Kurztrip nach Amsterdam
Wenn zwei eine Reise tun...
Wenn zwei eine Reise tun, dann können sie war erzählen. Die
kurzfristigen Ferienreisen haben in den letzten Jahren mehr und mehr
Anhänger gefunden. Auch meine Freundin und ich hatten uns für so eine
spontane Reise entschieden. Dabei hatten wir die Auswahl zwischen den
eigentlichen Last-Minute Reisen und sehr kurzfristig gebuchten Trips. Wir
hatten uns für eine Städtereise nach Amsterdam entschieden. Nach einigem
katalogwälzen fanden wir einen Anbieter, der genau solche kurzfristigen
Städtetrips anbietet. Quick Step heisst dieses Angbot von railtour suisse
und es wird einem versprochen, das man heute buchen und morgen reisen
kann...
Nachdem wir nicht das erste mal die heimischen Gefilde verlassen, waren
wir nicht ganz so naiv das alles für bare Münze zu nehmen. Und ganz so
einfach war es dann auch nicht. Wir versuchten unser Glück am Freitag vor
Pfingsten mit der Idee nach dem grossen Pfingstverkehr ab Mittwoch ein
paar tage Ferien machen zu können. Ein Flug auf der Swissair war schnell
gebucht und nun hiess es ein Hotel in Amsterdam zu finden. Die nette Dame
im Reisebüro im Hauptbahnhof muss schon was geahnt haben, als sie fand,
wir sollen noch ein paar Alternativvorschläge für ein Hotel aussuchen.
Gerade der Hotelvergleich lohnt sich übrigens, wenn man etwas mehr Zeit
hat, wir fanden das gleiche Hotel bei mehreren Reiseanbietern zu stark
unterschiedlichen Preisen. Alle unsere sechs Alternativen waren
ausgebucht. Es wurde Samstagnachmittag bis schliesslich ein anderes Hotel
gefunden und die Bestätigung dafür zu uns gelangte.
Weil an Pfingsten niemand arbeitet, entschieden wir uns erst am
folgenden Mittwoch zu fliegen. Dazu braucht man aber Flugtickets. Letztere
hätten Dienstagmorgen vom zentralen Railtouroffice in Bern ausgestellt und
per Kurier nach Zürich gebracht werden sollen. Irgendwie haben die wohl
einen Velokurier von Bern nach Zürich geschickt, es wurde schon fast
spannend spät, bis wir die Flugtickets am Abend endlich hatten.
Abgesehen davon, dass wir früh aufstehen mussten um den Frühflug nach
Amsterdam (07:50 Uhr) zu erreichen, ging der folgende Teil der Reise
problemlos ab. Es ist schon toll, wie schnell man kontinental von einer
Stadt zur anderen kommt. Gegen 10:30 Uhr waren wir dann schon im Hotel und
konnten unser Zimmer beziehen.
Während es in Zürich halbwegs angenehm und trocken war, empfieng uns
bei den Holländern deren typisches nasskaltes und windiges Wetter. Nicht
gerade ein Aufsteller aber immerhin nicht so nass, dass man nicht die
Innenstadt und deren Sehenswürdigkeiten erkunden konnte. Daneben blieb
aber auch viel Zeit zum shoppen. Amsterdam gilt mit seinen über 10'000
Läden und seinen vielen grossen Märkten als Einkaufsmekka der Niederlande.
Auch preislich ist Shopping dort interessant, waren doch viele dort
gefundene Sachen in Gulden so teuer, wie hier in Franken. Nachdem der
Guldenpreis momentan etwa mit 0.75 multipliziert den Frankenpreis ergibt
also nicht uninteressant.
So viel Lauferei macht müde. Nach einer spätnachmittaglichen Pause im
Hotel kam der Hunger und die Frage was und wo essen. Von meinen früheren
Besuchen wusste ich, dass man in dieser Stadt unzählige Möglichkeiten
auswärts zu essen und eine ebensovielfältige Auswahl verschiedener Küchen
hat. Allzuweit wollten wir nicht mehr weg und so fanden wir in unserem
Quartier bald ein passendes Restaurant. Wir hatten uns für die
italienische Küche entschieden und feine Pizzas in nettem Ambiente
gegessen. Ein Cappucino rundete das ganze ab.
Kaffee ist ein gutes Stichwort. Während man bei uns für einen Cappucino
gleich einiges mehr hinblättern muss, sind der einfache Kaffee und der
Cappucino in Amsterdam etwa gleich teuer und auch für Kaffeefans eine
Freude (nicht so wie amerikanischer Kaffee). Natürlich darf man an dieser
Stelle auch nicht die unzähligen Coffeeshops vergessen. Nicht schlecht
gestaunt hatte ich, als ich in einer Ansammlung öffentlicher
Telefonapparate ein öffentliches Internetterminal fand. Hier kann jeder,
der eine Karte der Telefongesellschaft besitzt, die Dienste des Internet
benutzen. Auf einem grossen LCD-Display wird man mit einer abgewandelten
Version von Netscape begrüsst und kann über die Tastatur und einen
Trackball mit dem rest der Welt kommunizieren.
Auch der Donnerstag fing, was das Wetter betrifft, nicht besser an.
Also hiess es noch mal Regenprogramm zu gestalten. Da wir nur einige
Tramstationen vom Museumsviertel wohnten, war als Auswahl daraus das Van
Gogh Museum angesagt. Noch vor den Touristenmassen sahen wir Bilder aus
den verschiedensten Lebensphasen und die aktuelle Spezialausstellung. Ein
wenig entäuscht war ich dann schon, als ich nur wenige der bekannten
Bilder mit den kräftigen Farben vorfand. Gleich über die Strasse gegenüber
Van Gogh befindet sich eine der vielen Diamantenschauschleifereien. Hier
erfährt man, was es mit den berühmten vier "c" auf sich hat, wie die
einzelnen Schliffe heissen und kann zusehen, wie Diamanten geschliffen
werden.
Einer der besten Wege, möglichst viel in einer Stadt zu sehen, ist
sicher eine Stadtrundfahrt. In Amsterdam mit seinen vielen Grachten bietet
sich da natürlich eine Grachtenfahrt an. Auf der erhält man erste
Eindrücke zur geschichtlichen Entwicklung, sieht alle möglichen
Sehenswürdigkeiten und unzählige Brücken. Speziell die vielen kleinen
Häuser hatten es mir
angetan. Oft nur wenige Meter breit fragte ich mich, wie man denn darin
wohnen kann. Einerseits sind die Häuser sehr tief und andererseits wird
durch enge und steile Treppenhäuser sehr viel Platz gespart. Damit man
aber Möbel und andere Lasten doch noch in die Häuser kriegt haben die
meisten von ihnen, auch viele neuerbaute, einen Lastenbalken im Dach.
Natürlich haben wir auch noch so einiges andere gesehen, mehr in einem
zweiten Teil...
Auch auf dem internet findet sich so einiges über Amsterdam. Ein sehr
guter Ausgangspunkt ist hier das Citynet von excite. Hier
findet man, übrigens für viele ander Städte auch, links zu den lokalen
Angeboten und Informationen.
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