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Zauberwort Lehrstellenmarketing
Das Zürcher Amt für Berufsbildung greift zu den Waffen. Dem grassierenden Lehrstellenmangel
in der Schweiz soll nun der Krieg erklärt werden. Von fast 4500 fehlenden Stellen in der
Schweiz trägt der Kanton Zürich mit über 500 eine schwere Last. Dem gegenüber stehen
nur im Kanton 1400 mögliche freie Lehrstellen aus immerhin 264 Berufen. Klar ist nur,
es ist heute bedeutend schwerer ist, eine Stelle zu bekommen als früher. Das unterstrichen
unisono der ehemalige Rektor der Gewerbeschule Bülach Rene Anderhub, als auch der
Lehrer der Urdorfer Berufschule Limmattal, Max Stadtmann.
Deshalb sind jetzt Taten gefragt, hat man sich bei den Behörden gedacht. Es sollte doch
möglich sein, den Anteil an ausbildenden Betrieben von 30% (insgesamt 28'000 Stellen) zu
erhöhen! Lehrmeister sollen animiert werden, zusätzliche (oder überhaupt) Stiften anzustellen,
trotz (oder gerade wegen?) der schlechten Wirtschaftssituation. Verschiedene Projekte in
den Medien sollen eine verbesserte Kommunikation zwischen Suchenden möglich machen. So
einfach ist das aber nicht, sind doch gerade kleine und mittlere Betriebe mit anderem
beschäftigt als mit Ausbildung.
In der Klasse von Lehrer Stadtmann sitzen 19 junge Männer und Frauen. Nur zwei von ihnen
haben noch keine Stelle (Frauen überigens... ein Trend?). Damit ist die Klasse in einer
guten Situation, es gibt noch viel schlechtere Beispiele, diese Jugendlichen sitzen dann
einfach "auf der Strasse", wie Lehrer Stadtmann erklärt. Und das ist nicht nur eine Tragödie,
sondern bewirkt auf Jahrzehnte hinaus eine Lücke in der Ausbildung. Die Kids erlernen heute
einfach irgendeinen Beruf, von ihnen wird Flexibilität erwartet, das bewirkt aber auch
Beliebigkeit und somit keine eigentliche Berufung.
Ach ja, Internet. "Das Medium der Zukunft", wie beide, Anderhub und Stadtmann, unterstreichen.
Deshalb hat man jetzt auch auf dem Web eine Lehrstellenbörse eingerichtet. Hier sollen
einerseits interessierte Lehrbetriebe ihre Angebote inserieren können, andererseits die
Kids diese einfach abrufen. Die Gestaltung ist ganz witzig, wie ich mich an der Vorführung
überzeugen konnte. Auf der Homepage ist aber ein fast unübersichtliches Gewirr von lustigen Icons,
die die jeweiligen Berufsgebiete ausdrücken. Unter ihnen sind Links zu den möglichen
Berufen versteckt. Der/die Interessierte kann dann sogar den bevorzugten Bezirk anwählen und
bekommt prompt (so weit dies auf dem www - weltweiten Warten - überhaupt möglich ist)
Adressen ausgegeben.
Im Prinzip eine gute Idee, diese Lehrstellenbörse. Aber wie auch der Internetauftritt
(wieviel dieser Jugendlichen, vor allem den Frauen, hat heute schon einen Webanschluss?)
wirkt das ganze noch immer wie Symptombekämpfung, Löcher sollen gestopft werden. Eine
hehre Idee, aber schliesslich und endlich zählen nur die Zahlen, und ich meine nicht die
Abrufzahlen auf dem Web. Tamara, eine der Schülerinnen, drückte das wie folgt aus: "Es
ist Jeder auf der Suche nach einer Stelle, es braucht also noch viele davon". Packen wir es
an.
Hier surft ihr zum kantonalen
Lehrstellennachweis.
Im Biwidus erschienen bisher zum Schwerpunktthema Jugendarbeitslosigkeit und Lehre
folgende Artikel:
Wider die Jugendarbeitslosigkeit
Berufe an der Arbeit - live!
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