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7.7.1998

CDs

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Hello NASTY Boys

Für Fans war es wohl die längste Nacht ihres Lebens: heute erst bringen die drei frechen Buben aus Brooklyn, die den weissen Crossover fast erfunden haben, ihre erste Scheibe seit vier Jahren heraus. "Hello Nasty" ist nach einigen Anläufen wieder ein echtes Beastie Boys-Werk. So mit allem, was dazu gehört. Schon die ersten paar Tracks offenbaren: die Jungs sind in ihrem Element, schon von Anfang an donnern sie mit ihren schrillen und rauh abgemischten Stimmen los.

Wie schon ihre letzten CDs haben die Jungs auch dieses Mal bei der Musik weit mehr Fingerspitzengefühl und Erfindungsgeist gezeigt als es in der Branche heute üblich ist. Die Arrangements sind witzig, die Beats fett und doch etwas ruhiger als bei vielen anderen Hip Hop und Crossovercombos. Musikalisch sind sie so richtig gut geworden, so dass einige Passagen nach feinster Acid Jazz-Manier gemacht sind. Besonders gelungen sind die Uebergänge zwischen den Tracks, die man kaum erkennt. Eigentlich sind es mehrere hundert fast abgeschlossene Track-Sequenzen, die vor allem von kleinen Samples geprägt sind.

Zwischen Samples und Breaks und Beats schreien Ad Rock, MCA und Mike D wie die Besessenen ihre Texte in die Menge. Manchmal haben diese Aufnahmen eine fast mystische Livestimmung, sie sind dumpfer und weiter entfernt als die sauber gemixte Musik. Schon die ersten Tracks zeigen aber: die Jungs sind politischer geworden, insofern nimmt man ihnen die rockigen und punkigen "Fight for your right"- und "No sleep till Brooklyn"-Zeiten aus dem Album "Licensed to Ill" nicht mehr so ab. Die sind ein für allemal vorbei. Dafür sind die Jungs aber auch insgesamt erwachsener geworden, heute der eigentliche Inbegriff des Independent-Erfolges.

Arm sind sie nicht, die Midclass-Boys aus New York. Chaoten sind sie aber zwar geblieben, aber mit der Zeit hat das Chaos System. Ihre Musik ist nicht mehr einfach eine Mischung aus schwarzem Hip Hop und weissem Punkrock, sondern durchaus etwas eigenes, wobei das Nasty-Sein halt dazugehört. Die Jungs sind unterdessen schon weit über dreissig und haben eine grosse Aktivität in politischen Gebieten (Tibet-Befreiungskonzerte) entwickelt.

Aber eines ist geblieben: die Beasties stehen für ein Nebeneinander verschiedener Elemente. Wie schon viel früher versuchen sie gar nicht, sie übereinander zu legen, sondern lassen die Musik verschiedene Episoden erzählen. Ihre Raps sind wie der Kitt, der die Musik und die Samples zusammenhält. Nicht umgekehrt wie bei vielen anderen Bands. Zu hören ist das auf der CD, aber auch bei der ersten Release "Intergalctic", wo mindestens ein Dutzend Stilideen in einem kurzen Track erklingen. Schliesslich, und das ist ja das witzige an den Jungs, war ihr Debut-Album jahrelang eines der bestverkauften Hip Hop-Scheiben überhaupt und gilt noch heute unter Rockern als Legende und Klassiker. Eine total coole offzielle Fansite über die Beastie Boys gibt es bei www.beastieboys.com!



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (alter Beastie Boys-Fan)