Pearl Jam werden erwachsen: Yield
Früher waren sie dreckig, abgefuckt, aufmümpfig und völlig unmusikalisch -
und cool, grungy eben. Pearl Jam aus Seattle standen ihren musikalischen
Nirwana-Brüdern um Kurt Cobain mit nichts nach. Ed Vedder und seine Jungs haben
unterdessen aber die musikalische Wiedergeburt vollzogen. Ihre neue
Scheibe "yield" erinnert, um die Vergleiche mal weiterzuziehen, mehr an
R.E.M., als an Nirwana. Und das meine ich durchaus positiv, ich mag
die Scheibe.
Alternative Rock, so soll mal Sänger und Vordenker Ed Vedder gesagt haben,
sei ein rein kommerzieller Begriff und habe nichts mit ihrer Musik zu
tun. Trotzdem spielen Pearl Jam eben diesen Sound. Immer besser und mehr.
Die Songs sind sehr rockig, aber durchaus auch verspielt und melancholisch,
eben etwas ähnlich wie R.E.M. Aber besser ;-)
Während die ersten Songs sehr grungig wirken, klingen in einigen Songs
sehr fremde Klänge an, "Do the Evolution" hat schon was technoides.
Hin und wieder sind Pearl Jam wie bei ihrem Hit "Given to Fly" auch nicht
mehr all zu weit vom Jazz und Soul der heutigen Songwriter-Generation
entfernt. Damit schliessen Pearl Jam den Kreis, indem sie alle möglichen
Elemente des Rock vereinigen, ohne jedoch ihre Wurzeln zu vergessen.
Die 1984 gegründete Band war schon von Anfang an unter Fittichen eines
Majors, ein Qualitätsmerkmal ohnegleichen. Anfang der Neunziger bildeten
sie zusammen mit Nirwana die Gründer und Stars des Grunge, dieser neuen,
wohl ersten kommerziellen "harten" Musikrichtung. Die Jugend von damals
war bereit für eine rebellische Bewegung, die Coolness, Kommerz und
Hedonismus unter dem eher alternativen Rock vereinte. Pearl Jam waren
aber nie so hip wie Nirwana.
Nach verschiedenen erfolgreichen Alben haben Pearl Jam den Höhepunkt ihrer
Karriere schon erreicht, vor allem mit ihren Gigs mit Neil Young. Mit
"yield" haben sie einmal mehr den Schritt gemacht, diesen zu wiederholen.
Auch wenn Pearl Jam schon lange nicht mehr so grungy klingen wie auch
schon, cool klingen sie allemal.
Die Bilder haben wir von der Website des Fan-Magazins "Five horizons"
geklaut.
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