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7.5.1998

Open Air St. Gallen 1998

Auch dieses Jahr berichtet Biwidus über das grosse und traditionsreiche Open Air im Sittertobel in St. Gallen. Zwischen dem 26. und dem 28. Juni steigt in der lebendigen und zumeist feucht-fröhlichen Zeltstadt eine Show, die ihresgleichen sucht. Auch diesmal sind wir dabei, aber nicht live. Diesmal haben die Jungs von Blue Window den Zuschlag erhalten. Sie machen auch die (bisher allerdings sehr mickrige) Homepage des Open Airs.

Wir haben diesmal vor, den Anlass unabhängig und kritisch zu begleiten und in den Wochen danach mehr über die Konzerte, die Hintergründe, die Stars und die Zeltstadt zu erzählen, als die offizielle Page. Hierfür haben wir zwei Mann angemeldet. Mr. Biwidus und Gaudimax werden für uns an die Front gehen. Wir schauen schon Mal voraus, wer euch in den drei Tagen unterhält.

Diesmal fällt sogar einem Blinden auf, dass das Musikprogramm aussergewöhnlich unspekatakulär ist. Gemäss dem St. Galler Prinzip verzichtet man auf extreme Headliner wie in Frauenfeld (Björk, Rolling Stones, Aerosmith etc.), sondern hat eine ganze Reihe von interessanten, allerdings sehr speziellen Gästen eingeladen. Musiker, die in ihrer jeweiligen Sparte die besten sind, nicht jedoch ein breites Publikum ansprechen.

Da wären mal die Beastie Boys genannt. Die Jungs hatten 1986 mit ihrer Debut-LP (ja, das war'n noch Zeiten) "Licensed to Ill" einen Riesenerfolg und unterhielten ein junges Partypublikum mit Hits wie "No sleep till Brooklyn" und "Fight for your right", sowie dem späteren "Hey Ladies" aus "Paul's Boutique". Damals waren die Jungs Wilde, aber sie begründeten zusammen mit Run DMC den Crossover aus Metall und Rap. Sie treten am Freitag abend auf. Sekundiert werden sie von den Altrappern von A Tribe called Quest unter Q-Tip, Hits wie "Can I kick it" fallen einem da ein. Weitere Hits am Freitag abend sind Buddy Guy, Bullyrag und vor allem die Star-Indieband Pulp.

Am Samstag heizen unter anderem die Schweizer G-Punkt, Djovana und Core ein. Dann kommen gleich zwei grandiose deutsche Acts, die Fanta4-Sprösslinge von Freundeskreis und vor allem die Crossover-Genies Guano Apes, sicherlich eine der absoluten Highlights des Open Airs. Da geht die Party ab. Ihnen folgen Steve Earles und die Anarcho-Liedermacher von Stiller Has. Die Foo Fighters bereiten mit crossoverigem Rock das Terrain, bis dann mit Black Sabbath die Abgötter des Uralt-Heavy Metal auftreten, und zwar in der Originalbesetzung mit Ozzy Osbourne. Das wird sicher cool, wenn die Opas einigermassen nüchtern sind oder nicht einfach scheisse bauen wie die Sex Pistols zwei Jahre vor ihnen.

Nachdem Björn again den abend abbamässig abgeschlossen haben, gibt es Sonntag früh morgens wie immer als Weckerli eine ganze Reihe von Schweizer Acts. Shootingstar Maozinha und Schnulzensänger (der Schweizer Guildo) Michael von der Heide, sowie natürlich der nationale Altrocker und Kifferkönig Polo. Wer Special guest ist, wird noch announced, wurde uns gesagt. Aber man ist mit einem weiteren Hyperact in Verhandlung, bis dann die schwedischen Crossmetaller von Clawfinger noch einmal so richtig aufdampfen. Abgeschlossen wird der Sonntag mit Rocklady Meredith Brooks und als letzten Crossoveract Garbage.

Auf der Heubühne tauchen auch wieder ein paar illustre Namen auf. Aufgezählt seien da Fünf Sterne, Mich Gerber und Wiglaf Droste (eher zum Thema Besinnliches). Cool, was? Tickets gibt es wie üblich kaum mehr, höchstens auf dem Schwarzmarkt (oder) vor dem Eingang. Ein Regenschutz ist ratsam, wie das letzte Jahr bewies, sowie das Umfeld des Zeltes mit viel Heu (gibt es für 25 Stutz beim Bauern) auszulegen. Wer Essen mitnimmt, muss nicht anstehen. Gras und Bier ist ein Muss, gekühlt werden kann mit einem Loch im Boden (Spaten mitnehmen). Ein Gaskocher bringt Stimmung und Vielfalt ins Essen. Und sonst: Gummi mitnehmen und währenddessen nicht die Nachbauern und -bäurinnen stören. In diesem Sinne: viel (vor allem crossoverigen) Spass....



wünscht euch für Biwidus: Wildcat (EMail) (geht diesmal ans Albanifest)

Die bisherigen OA Berichte finden sich auf einer eigenen Seite aufgelistet.