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Bern
10.3.1998

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Pro Solidaritätsstiftung

Nur schnell so nebenbei. Mir ist eine ganz interessante Broschüre in die Hände gelangt, die ich hier noch propagieren möchte. Es geht um die Schweizerische Solidaritätsstiftung, die der Bundesrat in einem seltenen Anfall von Weisheit letztes Jahr initiiert hatte. Das total unterbewertete Gold der Nationalbank des reichsten Landes der Welt (der Schweiz) soll endlich der Realität angenähert werden. Durch den dadurch gestiegenen Buchwert von 7 Millionen Franken will man einen Fonds äufnen. Und mit den Zinsen dieses (nicht verscherbelten, sondern nur ausgeliehenen) Geldes sollen Solidaritätsprojekte im In- und Ausland finanziert werden.

Der Grund, weshalb ich das anspreche ist der, dass diese Broschüre der grossen Schweizer Hilfswerke (Helvetas, Caritas, Swissaid et alteri) einen sehr fragwürdigen Hintergrund hat, nämlich den Widerstand extremistischer Kreise gegen die Grundidee der Stiftung. Das Volk, vor allem die Alten und Verkalkten an den Stammtischen, muss also noch lernen, was überhaupt Solidarität ist, für was sie da ist und (typisch schweizerisch) was sie bringt. Man soll sich das mal vorstellen: Solidarität ist doch eine Selbstverständlichkeit!!

Offenbar nicht, denn die Broschüre (samt Unterstützungspetition) ist eine Notwendigkeit. Sie ist ein Argumentarium, weshalb jetzt diese Stiftung so gut ist, weshalb es sie überhaupt braucht und wer von ihr unterstützt werden könnte. Die Hilfswerke haben selber viele Projekte im In- und Ausland laufen und bieten sich als natürliche Partner an (nicht ganz selbstlos). Der Stiftung geht es schliesslich und endlich um die Würde des Menschen, etwas, was bei uns noch nicht als Problem bekannt ist. Milliarden von Menschen leiden aber auf der Welt, und ihnen soll geholfen werden. Zwar nur ein wenig, aber immerhin.

Die Broschüre schlägt aber auch Brücken zur Aussenpolitik. Waffen liefern und gleichzeitig Friedensprojekte unterstützen, das ist eine Perversion, die allerdings in vielen Industrieländern als normal angeschaut wird (man denke an die kürzlich abgeschmetterte Vorlage für ein Rüstungsexportverbot in der Schweiz). "Soldarität schafft Zukunft", deshalb schlagen sich die Hilfswerke für einmal offen auf die Seite des Bundesrates. Denn Solidarität ist mehr als nur ein Projekt, sie ist eine Lebensaufgabe für jeden von uns. Deshalb braucht es die Solistiftung, nicht weil sie lukrativ ist, sondern weil damit etwas bewegt wird.

Weil damit vor allem aber auch die historische Schuld der reichen Staaten des (ex-imperialistischen) Nordens gegenüber dem noch heute ausgebeuteten Süden (Stichwort Rückfluss von Geldern) abgegolten werden muss.

Zu beziehen bei

Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke
Postfach 6735
3001 Bern

Für Biwidus: Wildcat (EMail) (sagt ja zur Solidaritätsstiftung)