu vervollständigen rief er auch noch zur Unterstützung einer Gruppe
geistig behinderter SportlerInnen auf, die im September in Zofingen ihre eigenen
olympischen Spiele machen wollen.
Irgendwann war die Eiche dann auch wieder verschwunden und zog sich zurück,
um die erlesenen Speisen seines Restaurants zu geniessen. Was er ass, konnte
der Medientross hinter dem Kordon nicht erkennen, aber er sass ja auch
zwischen heimatlichen Hollywood-Requisiten. Ein durchschlagender Erfolg
könnte man meinen. Aber irgendwie hat die Sache auch einen schalen
Nachgeschmack hinterlassen und bestätigt doch wieder den Ruf des "Planets"
als eine Art amerikansicher Fresstempel für Kulturlose, der mit einem
Riesentrara, PR-Agenturen und Medienzückerli auf sich aufmerksam machen
will.
Denn dabei sollte ein wichtiger Punkt nicht ausser Acht gelassen werden.
Zwar heisst es im Augenblick allenthalben "Size matters" in den Staaten,
und von "Size" kann man bei Schwarzenegger tatsächlich auch reden.
Aber nicht überall muss gelten: je grösser die Pfanne, umso besser das
Essen. Werbeveranstaltungen dieser Art passen irgendwie nicht in dieses
Land, die Mädchen, Bodybuildingfans und Neugierigen kamen zwar kurz und
intensiv auf ihre Rechnung. Aber der Alptraum war so schnell vorbei, wie
er gekommen war, und jemand fragte mich danach:"Wer kommt denn da?", ich
entgegnete:"Arnie was here" mit Betonung auf "was".
Ich frage mich, wieviel davon morgen übrigbleibt für das "Planet Hollywood",
dem möchtegern-edlen Pendant zum Mac und dem cinéphilen Gegenstück zum
Hardrock Café.
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